National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF Graphics   Japanese English
0540 China : vol.2
China : vol.2 / Page 540 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

 

Y

5O2   XI. CAI'ITEI,. DIE PROVINZ HÓNAN.

SSO

NNW

Fig. 102. Kohlengruben bei Ló-tien.

z . Sinischer Kalkstein ; — 2. Steinkohlengebilde : a Sandstein ; b Quarzit ; c Hornstein ; s s Kohlenschachte.

i

krystallinische Schiefer darin vertreten. Es ist ein ödes, unfruchtbares und sparsam bevölkertes Gebiet.

An der Stelle , wo die Strasse den ebenen Thalboden des Ju-ho erreicht , liegt das kleine Dorf Ló-tiën. Hier erheben sich aus dem Schotter noch einmal drei von Ost nach West aneinander gereihte Hiigel ungefähr 400 Fuss Tiber dem Thal. Der östlichste ist von einem Fort gekrönt ; der mittlere trägt eine Pagode. Es sind flache runde Kuppen, zusammen gegen 6 g. M. lang. Der Bau des kleinen Plateau's von Lu-shan erreicht hier seinen Abschluss. Noch einmal kommen beide Formationen, aus denen es besteht, zum Vorschein. Kalksteine , welche denen des Südrandes der Terrasse entsprechen, bilden das Liegende und stehen in einem Karrenfeld an. Sie streichen ONO—WSW und fallen 60-45° NNW. Sie sind frei von Hornstein , doch finden sich darin Spuren von Crinoiden und Korallen auf den verwitterten Flächen. Darüber lagert die Kohlenformation. Sie beginnt am Weg mit festen splittrigen Hornsteinen , welche denen von Lang-tien entsprechen ; es folgen feste Sandsteine und weiterhin eine Anzahl von Kohlengruben in fast ebenem Lande. Eine Reihe alter Werke bezeichnet die Ausdehnung des Flözes. Die Gruben werden stark bearbeitet , und es wurden eben einige neue Schachte gebohrt. Dieselben erreichen die Kohle in einer Tiefe von 200 Fuss, wie die Leute sagten und die Länge der Seilfiihrung bestätigte. Die Angabe, dass das Flöz eine Mächtigkeit von 6-8 Fuss habe , wurde durch die angehäuften Grubenhölzer bewiesen, welche diese Länge hatten. Die Förderung geschieht durch Pferde. Der Tagelohn wurde als ungewöhnlich hoch angegeben, und zwar , nach 3 Klassen vertheilt , zu i 50, zoo und 30o tsiërz, wobei die Leute sich selbst beköstigten. I)ie Kohle ist derjenigen des Tsing-tau-linó ähnlich , und es ist kaum zweifelhaft , dass sie von der Fortsetzung

des dort abgebauten Flözes gewonnen wird. Auch hier wird ein grosser 'I'heil

derselben zu Coke verbrannt) Die beistehende Darstellung der Lagerung

ist nur eine ideale , da die Verhältnisse sich nicht mit völliger Genauigkeit beobachten liessen. In Betreff des Förderungsquantums erhielt ich unzuverlässige Angaben ; man war eben mit Wasserheben beschäftigt, welches mittelst Ledersäcken von Rinderhaut geschieht.

. Das T h a 1 des Jzi - h ó ist ein fruchtbarer Garten. In einer Breite von 5 bis 7 g. M.

füllt sein Alluvialboden den Raum zwischen den Thalrändern aus. Der Fluss durchströmt ihn in vielen Armen, die nicht breite, sandige Betten haben, wie der Sha-ho, und durch den schnellen Lauf des Wassers ein steiles Gefäll anzeigen. Sie fuhren in grosser Masse Gerölle von M e l a p h y r und A u g i t p o r p h y r; der letztere enthält Zeolithmandeln . Ich habe nicht ersehen können, woher diese Gesteine stammen. Das Thal ist belebt. Hohe Baumgruppen umgeben die zahlreich zerstreuten Dörfer und unterbrechen die Einförmigkeit des ebenen Bodens. Die Hauptstadt Ju-tshón ist jedoch nur von mässiger Grösse. Eine an fremdartigen Gestalten reiche, zu eingehender Untersuchung auffordernde Gebirgswelt entwickelt sich hier dem Blick , urid zwar gegen Norden wie gegen Westen. Wir haben auf unserem bisherigen Weg ein mächtiges Kettengebirge und ein demselben vorgelagertes Plateau durchschritten ; es folgt das breite Thal.

Gebirge im Nord en des ju - h ó. Jenseits des Thalbodens erhebt sich ein von WNW nach OSO streichendes Gebirge, dessen Gipfel 1500 bis i800 Fuss Tiber dem Alluvium aufragen. Es führt den Namen Hsiung-shan (»Bärengebirge«) und hat die Gestalt einer langen Kette , deren einzelne Glieder wieder flache Rucken ohne höher aufragende Gipfel sind. Die Südgehänge sind steil und haben, wie es scheint, in dem östlich von Ju-tshóu gelegenen Theil ein Fussgestell von krystallinischen Schiefem , denen , ähnlich wie am Hwang-ku pi-tszé in Shantung s. S. i 90) , eine in ihren staffelförmig abgebrochenen Schichten deutlich erkennbare Sedimentformation aufgelagert ist, und zwar mit einer Neigung von ungefähr 25° nach Nord. Da das Gebirge kahl ist , kann man erkennen , wie das Fussgestell sich im Westen nach der Tiefe hinabzieht, und die in einem schiefen Winkel zur Gebirgsrichtung, nämlich ungefähr von WSW nach ONO, streichenden Schichtgebilde