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0487 Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1
アヴェスタ神と中央アジア仏教図像学との関係 : vol.1
Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1 / 487 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000193
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II, 31

Bevor ich das einreihe, was hier sich passend anschließt, muß ich noch ein anderes Motiv aus dem Roruka-avadâna herausholen. Es ist das die Katastrophe selbst. Seltsam berühren die Schilderungen den, der das Land selbst sah. Wenn auf den Ruinen von Idyqutsähri ein Sturm tobte, der die Sandwehen aus den Winkeln der verfallenen Tempel und den zugehörigen Gebäuden herausfegte, im tollsten Wirbel drehte, in andere Winkel warf und auch da wieder herausriß, gleichzeitig auf den alten Straßen zwischen den Ruinen wie eine hinkriechende, pfeifende Schlange hinfuhr und die herausgerissenen Sandhaufen, rasend dahin-tobend, auf freie Plätze warf, war das ganze benachbarte Dorf in Bewegung: der Goldregen, der Kleiderregen und der Juwelenregen war da. Alte Fahnenstücke, zerfetzte Vorhänge oft der kostbarsten Art, zerrissene Hängebilder und Kleider, selbst Schuhe kamen aus den Winkeln geflogen, Ohrringe, Perlen, freilich nicht immer kostbar, rollten durch die Straßen der alten Tempelstadt, o es ging noch weiter! In der Ostecke der alten Stadt, deren Gebäude längst vernichtet waren, riß der Sturm die Gräber von Chinesen auf, die da beerdigt, d. h. in den lockeren Sand gelegt waren, ganze Anzüge lagen herum neben Knochen und langhaarigen Schädeln. Niemand kümmerte sich um sie. Szenen, wie diese, freilich an Ausbeute nicht mehr so ergiebig wie früher, sind gute Kommentare zu dem gegebenen Texte. Auch die Stumpfheit des Königs und seiner Umgebung gegen die Katastrophe hat ihr Gegenbild in der Art, wie die heutige Bevölkerung, obwohl anderen Blutes und von harmloseren, fast sympathischen Anlagen, diese Dinge hinnimmt, ja sogar mit einem gewissen behaglichen Humor. Und doch gab es auch Leute, die darüber tiefsinnig wurden. So lief ein Bauer wie besessen in der Winterkälte in die Ruinen von Sängimäghizi und legte sich nackt auf die zerschlagenen Ziegel des hinteren Ganges eines freistehenden Baues, unter dem früher eine Bibliothek war. Er hatte geträumt, eine Peri würde ihm ein Gewölbe zeigen, wo Gold in Masse liege. Dieselbe Atmosphäre wie im Avadâna also noch heute! Es ist in einem Tempelchen an der Berglehne von Murtuq im hinteren Gange ein halb zerstörtes Bild gewesen, das die Zerstörung eines Klosters

darstellt, das Kloster brennt, die rotgekleideten Mönche fliehen über Berg und Tal und im

Vordergrunde, der halb zerstört war, sah man Steinhaufen aus Kindskopf großen Steinen, weiter nichts. Das ist der Tod des Mahâkâtyâyana, denn von dem Moment an, wo jeder eine handvoll d. h. einen so großen Stein auf ihn warf, ist Kâtyâyana tot, aber sein Geist lebt weiter und macht die seltsamen, noch folgenden Szenen durch, deren detaillierte Erklärung hier nicht mehr möglich ist. Das uns wohlbekannte Steinigen spielt also eine große Rolle in einem Lande, das heute noch Steinhagel während der Stürme auf den Straßen erlebt, wenn die Kanten der Berge im Wirbel losgerissen, Steine und Sand herab-schleudern. Und hier haben drei Religionen miteinander gerungen, Buddhismus in zwei Phasen (Vinaya-Verehrer und Tantriker), Nestorianer und Manichäer. Wer könnte die Andeutungen des Textes mißverstehen von der Göttin mit dem Schlüssel, durch deren Anwesenheit das Getreide sich von selbst vermehrt, und dem Stûpa mit der Fahnenstangeund denMönchen, die die„Versammlungshallen" verehren? Also Sodom war bekannt und Sodom war da.

65.

Die eigentliche Grundlage der Erzählung des Roruka-avadâna ist die Szene, in der die Königin Candraprabhâ tanzt, während Rudrâyana die Laute schlägt. Hier ist der Übergang vom Leben zum Tode zum Ausdruck gebracht durch ein einziges Wort, dessen vollen Sinn nur der begreifen kann, der mit der Tantra-Literatur vertraut ist. Es ist bekannt aus den Erzählungen, die die Prophezeiungen über das Land Li (Li-yul-gyi lun-bstan) enthalten, daß ein Einverständnis, ein Hingeben notwendig ist, um durch den Sâdhaka die Anwartschaft auf die Arhatwürde zu erlangen. So drückt auch hier dasWort samaya (samayato anujânâmi) den Vorgang aus, der der Candraprabhâ diese Weihe erwirbt, im Jenseits, wie wir sagen würden, als Schutzgeist zu dem Ausführenden zurückzukehren. Und das sagt Candraprabhâ zu. Wir kennen die Funktion dieses die Harmonie ausdrückenden Wortes ganz genau aus den verschiedenen Formen jenes Bodhisattva, von dem wir viel berichten müssen, des Manju§rî. Wir wissen aus der