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0271 Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1
Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1 / Page 271 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000262
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Die Wege von Kaschgar nach Igis-jar und von Kuscher-ab nach Jangi-hissar. 259

Ebene übergehen, welche ihrerseits allmählich in ganz ebene Steppe übergeht. Die Konglomeratablagerungen hatten, wie erwähnt, zuerst einen nördlichen Fall gehabt; bei Sogunkaraul bildeten die Schichten einen Sattel, an dessen Seiten sie fast vertikal standen; dann wird der Fall südlich (Fall 34° nach 0 160° S), und am Übergang in die Ebene fallen die Schichten nur unter 4° nach S. Diese Konglomerate scheinen also an dem Faltenbildungsprozefs teilgenommen zu haben.

Kalta-jejjlak ist ein grofses Dorf mit einigen hundert Höfen. Das Irrigationswasser wird durch „ariken" aus Artisch geleitet , jedoch wird die Menge als ungenügend angesehen. Weizen , Mais , Gerste und Melonen sind die Hauptprodukte. Die Ernte genügt nicht für den Konsum des Ortes; das Fehlende wird aus Fais-abad eingeführt. Mais und Gerste werden Mitte April gesäet; die Gerste reift Ende August, der Mais Mitte oder Ende Oktober ; der Weizen wird im Herbst gesäet und im Sommer geerntet. Der Weg von Kalta-jejjlak nach Fais-abad führt über die Dörfer Legellemä und Jangi-mäbälle. Asna ist ein Dorf mit Bazar, nicht weit von Kalta -jejjlak. Nach dem Wald des Kaschgar - darja rechnet man eine Tagereise, die gröfstenteils durch „tjöll", öde Gegend, führt. Jedoch soll es auch hier einige oasenähnliche Dörfer geben.

Ober Kum - singer und Besch - kerem führt dann der gerade , einförmige Weg nach Kaschgar.

I)ie Wege von Kaschgar nach Igis-jar und von .Kuscher-ab nach

Jangi-hissar.

Es bleibt mir jetzt nur noch übrig, zwei kleine Wegabschnitte, die zu Ostturkestan und zu der hier beigefügten Karte gehören, zu beschreiben. Der eine, Kaschgar—Igis-jar, enthält die ersten Tagemärsche auf meiner zweiten Pamir - Reise im Sommer 1894; der zweite, von Kuscher-ab über Kisil nach Jangi-hissar, die letzten Tagemärsche meiner dritten Pamir-Reise im Herbst 1895. Auf die verschiedenen Pamir-Reisen selbst werde ich später in einem besonderen Werk zurückkommen.

Der von Jakub Bek angelegte Weg zwischen Kowna -schahr und Jangi-schahr von Kaschgar ist eine breite , von Alleen , „ariken", Dörfern und Feldern umgebene Chaussee; er beginnt bei der Pforte Teschik - därwase und läuft nach S. Von wichtigeren Punkten dieses Weges können erwähnt werden : linker Hand das Schlofs Dowlet-bag von Jakub Bek und Eski-schahr, Ruinen einer älteren Stadt, das von Generalkonsul Petrowskij und der Kaiserl. Russ. Geogr. Ges. im Jahre 1887 errichtete Denkmal von Adolf Schlagintweit; rechter Hand oder westlich liegt ein sartisches Heiligengrab, Sugettlik-masar, dann eine zerfallene Festung aus Jakub Beks Zeit, und endlich erreicht man das Hauptbett des Flusses Kisil-su oder Kaschgar-darja, welches jetzt (21. Juni) eine beträchtliche, rötlichbraune Wassermenge führte. Der Flufs war in zwei Arme geteilt, Tiber welche zwei auf Steinkisten gebaute Brücken führen. Der nur einige hundert Meter nördlich von der Nordpforte Kasch-gars, Jar-bag-därwase, vorbeiströmende Nebenflufs des Kisil-su ist eigentlich nur ein „sil"-Bett, welches nach heftigem Regen in den nordwestlich von der Stadt gelegenen niedrigen Gebirgsausläufern bisweilen zu gewaltigen Dimensionen wächst. Am rechten Ufer des Kisil - su finden wir das Bazardorf Tokkus - tasch. Die wichtigsten Masare des Weges sind Jussup Kadera Khan Gasi und Arab Padschah. Jangi-schahr, der chinesische Stadtteil, ist von einer ziemlich starken Mauer , die jedoch gegen europäische Feldartillerie nicht Stand halten dürfte, und einem Graben umgeben.

Südlich von Jangi-schahr breitet sich die Gegend Tasgun mit ihren vielen Feldern und Dörfern aus. Wir reiten durch Gaktji, Boti, Topagla, Ak-mestjid, Jiggde-arik, Kolagli und

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