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0630 China : vol.2
China : vol.2 / Page 630 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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XII. CAPITEL. DIE PROVINZ SHENSI.

Nördlich von dem Granitmassiv von Lin ya-fing sind die Streichrichtungen der Formationen, der Schichten, einzelner hervorragender Gipfelreihen und des Gebirges überhaupt: W 12°N-0 12°S. Es ist die Richtung,, welche wir als charakteristisch für den Kwenlun in seinem ganzen Verlauf bezeichnet haben.

Südlich von dem Granit ist, nach Ueberschreitung einer schmalen Zone von abweichendem Bau, bei Wu-kwan, das Streichen in der ganzen, 25 g. M. betragenden Breite von Tié fie-tien bis Ki-tau-kwan von WSW nach ONO gerichtet. Es ist dies ein Drittheil der Gebirgsmasse entlang unserm Uebergang. Hier und da finden sich Abweichungen nach den Richtungen SW—NO und W--O ; aber im Mittel bleibt das Streichen constant und es tritt besonders bei den senkrecht gestellten Schichten im südlichsten Theil scharf hervor.

Dieses Streichen im südlichen Drittheil entspricht nahezu unserm Sinischen F a l t u n g s s y s t e m. Offenbar findet ein Anschaaren desselben an ein Glied des Kwenlun statt. Das gegenseitige Verhältniss wird sich deutlich herausstellen, wenn wir diese Faltungen in ihrem Fortstreichen nach der Provinz Sz'-tshwan verfolgen, wo wir sie in die Richtung NO—SW umbiegen sehen werden.

Ich schliesse vorläufig diese Zusammenfassung der aus den Beobachtungen an der Tsinling-Strasse sich unmittelbar ergebenden Schlüsse ab, um die Grundlage für die Betrachtung des Gesammtgebirges durch die Darstellung einer weiteren Strecke meines Reiseweges zu vervollständigen.

IV. REISE VON DEM THAL VON HAN- TSHUNG-FU IN SHENSI ÜBER NING-KIANG- TSHO U NACH KWANG- YUEN-HSIEN IN SZ'-TSHWAN.

Mit dem Tsin-ling-shan haben wir die breite , wallartige Gebirgszone über- schritten , welche das nördliche von dem südlichen China trennt. In das letztere sind wir bei Han-tshung-fu vollständig eingetreten, und jeder weitere Weg in südlicher Richtung führt uns mehr in dasselbe hinein. Wenn somit die Beschreibung der in der Ueberschrift bezeichneten Reise eigentlich ihren Platz an späterer Stelle, als Einführung in das südliche China, finden sollte, so bieten doch die geologischen Verhältnisse an dem eingeschlagenen Weg so viele Anhaltspunkte zum Verständniss des Baues des Tsin-ling-shan , dass es zweckmässig erscheint , ihre Darstellung hier anzureihen. Wir haben im Vorhergehenden ein Fundamentalverhältniss im Gebirgsbau eines grossen Theils von China , nämlich die Ans c h a,a r u n g des Sinischen Faltungssysttms an dasjenige des Kwenlun, angedeutet. Es ist wesentlich dieses , welches durch die Beobachtungen an dem Weg nach Sz'-tshwan in ein klares Licht gestellt wird. Wir können erst nach' gewonnenem Verständniss desselben ausführlicher auf den Tsin-ling-shan und auf die ungeheure Gebirgsentwickelung gegen Westen eingehen, und wiederum nur auf Grundlage der Kenntniss dieser wichtigen physischen und historischen Scheide wird es uns möglich sein, im Gegensatz zu derselben eine Umschau über das nördliche Shensi und die weiten dem Kwenlun im Norden vorgelagerten Länderstrecken zu halten.

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