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0038 Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1
アヴェスタ神と中央アジア仏教図像学との関係 : vol.1
Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1 / 38 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000193
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die abgerundete Rückseite einer Stele, auf deren flacher Vorderseite ein ziemlich grotesker bärtiger Mann abgebildet ist, der eine Kegelmütze trägt, unten umwunden mit zwei Bandstreifen. Auf der Vorderseite und der Rückseite stehen kurze Hörnchen empor. Er trägt einen gefransten Kittel mit kurzen Ärmeln, einen Gurt mit ziemlich langem Schwert und hält in der aufgehobenen Rechten ein Beil und in der Linken drei nach oben sprühende Strahlen. Schon ein flüchtiger Blick auf die groteske Inschrift zeigt uns sehr viel Wiederholungen, zum Teil mit starken Varianten, besonders in den vorkommenden Esels- und Hammelköpfen. Eine Gliederung des seltsamen Textes ergibt sich auch hier durch eine reine Äußerlichkeit. Es wiederholt sich nämlich die oben (15) erwähnte Gruppe des Gehörns, der Blutlache und des Gefäßes dreimal, Z. 1, 4, 6, und jedesmal folgt, nur durch eine fast gleiche Kolonne getrennt, die Doppelscheibe mit dem darauffolgenden Gehörne wiederum. Es ist ferner zu beachten, daß an bestimmten Stellen die Sonderbarkeit beachtet wird, daß gewisse Hieroglyphen gegen die allgemeine Schriftrichtung, die wie gewöhnlich bustrophedon läuft, auftauchen, so das erste Zeichen in Z. 3, der stirnlose Eselskopf in Z. 4 und das drittvorletzte in Z. 6. Gerade dieses in Z. 3 und das wohl gleichwertige in Z. 6 sind nun offenbar Varianten von neuen Varianten in Z. 2, die dort geradezu gehäuft auftreten und dem, das den ganzen Text schließt. Hier liegen zusammengerückte Schriftzüge vor, die jedesmal einen sich erhebenden Schlangenkopf darstellen mögen. Die Umdrehungen oder Abwendungen müssen den Sinn haben, daß die durch die Schlangen ausgedrückte dämonische Anfechtung abgewiesen ist. Am deutlichsten kommt das äußerlich zum Ausdruck in Z. 6, wo, wenn wir die Gruppe mit dem Gehörn usw. richtig erklärt haben, vorher von der Pfählung eines gehörnten Teufels die Rede sein muß, dessen Anfechtung dadurch abgewiesen ist, aber, wenn wir auch diese Äußerlichkeit mit in Rechnung ziehen dürfen, in der untersten kurzen Linie, deren wenige Hieroglyphen recht wohl in den oberen Zeilen Platz gehabt hätten, als noch unter der Linie, also unter der Erde weiter drohend festgenagelt ist. Die Parallele, die der tibetische Lamaismus

bietet, indem er in der Erde hausende, aber daraus emporkriechende Dämonen durch den Peur-pa oder Peur-bu genannten kantigen Nagel festnageln läßt, hier zu erwähnen, ist durch das unten Folgende schon hier angebracht. Es wird sich immer mehr bei eingehender Behandlung der Tantra-Literatur ergeben, daß das iranische Element, was wir ja nun schon als sicher, was diese Inschriften betrifft, annehmen dürfen, ganz außerordentlich stark ist, stärker, gründlicher und schrecklicher als die so überschätzte indische Tünche, die eigentlich nur Verwirrung mitbrachte. Was den stirnlosen und umgedrehten Eselskopf in Z. 4 betrifft, so folgt er offenbar einem Absatzanfang sehr grotesker Hieroglyphenformen. Unter diesen Hieroglyphen ist eine, die eine ganz ungewöhnliche Form hat, eine Art Gestell mit einer Ausbuchtung nach rückwärts und zahnartigen Zacken nach innen, die, von zwei nach außen gewandten Halbkreisen begleitet, Gegenstücke hat zu zwei ähnlichen Figuren, die ebenso ausgestattet sind, in Z. 3. Der Gedanke, daß alle drei Figuren, Zusammenrückungen von Lettern zum Bilde einer zerschlagenen Leiter sind, dürfte festgehalten werden. So sehen wir also auch hier in dieser ebenso furchtbaren wie wertvollen Inschrift, daß ihr Inhalt ganz äußerlich durch die Bilder selbst angedeutet ist, als der Versuch eines gehörnten gepfählten Dämons aufzischend den Himmel zu stürmen, er wird aber zurückgewiesen, seine Himmelsleiter zerschlagen, aber unter der Erde liegt er noch und kann wieder emporkommen.

19.

Versuchen wir nun dieselbe Methode an der merkwürdigsten und furchtbarsten aller Inschriften, am Löwen von Marasch (Fig. 19). Einiges über eine Gruppe in Z. 1, 2 haben wir oben 15 schon erwähnt. Hier aber begegnen uns Dinge, die von der größten Bedeutung sind für die Lösung. Diese Inschrift, die den Vorzug hat vor der bis jetzt besprochenen, daß sie nicht kursiv, sondern in Vollhieroglyphen geschrieben ist, enthält fast in jeder Zeile Einzelnhieroglyphen oder sogar Gruppen, die sonst gar nicht mehr vorkommen, sie müssen also entweder fremde Personenoder Ortsnamen, oder Dämonennamen enthalten. Schon die Mittelpartie der ersten Zeile