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0351 Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1
アヴェスタ神と中央アジア仏教図像学との関係 : vol.1
Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1 / 351 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000193
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stens durch die tuskischen Lesungen, daß die Sache ganz in diesem Sinne weitergeführt ist und daß ein bestimmter besessener Prophet durch den Spuk eines älteren, der dasselbe tat, verleitet wurde, dadurch zugrunde ging und als Spukgestalt mit ausgebreiteten Armen erschien, aber so, daß die Arme sich bisweilen lösten und die primäre Figur E.A, der Gott dieser Gaukler, der Satan des Schreibers der Inschrift ebenso in Flammen erschien, wie wir das bei der sachlich verwandten, furchtbaren Inschrift von Babylon finden werden. Das ist die tuskische Unterlage der wunderbaren Inschrift. Die medische Lösung ist nur durch diese Unterlage möglich, sicher der stärkste Beweis für die Richtigkeit unserer Interpretation etruskischer Ritualtexte (lies : Zauberformeln mit kurzem Kommentar).

Es ist seltsam, doch so naheliegend, überraschend und doch fast bekannt, was jetzt folgen muß. Unter dem Namen „Magier" versteht der Laie einen Zauberer, einen Gaukler, der übermächtige, übernatürliche Kräfte spielen läßt, der Gelehrte weicht dem Worte aus, gebraucht für die iranischen Priester das Wort „Mager" und denkt kaum mehr an die volkstümliche Auffassung, die doch ihren Grund haben muß. Wir haben aber beobachten können, wie das, was uns diese Hieroglyphen boten, spielenden Bildern glich, die sich verändern, bald dabei die Grundform behalten, bald in eine andere übergehen, sich auflösen, wieder in Nestern sammeln, zu neuen Bildern sich zusammenschieben und doch offenbar nur wenig Grundelemente (das etruskische System außer den primären Formen nur einundzwanzig) enthalten. Bald werden uns angrinsende, bald ausweichende und zerfließende magische Reihen vor Augen geführt, überall sprühen Flämmchen auf, glühende Augen stieren auf uns, Hände verwandeln sich in aufzischende Schlangen, eine Riesenpranke geht in eine Flamme über, dazwischen aber erscheinen kleine feste Punkte: Ecken, Quadrate, Dreiecke, Striche, Halbkreise, die bald ganze Linien zusammenfassen, bald aber wie wuchtig aufgesetzte Akzente jede einzelne Kolonne begleiten. Magische Bilder der furchtbarsten Art, die bisweilen durch sich emporreckende Larven, lose Arme, Beine, ja sogar Fleischstücke zwischen vielvariierten Pfählen an ein Leichenfeld erinnern und zwar

an ein Leichenfeld, das die Katastrophe einer verbrannten Stadt und einer grausam hingerichteten Bevölkerung uns wiederholt vorlegt, liegen so offenkundig vor, daß ich mich nur wundere, daß das niemand sah.

Auch diese Inschrift (Fig. 22) hat Anteil an solch magischen Variationen, wie wir eben bei Gelegenheit der Gruppe vor demE -A-Zeichen (Z. 6) sahen. Sie ist aber auch besonders reich an kleinen Strichen. Vier Gruppierungen kommen vor; zwei paarige Striche, schief gestellt, neun ebensolche, aber geteilt in geradestehende Triaden, das etruskisch E - NA gelesene Zeichen, und zwar zweimal übereinander, und endlich ein kleiner Strich (E) mit angerücktem und mit daneben gestelltem Eck. Die ersten zwei Arten stehen bald oben über einer anderen Hieroglyphe, bald unter einer solchen, nur in Z. 4 ist infolge der aufgesetzten Relieffigur des Priesters eine sicher unten angesetzte Position als vorhergehend auch als übergeordnet zu rechnen. Neben diesen kleinen Zeichen erscheinen auch noch andere, etwas größere von ganz verwandtem Charakter, so das erwähnte E.A, ferner drei Striche mit Dreieckchen darüber Z. 6, und das aus Ecken zusammengesetzte Kreuz Z.6. Bestimmte Zeichen sind regelmäßig damit offenbar zu stehenden Ausdrücken verbunden, so der tierische Dämonenkopf und seine Varianten mit E.A, das cAR-Zeichen mit den paarigen Schrägen, die neun Striche bilden zweimal das Mittelglied einer Gruppe, die mit LE beginnt und mit U P•U.L•H•E•N endet. Wir haben schon einmal den Umstand berührt, daß diese fast geometrischen Zeichen konstruierend und disponierend in die größeren eingreifen, aber die Art, wie das im etruskischen System geschah, war eine sehr unbedeutende und einseitige; hier aber lernen wir die Basis des ganzen Systems kennen.

Die etruskisch gelesenen Zeichen E (kleine Senkrechte) und i (Kreischen mit der Öffnung nach vorne) sind zwar Vokalzeichen, die einzeln stehen, aber insofern beweglich, als sie in anderen Hieroglyphen bald eingezeichnet, bald angehängt angewendet werden. Aber das etruskische magische System hindert eine ähnliche Loslösung und Oberstellung in kleinen Figuren für die beiden andern Vokale A und u dadurch, daß die Bedeutung dieser beiden

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