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0034 China : vol.2
China : vol.2 / Page 34 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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I. CAPITEL. DAS LAND DER ACHTZEHN PROVINZEN.

dazu bei, die Chinesen in der Meinung von ihrer eigenen Höhe zu bestärken. Denn so weit sichere Kunde von dem grossen, reichen und bevölkerten Land im fernen Osten reichte , beeiferten sich die Völker zu gewissen Zeiten , wie wir bei einer anderen Betrachtung vielfach gesehen haben , dem Beherrscher desselben freiwillig ihre Huldigung darzubringen. Im eigenen Lande thronend, sah dieser einen tributpflichtigen Erdkreis um sich ausgebreitet. Nur Pflichtvergessenheit konnte der Grund sein, wenn die Huldigung zu Zeiten ausblieb. Und wirklich war diese, wenigstens im Bereich des eigenen 4Gesichtskreises, immer der Reflex der Strahlen, welche sich von der Sonne des Reiches der Mitte befruchtend über die umwohnenden Völker ergossen. Wie jenes von der Ueberfülle seiner Producte und dem Reichthum seiner Industrie den benachbarten Ländern nur abzugeben hatte , ohne von ihnen Gleichwerthiges erhalten zu können, so nahrsnen die dafür empfänglichen Völker , wie die Koreaner , die Japaner , die Tibeter und die Oasenbewohner Central-Asiens, gern Einzelnes von den Segnungen der 'chinesischen geistigen und materiellen Civilisation an, und konnten dafür nichts bieten als ihre Huldigung. Selbst Europa ist an dieser nicht unbetheiligt geblieben undtlat dadurch gewissermaassen einen Tribut für die Wohlthaten abgestattet , welche es , z. B. durch die Einführung des Compasses , unbewusst von China empfangen hatte 1) . Denn die Gebildeteren unter denjenigen, welche vorn 13. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts von unserm Continent nach Ost-Asien kamen , gaben sich einer übertriebenen Bewunderung für das Alter und die Höhe der Civilisation von China und die Macht seines Beherrschers hin. Heute sind wir allerdings gewohnt , die chinesische Cultur von oben herab zu betrachten , nicht nur weil wir uns bewusst sind, in jeder geistigen und materiellen Beziehung weit voran zu stehen , sondern auch weil wir in ihr die meisten derjenigen Elemente vermissen , welche die sittliche Höhe und die Entwickelungsfähigkeit der westlichen Cultur bedingen und ihr die Herrschaft der Welt verschafft haben. Vor Allem betrifft dies das Fundament alles wissenschaft-

I) HENRY HOWORTH, (lessen ausgezeichnetes Werk, History of the Mongols, Vol. I, London 1876, in unserm ersten Band noch keine Berücksichtigung finden konnte , und der durch seine umfassenden Forschungen über die Geschichte und Wanderungen der Völker Central-Asiens zu einem Urtheil besonders berufen erscheint, schlägt den Werth dessen , was Europa zur Zeit des Mongolenreiches aus China erhalten hat , ausserordentlich hoch an. Ich gebe seine eigenen Worte wieder : Many of the ideas and notions which we have learnt to believe were intuitively discovered in Europe in Me fourteenth century, were brought Mere by those travellers whose voyages to Cathay were made possible by the firm hand with which the desert robbers were controlled • by the Mongols. Block printing , bank notes , gunpowder, the mariners compass, good roads , posting arrangements , wheeled carriages , and a number of other discoveries that mark a revolution in the arts of life, were , I believe , made known in the West entirely by Mongol conquest. Können wir auch dem gelehrten Verfasser nicht hinsichtlich aller Punkte vollkommen beistimmen , indem wir z. B. in Betreff des Compasses die Einführung im Mittelmeer durch die Araber , wahrscheinlich zu machen gesucht haben (s. Bd. I, S. 568, 63o, 635), und mögen auch Diese durch ihre Seefahrten nach China die Vermittler mancher anderen Erfindung von dort gewesen sein, so ist doch hinsichtlich einiger unter ihnen die Einführung auf dem Weg durch Central-Asien wahrscheinlich. Zu ideal aber dürfte die Werthschätzung dessen, was wir von China und dem Mongolenreich überhaupt damals erhalten haben, sein , wenn HOWORTH fortfährt : Those notions of religious toleration, of orderly government, of equality of justice , and of political sagacity that began to infilter into Europe through the Italian universities, came thither, 1 believe, from the, far East, where they were both knows: and practised.