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0148 Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1
アヴェスタ神と中央アジア仏教図像学との関係 : vol.1
Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1 / 148 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000193
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die von ihm erhaltene Erde wird umgestoßen, eine dämonische Horde wächst aus dem Boden auf, also muß die Gruppe, Bogen und mützentragender Kopf, der Ort sein, wo dies Volk sich breit machte. Dieses auf die Spitze gestellte Viereck, dessen untere Spitze zerläuft und unten die vier Berge als Bartenden verwendet, diese so entstellte, der Auflösung, dem Verderben geweihte Erde ist das Gesicht, das man dem widerlichen Kerl auf Fig. 20 gegeben hat. Fast in der Mitte dieses Gesichtes sitzt das starre dämonische Auge, das wir besonders aus dem Pferdekopf von Fig. 19 kennen und das Ohr gleicht dem Ohr dort und hat sicher dieselbe Bedeutung, die der Verwesung. Aber es ist auch klar, daß die auf die Spitze gestellte Figur an sich keine umgestürzte ist, im Gegenteil diese Form ist die normale und die in Fig. 21 darauf folgende mit der eingeschlagenen Spitzhacke stellt die Katastrophe dar, die die quadratische Fläche mit den Eckbergen trifft. Die groteske Idee aber, die entstellte Erdfläche zum Gesicht des Verderbers zu machen, so daß aus dem Auge die Hölle aufflammt und aus dem Ohr die Verwesung, wird klar nicht bloß aus dem Inhalt, schon die Figur zeigt uns eine Illustration der furchtbaren Vorstellung, daß ein Teufelsbanner unter der Erde wächst und daß, wenn er sich wieder erhebt, die Erde, die auf seinem Kopfe liegt, der Zerstörung verfällt. Wie wir oben bereits erwähnt haben, weist auch die Stellung des linken Armes (nicht des rechten) und die drachenförmige Bildung der Hand selbst, auf dieses Aufbäumen, auf dieses Zerstörenwollen der Schöpfung. Daß damit der avestische Charakter der noch nicht gelesenen, nur äußerlich beschriebenen Inschriften erwiesen ist, liegt klar vor uns. Die symbolischen Machtattribute des iranischen Königs einerseits, der in dieser Figur und in den zugehörigen Dingen scharf, ja geradezu furchtbar ausgeprägte Dualismus ist der grandiose Rahmen von Inschriften, deren ästhetische Erscheinung nicht die ruhige, klassische Schönheit der ägyptischen Inschrifttafeln erreicht, die aber inhaltlich ihnen mindestens gleichstehen. Ja, wir werden mit Erstaunen erkennen, daß ihr präziser, sogar zweisprachiger Inhalt uns fast gewaltigere Lösungen schenkt, als die ehrwürdigen ägyptischen Inschriften, deshalb, weil

das Schriftsystem in der Lage ist, die Vokale voll zu schreiben. Wenn wir also hier etwas vorauseilen und quasi re perfecta sprechen, so geschah das darum, daß wir noch hinweisen wollten auf die schon erwähnte malerische Art der Behandlung der Schrift selbst. Wir sahen, wie die Zeichen sich ändern, in andere Formen übergehen, wie sie en face gestellt werden können, im Profil und sogar schief-gestellt; wir sahen ferner wie sich mehrere Zeichen verbinden, andere in sich aufnehmen können (was übrigens auch den ägyptischen geläufig ist; ich erinnere nur an den Namen der Göttin Hathor), wie sie ferner die Beweglichkeit so weit besitzen, daß einzelne Teile von Figuren (ich erinnere nur an die Mundöffnung A) schon voll wirken können, so ist es denn auch wahrscheinlich, daß in Manuskripten, vielleicht aber auch einst auf diesen Steinen selbst die einzelnen Zeichen in bunten Farben, vielleicht sogar gefaßtem Hintergrund ausgemalt waren. Man wird zugeben müssen, daß so ausgestattet die Schrift einen ganz anderen Charakter erhalten würde, als ihr die bloßen Konturen der recht ungleichen und oft wirr angereihten Zeichen geben können. Dies malerische Element, diese Betonung der Farbe müssen wir hervorheben für das, was unten folgen wird, es ist dasselbe und doch wie grauenvoll entstellt und entartet. Kehren wir zum Thema zurück, so können wir sagen, daß der vor den ersten Zeilen dargestellte Mann ein Höllengeschöpf ist, das sich aufbäumt gegen die Weltordnung und daß seinem verderblichen Treiben der Inhalt der so wirr beginnenden Inschrift gelten muß. Wir tun am besten, wenn wir die äußerliche Erklärung der Inschrift, deren Anfang so viel mit der Löweninschrift gemeinsam hat, ganz unterlassen und nun lieber versuchen, von den Elementen, die die Figur des Mannes bietet, ausgehend bestimmte feste Punkte einer endgültigen Lösung zu gewinnen, von denen aus dann das übrige folgen kann. Die zentrale Stellung der beiden mit dem sehnenlosen Bogen versehenen Gruppen ist nicht der einzige Augenpunkt der figurenreichen Inschrift; es findet sich ein zweiter von so auffallender Form, daß wir ihn näher ansehen müssen. Wir sehen jetzt von der oben besprochenen Gliederung ab und halten uns lieber an diese auffallenden Paral-