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0026 China : vol.2
China : vol.2 / Page 26 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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XVIII

VORERLAUTERUNGEN.

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Von Geldwerthen sind gebraucht:

I) Der tsiën (englisch cash, daraus im Deutschen kcscle ; portugiesisch sapeca,

daraus im Französischen sapègitc) , im Mittel anzunehmen = 3/8 (oder

0,375) Pfennig.

  1. Der liang Silber, d. i. Barrensilber im Gewicht von einer chinesischen Unze

(liang) . Der Werth ist ungefähr = 6 Reichsmark. Im Fremdhandel ist auch hierfür der Name Tacl eingeführt.

  1. Die deutsche Reichsmark = 266.6 tsiën.

E r l ä u t e r u n g. Gewichte und Geldwerthe unterliegen in China, je nach einzelnen Landestheilen, bedeutenden Schwankungen ; auch haben sie sich im Lauf der Zeit sehr geändert, und bei Gewichten richtet sich die Grösse einer bestimmten Denomination derselben oft nach dem Gegenstand, welcher gewogen wird.

Als Gewichtseinheit ist der hang zu bezeichnen, welcher nach dem Decimal-system eingetheilt wird. 16 hang bilden in der Regel i kin, und für das Gewicht von 100 kin ist in neuerer Zeit der Name tan eingeführt worden. Da der hang an einzelnen Orten verschieden ist, so schwanken mit ihm die anderen Werthe. Dazu, kommt, dass das kin, ganz abgesehen von seinen durch BIOT und RONDOT nachgewiesenen sehr grossen Schwankungen in verschiedenen Perioden der Geschichte, nach den Usancen manches Ortes eine verschiedene Anzahl von hang enthält, je nachdem das Gewicht von verschiedenen Gegenständen ausgedrückt wird (z. B. i kin Steinkohle = zo Bang, I kin Getreide = 16 hang). Noch mehr gilt dies vom tan oder slzi, welcher an einzelnen Orten für gewisse Gegenstände ein Gewicht bis zu 36o kin, für andere ein solches von weniger als i oo kin bezeichnet. — Da der Fremdhandel feste Normen verlangte, und die Engländer diese bestimmten, so bildeten sich schon bei der ostindischen Gesellschaft im i fiten Jahrhundert die oben genannten, später vertragsmässig festgestellten Gewichtswerthe aus, bei denen man von dem Pikul = 0/3 englische Centner ausging. Insofern bei der Darstellung in diesem Buch ortsthümliche Gewichte in Betracht kommen, habe ich mich der Ausdrücke hang und kin (stets auf 16 Bang reducirt) bedient.

Die Einheit in G e l d w e r t h e n bildet der tsiën, die bekannte, mit einem viereckigen Loch versehene, auf Schniire aufgereihte Münze. Sie ist seit den ältesten Zeiten gebräuchlich gewesen. Die Münze ist gegossen und besteht normalmässig aus einer Legirung von Kupfer und Zink, wozu jedoch sehr häufig Blei, Zinn und Eisen treten. In einzelnen Zeiten (z. B. noch 1853, 1854) wurde sie nur aus Eisen hergestellt. Alle Werthe im inneren Verkehr werden nach tsiën bestimmt. Diese werden in Abtheilungen, meistentheils von je too, auf Schnüre gereiht ...\ Doch finden auch hierin grosse Unterschiede statt. In manchen Gegenden gehören zu Ioo guten tsiën noch eine Anzahl eiserner, um den Werth voll zu machen, und diese ist wiederum in jedem Dorf verschieden. In anderen wendet man Abtheilungen von je 16o an, welche als ein tiau bezeichnet werden, während nominell t tiau l000 tsiën enthält ; und so gibt es hunderterlei verschiedene Zählungs- und Rechnungsmethoden, deren der Reisende oft in wenigen Tagen eine ganze Anzahl kennen lernt. — Das Silber bildet das gewöhnliche Zahlungsmittel für grössere Beträge, ist aber nur Handelsartikel und unterliegt selbst in jedem Dorf einem täglich schwankenden Cours, welcher nach dem alle Preise ausschliesslich bestimmenden tsiën berechnet wird. Dieser Cours bildet durch ganz China, an jedem, auch dem kleinsten Ort den Alle vereinigenden Mittelpunkt der täglichen Interessen und einen fruchtbaren Gegenstand kleiner Speculation. Der Werth des Silbers, welches in trogförmigen, meist gestempelten Barren von 5 bis 5o Bang Gewicht und in kleinen zerschnittenen Stücken circulirt, wird nach dem Gewicht ausgedrückt. Die Einheit ist der Bang, welcher in ao tsiën (nicht zu verwechseln mit dem Kupfergeld), Ioo .fönn und I000 li getheilt wird. Wegen der grossen Schwankungen im Werth der Gewichtseinheit musste auch hierfür im Fremdenverkehr eine bestimmte Norm geschaffen werden. Der Bang wird mit dem Namen Tael bezeichnet, gerade wie hei den Gewichten ; doch wiegt der Geld-Tael eine Kleinigkeit weniger als der Gewichts-Tael. Für tsiën, föhn und li sind die Ausdrücke mace, candareen, und cash eingeführt worden, welche insofern nicht als synonym mit jenen zu betrachten sind, als sie festnormirte , jene aber örtlich schwankende Silbergewichte darstellen. Trotzdem ist, bei gleichem Cours des Silbers, der Werth eines Taels nicht eine bestimmte

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