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0060 Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1
アヴェスタ神と中央アジア仏教図像学との関係 : vol.1
Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1 / 60 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000193
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Namen dieser Stämme oder ihrer Städte oder aber der Name der sie entsprechend bezeichnenden Dämonen genannt sein. Daß der Hauptdämon von Z. 2 in Z. 1 schon zweimal, wenn auch etwas verändert vorkommt, ist schon wiederholt erwähnt worden, ebenso findet sich auch der Keil wieder und zwar mit demselben fußartigen Ansatz nach unten und demselben Aufsatz nach oben, wie an der modifizierten Hieroglyphe in Z. 3. Es ist beachtenswert, daß am Schluß der Z. 1, wie schon erwähnt, zwei Hieroglyphen stehen hinter dem Namen des Hauptdämons, die am Schluß von Z. 2 hinter dem modifizierten Namen und etwas verändert hinter dem Esels-kopf im ersten Drittel derselben Zeile sich wieder einstellen : ein gehörntes fast dreizackiges Ding auf einer Art von Untersatz. Es ist schon oben (26) erwähnt worden, daß dasselbe Zeichen, aber auf erhöhtem Untersatz in der Mitte von Z. 1 unter dem Keil vorkommt. Obwohl dies erstere Zeichen noch sonst in allerlei Variationen vorkommt, z. B. Z. 5, 6, ist es nur in den erwähnten drei Fällen von einem Ziegenkopf begleitet. Es scheint also ein ständiges Attribut der beiden Dämonen zu sein, ja vielleicht ist der mit dem Eselskopf Bezeichnete nur derselbe in einer anderen Form oder Funktion. Was durch diese beiden Hieroglyphenpaare zum Ausdruck kommt, kann nur ein Ausdruck des Abscheus sein, der der widerwärtigsten Dämonenform gegenüber offenbar ständig ist. Wenn wir bedenken, daß es in Z. 1 beim ersten Vorkommen des dämonischen Namens fehlt, aber am Schluß der Zeile als letzte Gruppe erscheint, so sehen wir daraus, daß die Grundbedeutung: „Verbrechen oder verbrecherisch", also strafbar sein muß, ein Sinn, den schon das Denkmal selbst fordert. Die verschiedenen Formen der ersten Hieroglyphe, zu der noch fast abenteuerlichere sich in Fig. 20, Z. 1, 2, 4, 5 oder Fig. 28, Z. 3, 4 einstellen, können nur das Aufkeimen, Aufwachsen einer Pflanze darstellen, die etwa einer Polygonumart entsprechend eine tellerförmige Umrahmung eines Keimes, der bald spitz, bald kugelförmig dargestellt ist, bilden. Die Grundbedeutung dieser Figur muß also nicht bloß etwa „Aufkeimen", sondern „Sich breit entfalten" „Sich einnisten" sein, da das Wort in dieser Ver-

bindung sicher sich auf etwas verhaßtes, dämonisches bezieht. Der darunterstehende Ziegenkopf, dessen leichte Varianten doch wohl nur zufällige sind, muß eine ähnliche Bedeutung haben und diese Bedeutung kann nur in dem Horne liegen; der Grundgedanke muß also sein, daß etwas Widerwärtiges, Verhaßtes die Hörner zeigt, d. h. gefährlich aufsprießt. Wenn wir also die letzte Gruppe in Z. 1 von dem Dämonennamen an bloß nach den Figuren der Hieroglyphen beurteilen, so erhalten wir schon dadurch den durchaus in das System Zarathustras passenden Sinn, der Dämon sei nicht bloß durch einen Pfahl festgenagelt und unter der Erde und so unter den Füßen seines Überwinders, er könne aber wieder hochkommen, verbreite sich wie Unkraut und werde durch seine spitze, harte Waffe (das Horn) gefährlich: es entspricht das der Überlieferung, wonach Anra manyu durch Ahura mazda zwar überwunden, gefesselt und unter die Erde geworfen wird, aber nicht getötet, so daß er wieder heraufkommen, seine Macht ausbreiten und den Mazdayasniern gefährlich werden kann. Es ist also nicht mehr zweifelhaft, daß die fünf Hieroglyphen „Gehörn, Blutlache mit von oben gesehenen Pfahl, Gefäß, Unterwelteingang mit Treppe (oder handförmige Flamme), Fuß oder Fußtapfen" den Namen Anra manyu oder ein Synonymum desselben bezeichnen müssen. Natürlich genügt diese für die Klärung des Weges durch dieses verzweifelte Wirrsal von Zeichen so wichtige Beobachtung noch nicht, um den Namen direkt einzusetzen oder gar zu erweisen, wie die Zeichen selbst lautlich wiederzugeben sind. Wir werden uns hüten, derartige Voreiligkeiten zu begehen, die, einmal unvorsichtigerweise angenommen, jede weitere sachliche Beobachtung auf eine falsche Bahn brächten, so daß wir wieder nach einem vergnügt erbauten Kartenhaus im kilikischen Style des berühmten Königs von Karchemisch sagen müßten: wir haben eine große Entdeckung gemacht, deren Früchte wir nun geduldig abwarten. Bleiben wir vorderhand bei uns, gehen wir nicht zu den so hochgeehrten Hethitern, noch zu den Kilikern, aber machen wir die Augen auf. So sehen wir noch allerlei und sehen baldigen Schluß.