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0246 Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1
Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1 / Page 246 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000262
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234   Hedin, Reisen in Zentralasien.

der Richtung nach 0 allmählich abnimmt, in „ala kum" übergeht und endlich auf einem breiten Gürtel westlich des Jarkent-darja fast ganz fehlt. Vielleicht hängt dieses Verhältnis mit der Wanderung des Flusses nach O zusammen. Auf der Strecke von Kisil-dji-khanem nach Atjik kommt freilich sehr wenig Sand vor , nur an einigen Stellen haben sich kleine Dünen gebildet. Im nordwestlichen Teil des Dreiecks, wo die grofsen „ariken" passieren, ist auch der Sand unbedeutend oder fehlt ganz ; nördlich vom Khan - arik kommt wenig Sand vor. Die Wasserzüge werden von N nach S immer kleiner : der Kisil-su strömt bis jenseits Maral - baschi und ist der einzige, der sich mit dem Jarkent - darja vereinigt; der Khan-arik geht nach Terem-Mogal und dem 1 „potaj" östlich davon gelegenen Avvat (Abad); die nördlichen „ariken" aus Jangi-hissar gelangen zum Baj-khan•köll und Tokkustybb , der südlichste nach dem See von Kisil-dji-khanem , welcher keinen östlichen Abflufs hat. Die kleinen „ariken", welche noch südlicher nach 0 strömen , werden vom hohen Sand westlich von Ordan-Padschah verschlungen.

  1.  März. Von Atjik führt ein Weg nach OSO nach Terem-Mogal. Etwa 5 km reiten wir noch durch das ausgedehnte Gebiet des Dorfes, wo die Häuser in kleinen Gruppen zerstreut liegen, von ihren Gärten und Äckern umgeben. Linker Hand zweigt ein Nebenweg ab nach Jupoga. Unser Weg kreuzt den Khan - arik zweimal, führt sonst über lichte Steppe , wo nur sehr wenig rudimentäre Dünen sich gebildet haben. An einigen Stellen stehen Tümpel, die durch die „ariken" entstanden sind. Dann passieren wir wieder ein altes, gegen NO gerichtetes Flufsbett, die Fortsetzung eines derjenigen , die wir auf dem südlichen Wege gekreuzt batten. Es ist dies gewifs eine ältere Lage des Jarkent-darja. Der Flufs hatte sich also auch in alten Zeiten wie noch heutzutage stellenweise auf dem ebenen Boden in mehrere Arme geteilt. Um das Dorf Kötteklik standen jetzt die Äcker unter Wasser. Dann erreichen wir die westlichsten Gärten und Äcker von Terem und reiten etwa 10 km durch das Gebiet des Dorfes, bevor wir zum Hause des Beks gelangen. Die Tagereise hatte im grofsen und ganzen durch eine Landschaft geführt, in welcher Steppe mit Sümpfen und feuchtem Boden abwechselt. Sonst besteht der Boden aus feinem, lockerm Staub , der eben von einem heftigen WNW-Buran in dichten Wolken aufgewirbelt wurde. In der Einöde sahen wir an mehreren Stellen schachbrettähnliche Quadrate , die letzten Reste von alten Äckern. Wo die Vegetation zonenweise reichlicher ist, hielten sich Hirten mit ihren Schaf- und Ziegenherden und Hunden auf. Nachts werden die Tiere in Hürden aus Kamisch und Zweigen getrieben , um gegen die Wölfe geschützt zu sein. Als die wichtigsten Dörfer, die durch den Khan-arik ihren Wasserbedarf bekommen , wurden mir folgende erwähnt : Tasch-malik , Paratj , Kone-sak , Upal , Däso , Kipp-singer, Tasgun, Borekitaj, Khan-arik, Jupoga, Terem, Mogal und Avvat.

  2.  März. Von Terem kehrten wir in SO - Richtung nach dem Jarkent - darja, und zwar zum Dorf Terek-lenger, zurück. Dieser Weg, von Terek-lenger über Terem und Khanarik nach Kaschgar, wird nicht selten benutzt. Nördlich davon geht ein direkter Weg nach Lajlik, südlich von dem gelegen, welchen wir benutzt batten. Unser Weg führt gröfstenteils über ebenen , harten Steppenboden von feinem gelben Staub. Südöstlich von Terem ist der Boden sehr feucht und sumpfig , dann treten vereinzelt kleine Dünen auf, und die letzte Hälfte des Weges geht durch „ala - kum". Bojuluk -lenger ist ein Gasthaus mit ein paar Höfen. Einige alte Flufsbetten verliefen hier — vielleicht nur für eine kurze Strecke — mit dem Wege parallel. Auf der letzten Strecke fällt der Boden sichtbar, und zwar in sehr niedrigen Stufen, nach 0 ; man bekommt den Eindruck, dafs diese sehr deutlichen Stufen verschiedene Lagen des linken Ufers des Jarkent-darja darstellen. Terek - lenger soll ein

altes „kischlak" sein und besteht jetzt aus 20 Höfen.   Wenig südwestlich davon liegt
Ischitgo auf dem Wege nach Jarkent, welcher eine Reihe von Dörfern passiert. Der Weg nach Merket am rechten Ufer kreuzt den Flufs bei Tjakmak-köll, wo eine grofse Fähre sich befindet. Terek-lenger gegenüber liegt am rechten Ufer Kum-sellak. Ein direkter Weg