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0080 Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1
アヴェスタ神と中央アジア仏教図像学との関係 : vol.1
Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1 / 80 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000193
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hieroglyphen, gibt uns das Recht auch die beschuhten Füße als besondere Hieroglyphen aufzufassen, als welche sie ja auch häufig genug vorkommen. Ferner wird auch der an die Brust gelegte Arm der rechten Seite so aufgefaßt werden müssen und besonders der Kopf, der aber zweifellos nicht als Ganzes gelten kann, sondern offenbar zerlegt werden muß, schon deshalb, weil die Formen selbst darauf hinweisen und weil der zweite, erhaltene Kopf zwar in der Gesamtwirkung dasselbe bilden soll, aber doch aus ganz andern Elementen aufgebaut ist. Wie weit wir die in den Hieroglyphenreihen erscheinenden Gesichtsumrisse hierzu mit heranziehen dürfen, wird das unten Folgende ergeben, lösend können sie keinesfalls etwa allein in Betracht kommen, da gerade die Hauptdinge bei ihnen wegfallen. Und doch scheinen gerade die Formen des Kopfes in diesem System die Hauptrolle zu spielen. Der Kopf bietet ja eine ganze Reihe, ja fast alle Funktionen des menschlichen Körpers und nicht umsonst heißt besonders in den indischen Literaturen das Antlitz eines Menschen, besonders eines Heiligen oder einer Dame ein Lotos, also eine der Sonne zugewendete große offene Blume. Aber mit Ausnahme des Mundes und der Nase erscheinen alle Teile des Kopfes doppelt, ja sogar die Nase hat zwei Flügel. Wenn wir nun bedenken, daß die ganze Figur eine einzige aufrechtstehende Linie bildet, mit beweglichen, noch weiter gegliederten Extremitäten nach beiden Seiten, so ist der Kopf eine Art Totalschema des Ganzen. Diese Idee muß die Basis eines Schriftsystems sein, das also den Menschen selbst als der Sonne zugewendetes, auf Erden wandelndes Wesen, ein Abbild im kleinen einer erhabenen Lichtgottheit sein, in deren Dienst stehen und für sie wirken soll. Dieser Grundsatz, der im Avesta wiederholt auf das eindringlichste betont wird, paßt, falls sich damit die Hieroglyphen lösen lassen, vortrefflich zur Sache. Die Formen im Einzelnen zu erzwingen, müssen wir, da jede Tradition über diese Schrift fehlt, hypothetisch vorgehen; wir werden das mit Erfolg tun auf Grund der sachlichen Unterlagen, die die Formen der Hieroglyphen bieten. Wenngleich die Inschrift des Löwen von Marasch Lücken hat und infolgedessen manches

leider unsicher bleibt, so hat sie vor den ganz erhaltenen den Vorzug, daß sie, wie wir sehen werden, durch ihre klarsprechenden Formen uns am deutlichsten den Inhalt schon so verrät, wie wir bereits oben für die einzelnen Zeilen ausführen konnten. Dadurch sind wir imstande, die nah verwandte Schwertinschrift und die altbekannten kleinen von Hamath und Jerabis zu lesen, und der Inhalt dieser aller erst wird uns ermöglichen, die beiden wohl-erhaltenen Inschriften von Babylon, die fürchterlichste und die schönste von allem, was uns erhalten ist, zum Sprechen zu bringen. Beginnen wir also mit der Analyse der Inschrift Fig. 19.

48.

Die Inschrift des Löwen von Marasch (Fig. 19) ist für uns durch die Vielseitigkeit der darin verwendeten Methoden und durch die fast alles erschöpfende Zahl der vorkommenden Hieroglyphen die Grundlage der Lesung und richtigen Erklärung überhaupt. Es handelt sich nun darum, auf Grund der oben hypothetisch herangezogenen Avesta-Stellen, die ihre Stütze durch die wunderlichen und, ich darf wohl sagen, Schreckliches anzeigenden Hieroglyphen selbst fanden, die Zeichen selbst zu erklären und so den Stein zum Sprechen zu bringen. Ein äußerlicher Anhalt über das oben hypothetisch Vermutete, sachlich aber Wahrscheinliche hinaus ist uns nicht mehr gegeben, nur kann das eine betont werden, was das Monument selbst ja zum Ausdruck bringt, daß es sich um einen Erlaß eines iranischen Königs handelt, durch den grauenvolle Manipulationen und Opferdarbringungen, die das Herabzaubern von Feuer vom Himmel bezwecken, mit schweren Strafen bedroht sind. Es ist zu beachten, daß die Hauptzeilen des Textes Z. 2, 3 zweifellos ein abgerundetes Ganzes bilden und daß in diesen beiden Zeilen eine gewisse Symmetrie herrscht, die dadurch zum Ausdruck kommt, daß gewisse große Gruppen deutlich hervorgehoben durch Zusammenfassung unter einem Doppellesezeichen irgendwie einander entsprechen müssen. Fünf ziemlich gleiche Absätze ergeben sich, wenn man die drei händeartigen und die zwei hebelartigen Hieroglyphen, die selbst mit doppeltem Lesezeichen versehen, doppelte Lesezeichen