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0116 Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1
アヴェスタ神と中央アジア仏教図像学との関係 : vol.1
Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1 / 116 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000193
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noch behandelt werden muß, ist die thronsesselartige Bildung in Z. 4. Die Grundform kann nur das thronend Sitzen sein, die Elemente, aus denen die Figur besteht, sind aber sehr vielseitig und reichen über das Material, das Inschrift Fig. 19 bietet, stark hinaus. Eine Beziehung ergibt sich sofort schon aus dem oben Gesagten; es ist dies das Kreuz, welches das Mittelstück des Sitzes bildet und eine zweite, nicht zu mißkennende ist der obere Teil der Lehne, der die so häufig vorkommende, sich kräuselnde Flamme, die oben neben beiden Kreuzesgruppen Z. 2 und auch sonst vorkommt. Diese Beziehung ist, wie sich ergeben wird, von entscheidender Bedeutung. Es erscheint nämlich in der Schwertinschrift (Fig.20, Z.5) ein ähnlicher Thron, dessen Untergestell nur die Hälfte bildet von der des vorliegenden, und wir sehen daraus, daß dort von einer anderen Formentwickelung ausgegangen wird. In der Tat kommen in dieser Inschrift (Fig. 20) die Kreuze nicht vor. Die Beweglichkeit der Schriftelemente, aus welchen diese Hieroglyphen bestehen, gehört zu dem Merkwürdigsten, was uns an alter Schrift erhalten ist. Sehen wir uns nämlich in den Zeilen von Fig. 19 weiter um, so begegnet uns da auch das einfache Untergestell in zwei Zeichen von Z. 5, die freilich unter sich wieder verschieden sind. Das erstere ist ein steileres Gestell mit dicker, durch einen Strich markierter Querstange und einer Art von aufgeklapptem Deckel auf der Vorderseite; das zweite bildet unten die Hälfte des Throngestells, der aufgeklappte Deckel aber ist dachförmig übergebogen und hat in der Mitte einen nach unten eingreifenden langen Strich, und so ergibt sich für den Oberteil eine groteske Umbildung jenes stühlchenförmigem Zeichens, das unter den Doppelkreuzen usw. von Z. 2 erscheint und selbst eine Umbildung des kopflosen Böckchens ist. Wir sehen nun, daß, rechnen wir das Kreuz ab, die übrigen Teile des Thrones in Z. 4 ebenfalls diesen Typ bewahren, doch so, daß statt des Kopfes die sich kräuselnde Flamme endet. Der Grundgedanke ist also derselbe, wie in der Kreuzesgruppe in all diesen Variationen; warum in den einzelnen Zeichen die Grundelemente bald so, bald so spielen, wird uns die endgültige Lösung glatt aufklären.

55.

Nachdem wir so die einfacheren Hieroglyphen zunächst außer Spiel ließen und die komplizierteren und selteneren in ihren Variationen, wenigstens soweit sie in Fig. 19 vorkommen, verfolgt haben, wollen wir die ersteren anfassen. Es ist eine große Anzahl gerade der gebräuchl«hsten auf dieser Inschrift. Wir wollen mit einer Hieroglyphe beginnen, die noch zu den komplizierteren gehört; es ist dies die Figur, welche wir die zerschlagene Kinnlade nannten (Z. 1, 4, 5, 6). Sie findet sich mit Variationen fast in allen Inschriften; die einfachste Form bloß aus zwei krummen Linien bestehend, sehen wir in Z. 1. Der Gedanke iegt nahe, daß auch diese einfachste Form nicht etwa ein einziges Schriftelement darstellt, sondern mindestens in zwei getrennt zu behandelnde Züge zerlegt werden muß. Die reicher ausgestatteten Formen, die ungemein grotesk wirken, besetzen die vordere, größere Linie nach innen mit vier zahnartigen, kurzen, aneinander gereihten Senkrechten und spalten den umgebogenen vorderen Haken. Kursive Texte, wie Fig. 33, 35, ersetzen diese angesetzten Zähne durch zwei bis fünf kurze senkrechte Linien, die frei im Zwischenraum stehen, geben auch der nur aus einer dünnen Linie bestehenden umgebogenen vordersten Stelle eine kleine Parallele darunter bei. Zerlegen wir nun diese Typen in ihre Teile, so erhalten wir vier Elemente, nämlich einen nach vorne liegenden Haken, eine kleinere geknickte Linie und außerdem eine kleine Senkrechte und einen angelehnten oder durch Spaltung des Bogens gewonnenen kleinen Haken. Es frägt sich nun, ob diese vier Elemente uns nicht noch anderweitig begegnen. Sehen wir uns also eine Reihe weiterer solcher Zeichen genauer an. Die vorliegende Inschrift macht einen ungemein häufigen Gebrauch von einer ziemlich einfachen Figur, die wie eine Zwinge aussieht, schon das dritte Zeichen der ersten Zeile bietet es vor dem Dämonennamen und gleich dahinter wiederum usw., ja es findet sich auch und ebenfalls schon in der Z. 1 mit zwei davorliegenden kurzen schrägen Strichen. Dies häufige Vorkommen eines sonst nicht häufigen Zeichens in der Inschrift Fig. 19 und 20 muß mit dem Inhalt der beiden Inschriften zusammenhängen. Es macht bei alle-