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0351 Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1
Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1 / Page 351 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000262
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Durch Kan-su, Ala-schan und Ordos.   339

dja-po; wenig unterhalb des Passes tritt ein stark gefalteter Schiefer zu Tage, zuerst 75° nach 0 115° S und dann 47° nach 0 130° S fallend. Auf der Nordseite läuft dann der Weg nach OSO durch ein schmales, wasserloses Thal, das sich in unzähligen Krüm-

mungen windet. Die Gebirgsseiten desselben bestehen ausschliefslich aus Konglomerat und Thon mit deutlichem Fall 7° nach 0 160° S, alles ziegelroth, steril und verwittert. Pingko-ku ist ein Gasthof an der Mündung dieses Thales.

  1. Dezember. Nur wenig unterhalb des erwähnten Gasthofes mündet das Nebenthal in das grofse Hauptthal des Tai - tung - ho. Am rechten Ufer liegt das Dorf Mo - ta - la. Der Flufs hat ein mit Geröll gefülltes, breites, seichtes Bett, die Wassermenge war jetzt in drei Arme geteilt. Über den Hauptarm führt eine Fähre. Das Wasser war sehr klar, die Breite 30 m, mittlere Tiefe 12 m, Maximaltiefe 2 m und Stromgeschwindigkeit fast 1 m; die Wassermenge belief sich auch jetzt auf nicht weniger als 45 cbm ; lose Eisschollen trieben mit dem Wasser hinunter. Die Streichrichtung des Thales ist hier fast genau nord-südlich; am linken Ufer, an dem wir nach Norden gehen, finden wir die Dörfer Hung-schan-tsue, Pudja-djuntsa und 0-po, 15 li weiter unten liegt Jao-ge. Jenseits der Dörfer Ma-dju-in und Ma-lien-tan biegt unser Weg nach NO um und geht durch ein kleines Nebenthal , in dasselbe weiche Material wie bisher eingeschnitten. Das Taj - tung - Thal kommt aber aus NW und macht hier eine Biegung nach Süden. Über Scho-lintsa gelangen wir nach Schuang-nju-po, einem ganz kleinen Dorf, das seinen Wasserbedarf aus einem 28m tiefen Brunnen bekommt; das Wasser hatte in dieser Tiefe 9,45° Temperatur.

  2. Dezember. In NO-Richtung führt das kleine, wasserlose Thal langsam aufwärts nach dem Dorfe Schin-tsa , von wo aus es nach 0 umbiegt , um nach dem kleinen Passe dieses Gebirgsausläufers emporzusteigen; auch hier ist der Hohlweg in Lösschichten eingeschnitten. Der Pafs hat genau dieselbe Form wie der von Ping-ko schan , flach und eben ; hier liegt das kleine Dorf Jan-tja-ko-tang. Die Pafshöhe ist 2455 m. Jenseits des Passes steigen wir nach 0 und dann NO durch ein ähnliches steriles Thal hinab, wo sehr poröser, verwitterter, roter Sandstein (Fall 50° nach 0 120° S) ansteht; nur an einem Punkt fanden wir eine Quelle. Endlich mündet das Nebenthai in ein Hauptthal aus, welches lebhaft an Tai-tungs erinnert. Der mächtige Flufs Ping-fan-ho, der hier vorbeifliefst, war jetzt in 9 Arme geteilt, die meisten gefroren. Das Bett zeigt, dafs auch dieser Flufs im Sommer gewaltige Dimensionen annehmen mufs. Am linken Ufer liegt die kleine von einer Mauer geschützte Stadt Ping- fan in 2070 m Höhe ; die relative Höhe der erwähnten Pässe ist also unbedeutend.

Liang-tscheo-fu war das nächste Reiseziel. Der grofse Weg führt zuerst nach NW den Ping-fan-ho stromaufwärts, dessen Thal breit und von lauter sanft abfallenden Gebirgen eingeschlossen ist. Pfum-pha und Hwang-pfo-lang-phe sind die ersten Dörfer, beide am linken Ufer; von der linken Thalseite mündet hier ein wasserreicher Bach aus. An einer recht scharfen Biegung kreuzten wir den Flufs auf einer Pfahlbrücke und folgten dann dem rechten Ufer, auf dem hin und wieder schwarzer Schiefer zu Tage tritt. Wenig unterhalb des Dorfes Wo-sching-ji mündet ein bedeutendes Nebenthal aus. Schi-ming-ho ist ebenfalls ein mächtiges Nebenthal mit grofsem gefrorenen Bach; Tha - ku -ji ist das nächste gröfsere Dorf. Von hier aus gehen wir nach WNW am rechten Ufer , an dem die Gebirge jetzt mächtig von schwarzer Farbe und teilweise mit Schnee bedeckt sind und einen zackigen Kamm haben. Dao- tse-go ist ein kleines Dorf. Trockene oder gefrorene Nebenbäche überschreiten wir hin und wieder. Am Dorfe Djing-tjan-ji kreuzten wir den bedeutenden, gefrorenen Ping - fan - ho , verliefsen dann das Hauptthai und stiegen nach dem kleinen Pafs Wo-san-ling hinauf (3013 m). Auf der anderen Seite fällt. das Gelände zuerst steil, dann langsam nach NO; es ist ein Querthal mit wasserführendem oder gefrorenem Bach. Hier schneite es, und der Boden war dann eine Strecke lang schneebedeckt. Unterhalb des Dorfes Ju-fan-te wurde der Bach auf einer Brücke gekreuzt; an der linken Seite liegt Lung-go-po.

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