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0125 Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1
アヴェスタ神と中央アジア仏教図像学との関係 : vol.1
Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1 / 125 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000193
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bestehen in der Hauptsache aus einer breiten Doppelbahn, die in der Mitte ein Eck bildet, in der kursiv geschriebenen Inschrift von Babylon, in der das Zeichen sehr häufig ist, nur aus zwei ein Eck bildenden Strichen. Diese einfachste Form hat aber Varianten, die man nicht als gleichwertig ansehen darf, so findet sich in Fig. 20, Z. 1 und Fig. 27, Z. 5 die Figur so, daß sie oben zwei Ecken hat, zwischen denen unten nur eines entspricht, in Fig. 27, Z. 3, 4 die weitere Variante einer viel aufrechteren Haltung mit einem fast dreieckigen Abschluß oben und einer etwas ausgeschweiften zweiten Bahn, in Fig. 19, Z. 4 und Fig. 26, Z. 2, 3, 4 hat die Hieroglyphe kein Eck, sondern nur einen Knick und spitzt sich nach oben wie eine leckende Flamme zu. Diese ganze, ziemlich häufige Serie unterscheidet sich auch durch die Stellung des Zeichens. So ist das erwähnte Zeichen mit einem Eck am häufigsten senkrecht stehend (Fig. 19, Z. 4, 5, 20, Z. 2, 21, Z. 5, Fig. 22, Z. 4, 6), aber es kommt auch wagerecht vor (Fig. 23, Z. 2, Fig. 24, Z. 2, Fig. 25, Z. 2). Die kursive Form in Fig. 28 ist immer schräg nach oben gestellt, wie die anderen Variationen, von denen eine in Fig. 20, Z. 1 oben sogar drei Ecken zeigt. Wir stehen damit vor einer der beweglichsten Hieroglyphen, deren Grundform aber stets die Doppelbahn bleibt. Fassen wir das Beobachtete, sei es, wie es will, kurz zusammen, so ergibt sich folgendes. Eine Fläche, die aus zwei übereinander liegenden Bahnen besteht, die in Halbkreisen endet, wird in der Mitte durchbrochen, eine Stimme und ein Wehen geht daraus hervor, ein Keil oder Stock markiert die Stelle; diese Fläche erscheint von der Seite gesehen und auf die Kante gestellt, so daß die vordringende Stimme quer zur übrigen Schrift liegt; ohne die Halbkreise, die wir oben Berge genannt haben, erscheinen die zwei Bahnen von der Seite gesehen in verschiedenen Lagen, aber geknickt, gebrochen, eckenbildend, endlich sogar aufrecht stehend in der Form einer Flamme. Das kann nur die Erde sein mit ihren Bergen und Erhöhungen und ihre Variationen können sich nur auf ihre Bildung oder Umbildung, ja auf ihre Vernichtung in Feuer beziehen. Wir sehen aber auch den Rest einer merkwürdigen Hieroglyphe in der einzigartigen Inschrift des Priesters (Fig. 22, Z. 3),

die zweifellos in diesen Zusammenhang gehört und trotz ihres beschädigten Zustandes erklärbar werden wird, da die Lücken sich ergänzen lassen. Was erhalten ist, zeigt den Rest eines viereckigen Feldes. Darauf steht eine mauerartige Darstellung mit vier kleinen Kreisen, aufrecht gestellt, wie die Figur der vermuteten Erde oben; diese mauerartige Bahn hat die Bekrönung von drei Halbscheiben. Vor ihr standen drei Hieroglyphen, die erwähnte zwingenartige aber mit doppelter Öse, darunter eine Art Dreifuß, nicht mehr ganz erhalten, darunter aber der bewaffnete Arm, dessen kurzer Stoßdolch über den unteren Rand hinaussteht. Im Zusammenhang mit dem oben Beobachteten können wir diese Hieroglyphe nur als die Darstellung eines gewaltsamen Eingriffs durch jene bewaffnete Hand erklären, wobei die Erdfläche in starke Mitleidenschaft gezogen wird. Der Umstand, daß eine Bergreihe stehen bleibt, legt den Gedanken nahe, daß vor ihr durch die bewaffnete Hand etwas zerstört oder zerstoßen ist. Diese seltsame Reihe ist damit nicht abgeschlossen, sie beherrscht fast das ganze System. Wenn wir nun eine neue Reihe, die ganz anders geartet scheint, hier anschließen, so müssen wir eine Begründung einfügen, die den an sich rätselhaften Zusammenhang sofort aufklärt.

Es ergibt sich aus dem eben Beobachteten, daß ein Grundprinzip dieser wunderbaren Hieroglyphenschrift darin besteht, daß die einzelnen Zeichen das im Texte Erwähnte nicht bloß in Bildern, Determinativen, vor Augen stellen, wie das im ägyptischen System so ungemein klar geschieht, sondern die Hieroglyphe, die selbst determinative Kraft hat, geht darüber noch hinaus, indem sie sich selbst dem Sinne des Mitzuteilenden anpaßt und sich mit dem Gang der beschriebenen Handlung verändert; sie kann das dadurch, daß die Grundanlage der medischen Schrift geradezu das Gegenteil bietet, was die Grundlage der ägyptischen ist: nicht die Bilderhieroglyphe ist der Ausgangspunkt, die dann als Silbenzeichen, als Letter oder als stummes Determinativ dient, sondern wirkliche Schriftzüge sehr einfacher, aber erstaunlich klarer Art werden, je nach dem Sinne des Wortes und nach dem des Satzes, zu Bildern größeren oder kleineren Formats zusammengezogen und

Grűrwedd, Die Teufel des Avesta   16