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0254 Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1
アヴェスタ神と中央アジア仏教図像学との関係 : vol.1
Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1 / 254 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000193
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Hauptstelle, die alles bietet ist 1. c. 63. Dort heißt es, wie der Text noch lautet, etwa so: „Darauf stürzte der Sohn des Tar Franrasyan, der sehr glänzende, o Spitama Zaraoustra, hervor aus dem See Vourukasa mit einem bösen Zauber bezaubernd: IGE, IGA, YAGNA hierher, AVAOE, 10A, YAGNA hierher, ÂVÖYA, IGA, YAGNA hierher, nicht konnte ich erlangen die Königliche Majestät, welche die ist der arischen Gaue, der jetzigen und der künftigen."

Ich muß aber hier einige Sätze einschalten, bevor ich das Ganze (denn von hier aus löst sich das Ganze) wieder anfasse.

Wer das Avesta, so wie wir es erhalten haben, in der Originalsprache zu lesen oder gar zu verstehen sich bemüht hat, muß sich nach langem Ringen mit der überlieferten Form, ermüdet durch den geradezu erstaunlichen Kampf um die Methoden der Transcription und Interpretation, abgestoßen durch den naiven Ton neuerer Bearbeiter, leider gerade bei den wichtigsten Stellen sagen: das lasse ich auf sich beruhen, bis — und ob das möglich sein könnte? — Spuren des echten Avesta uns geschenkt werden. In Zeiten aber, wo so vieles zu versinken scheint, was uns als unumstößlich wahr galt, taucht, das wissen wir aus Erfahrung, neues und unbekanntes, ersehntes und bisweilen fast lästiges auf und lehrt uns, uns auf das zu besinnen, was sich vom früheren über alle Stürme hin als wahr erprobt hat. Nichts aber vermissen wir mehr, als das alte Irân, nichts ist nötiger in einer Zeit, in der von allen Seiten die unerhörte Bedeutung dieser glorreichsten Gruppe der Aryas geahnt, ja sogar schon mißbraucht wird. Es ist eine Leichtfertigkeit ohne Gleichen, ohne Kenntnis der Sprache, ohne eine Ahnung von dem trostlosen Zustand des erhaltenen späteren Avesta, jene tastenden, teilweise lächerlichen Übersetzungen zu benutzen, die jetzt, wie es scheint, die Stütze der tollsten Phantasien bilden müssen. Ich meine damit jenen Kunstklatsch, der sich nicht scheut, Stichwörter aus diesen Übersetzungen herauszureißen und darauf die abenteuerlichsten Theorien aufzubauen. Es ist nicht bloß buddhistische Obersetzungsliteratur oder brahmanische, die solche Causerien ausputzen muß, wobei schon die derbsten, lächerlichsten Mißgriffe sich einstellen, es ist das grandioseste Buch des heroischsten

Volkes des alten Orients, das in verdünnter, verwaschener, mißverstandener, umgestellter, falsch transcribierter Form nicht einmal im Original, sondern nach Übersetzungen berupft wird, wie diese Herren etwa Cornelius Nepos-Übersetzungen oder zu gelegentlicher Verhüllung buddhistischer Albernheiten Übersetzungen aus dem Pâli Kanon da vorschieben, wo es brenzlich wird. Die „ideale Landschaft" der Iranier, jenes utopische Land Spitzbergen, das uns vorgetäuscht wird, so daß man laut auflachend die salbungsvollen Verhimmelungen eines kindischen Mißgriffs weglegt, gibt es nicht. Wer wie ich das zweifelhafte Vergnügen hatte, jene tiefsinnigen „Forschungen" der Gelbmützen, wo denn das holde Land S'ambhala läge, mit ihrem Für und Wider, ihrem Vertuschungssystem für eine alte Eiterbeule, ihremgelehrtenWahnwitz und ihren persönlichen Schikanen im Original zu lesen, versteht die europäische Parallele, den Versuch, die „nordische Landschaft" über alles Widerwärtige ihren beseligenden Nebel legen zu lassen sofort. Wesensgleichheit zieht Wesensgleichheit an. In manchen orientalischen Landschaften gehen eben Dinge vor, die weiteres süßliches Gerede ebenso unangenehm machen, wie das honigsüße Buch des Engels, das den, der es anfassen muß, nachher im Bauche grimmt.

Das ist die Landschaft, in der die Königliche Majestät, repräsentiert durch die Machtzeichen des iranischen Königs, Löwen und Schwert, ausfegt. Unsere oben tastend versuchte Erklärung der bloßen Bilder wird durch den Text nicht bloß bewiesen, nein überboten. Um zunächst bei der eben zitierten Hauptstel!e zu bleiben, so sind die darin vorkommenden Zauberformeln, die ja jedesmal mit YAONA schließen, wie sich auch aus dem Kontext des Ganzen ergibt, nacheinander verwendete Steigerungen, die aber auch alle drei zusammen nichts durchsetzen können; denn der darauffolgende Satz gesteht ein, daß es dem Gaukler unmöglich war, trotz aller Behexung in den Besitz der königlichen Macht zu gelangen. Die ersten drei Wörter jeder Formel also, die allein verschieden sind und die ansteigende Behexung bis aufs äußerste treiben: 10E, AVAOE, ÂVÓYA müssen also einen solchen Sinn haben, daß der Gaukler schließlich vollen Erfolg hätte hoffen können; sicher ist ferner,