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Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1 |
278 Hedin, Reisen in Zentralasien.
und mit unbedeutendem Fallwinkel. Es ist mit einem Wort dieselbe Übergangsform zwischen der peripherischen und der Hochplateaulandschaft, wie man sie auch in der Pamir beobachten kann. Je weiter nach oben, desto breiter wird das Thal, die relativen Höhen werden kleiner, jedoch haben wir noch an beiden Seiten mächtige Gebirgsarme, deren Verzweigungen wie Kulissen im Thal stehen. Die Konglomeratterrassen am Gebirgsfufse sind hier oft unterbrochen. Der Boden ist so gut wie steril. Nur an den Teilen des Bettes, welche vom Wasser nicht erreicht werden , z. B. auf den Terrassen , wächst „jappkak", aber auch hier sehr spärlich. Der Thalboden bildet sonst eine horizontale Linie und ist
überall von dichtem, feinem Schutt bedeckt, wo das
Gebirgs- /~ letzte Wasser nur sehr
all seichte Furchen ausgegraben
Terrasse / bat. Nur in dieser Be-
„ sai "odfr Beft-// zieheng gilt von diesem
/ Thale, was oben von Mölldja
ti
gesagt worden ist. Das Hochwasser mufs den ganzen Thalboden erfüllen , und die Tiefe des Flusses mufs da in jedem Durchschnitt fast dieselbe sein.
Derselbe Schiefer kommt noch vor, jedoch selten mit deutlicher Schichtung. An beiden Seiten öffnen sich Nebenthäler („jilga"); weit im Süden sehen wir bisweilen eine mächtige mit kleinen Schneefeldern bedeckte Gebirgskette. Der heftige Westwind wehte Staub- und Sandwolken den Thalboden entlang. Dieser Sand häuft sich an den Leeseiten vorspringender Felspartien an , um dort kleine Dünen von höchstens 1 m Höhe zu bilden. Ein solches Phänomen hatte ich auch in der Ûbergangslandschaft der östlichen Pamir gesehen, westlich der Sarik-kol-Kette, in der Gegend Nagara-kum. Wie dort, so besorgt auch hier die Winderosion eine durchgreifende Arbeit im Dienste der Denudation. Das feine Verwitterungsmaterial , welches durch den Spaltenfrost und die grofsen Unterschiede der Tages- und
Nachttemperatur vorbereitet wird , wird vom
Yerwitterungsm riab Wind weggeführt. Erst an dritter Stelle kommt
das Wasser, welches übrigens nur 2-2 Q Monate im Jahre wirksam ist. Vielleicht verdanken auch die unteren Teile der Gebirgsseiten ihre eigentümliche Form dem Winde , indem sie
— im oberen Teile unseres Thales — unter
fast rechten Winkeln zum ebenen Thalboden
///, hin, ohne irgend welchen Ûbergang oder Ver-
mittelung eines Schuttkegels, abfallen ; allein dies gilt nur, wie gesagt , vom untersten Teil der Gebirgsseiten , wo das feste Gestein auch vom Hochwasser entblöfst worden ist; sonst tritt das Gestein nur an den Kämmen hervor ; der zwischenliegende gröfste Teil des Abhanges
ist von losen Verwitterungsprodukten bedeckt. Die Gebirgsausläufer des Thales haben sonst beistehende Form, die natürlich ganz schematisch gehalten ist. Bei a und b ist das Gestein en tblöfst.
Je höher wir kommen , desto spärlicher und desto feiner wird der Schutt, um endlieb in groben Sand überzugehen. Das Thal ähnelt oft einer Strafse mit Häusern an den
Ptah o den.
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