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0542 China : vol.2
China : vol.2 / Page 542 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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XI. CAPITEL. DIE PROVINZ HÓNAN.

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westen aufsteigenden welche die Gewässer Löng-tsöng po führt. einem dunkelgrauen, Strasse führt hinauf ,

unteren Gehänge bildeten, die Rücken aber sanft waren, sich nun das weichere Gestein, das auf diesen _herrschte, herabzog und am Fuss des Abfalls langgezogene Böschungen verursachte , denen abermals steiler abgebrochene Schichten aufgesetzt waren. Diese weichen Schichten erstrecken sich nun bis an die Strasse hinan und bilden zwischen Wantshi und Miau-hsia einen niedern Rücken. Es sind rothe Schiefer und Sandsteine , die mit einander wechsellagern. Ihre Identität mit den tiefsten Gliedern der S i n i s ch e n S c h i c h t e n f o l g e in Shantung war unverkennbar ; das Streichen ist NO—SW, das Fallen 4o° NW., die Schichtung regelmässig, die Mächtigkeit mindestens i000 Fuss. Es liegt mithin nahe, zu vermuthen, dass der ganze östliche Theil des Hsiang shan aus den ältesten Gliedern der Formation besteht, während wir nun weiter gegen Nordwest Sinische Kalksteine zu erwarten hätten. Ich fand sie nicht anstehend ; aber das Lössbecken , in das wir oberhalb der eben überschrittenen ehemaligen Thalsperre kommen , ist durch

. massenhaft angehäufte Kalksteingerölle , die durch Kalktuff zusammengehalten werden, ausgezeichnet. Sie sind zu einem architektonisch verwendbaren Gestein verkittet , das vielleicht den Kalkabsätzen in einem ehemaligen Salzsee des Lössbeckens seinen Ursprung verdankt. Unter den Geröllen waren charakteristische Typen der S i n i s ch en Kalk e, insbesondere solche mit globulitischem Gefüge, nicht zu verkennen.

Wahrhaft tantalisirend war der überaus schöne und interessante Blick , der sich auf

rdiesem ganzen Weg nach verschiedenen Richtungen darbot. Nach Südwesten insbesondere verschieben sich hohe Berggruppen und Reihen ineinander , und in weiter Ferne sieht man noch die hohe Kette des Fu-niit-shan. Den Glanzpunkt der Aussicht aber bildet der Wan-tshi-span, eine von allen Seiten sanft bis zu 2500 Fuss über das Thal aufsteigende, von radialen Einschnitten tief durchfurchte, kegelförmige Gebirgsmasse, mit einem bizarr gestalteten , von den Chinesen einem gekrümmten Finger verglichenen Gipfelfelsen. Es soll dort Blei gewonnen werden , aus welchem Silber extrahirt und Mennige und Bleiweiss bereitet werden. I)as Blei von dort wird zu 140 tsiën das kin verkauft. Das Vorkommen von Erzen durfte einigen Zusammenhang mit den Ausbrüchen der basischen Porphyre haben.

V o n Ju - ts h d u nach Hó - n a n f u. — Der Jii-hó kommt in weiten Verzweigungen von den Nordgehängen des Fii-niu-shan herab. Die Strasse folgt einem kleinen Zufluss, der das eben erwähnte, mit Geröllen erfüllte alte Seebecken durchfliesst. Eine Lössdecke macht dieses Gebiet fruchtbar , und die Bevölkerung ist hier besonders dicht. Allmälig auf dem Thalboden ansteigend erreichen wir bei dem Ort Tai-ngan eine merkwürdige Stelle. Das Sinische Tafelgebirge des Hsiung-shan sendet einen mit einer Pagode gekrönten letzten Ausläufer nach Westen. Die Verbindung zwischen diesem und dem im Süd

Fóu-kau-shan wird durch eine niedere, völlig ebene Stufe gebildet, des Hwai von denen des Hwang-hó scheidet und den Namen An ihrem südlichen Fuss liegt Tai-ngan. Die Stufe besteht aus offenbar basischen, anamesitartigen Eruptivgestein. Die um jenseits sofort in einen tiefen Einschnitt hinabzusteigen. Hier ist es nun vollkommen klar, dass das Eruptivgestein dem Löss auflagert. Der Aufschluss (s. Fig. 104) ist zu beiden Seiten der Schlucht deutlich , die Auflagerungsfläche ver

läuft horizontal. Ist schon das Vorkommen eines vulca-

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Fig. 104. Auflagerung von vulcanischem Gestein auf Löss.

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nischen Gesteins an diesem entlegenen Punkt bemerkenswerth, so ist es auch überraschend, zu finden, dass dasselbe von jüngerem Alter als der Löss ist. Es ist die einzige mir bekannt gewordene Stelle, wo eine solche Ueberlagerung sich deutlich beobachten lässt. Dass dieselbe in grösserer Ausdehnung stattgefunden hat , suchte ich in einem anderen Capitel1) wahrscheinlich zu machen.

Ehe wir den Ju-hó verlassen , sei noch einer bemerkenswerthen Scheide gedacht. In dem Kohlenfeld von Lu-shan, und noch in dem Thal des Ju-hö, hatten wir bituminöse, backende und cokende Kohle gefunden. Von ähnlicher Beschaffenheit ist diejenige, welche an dem vorher (S. 501) erwähnten Ort Lu-kóu in I-yang-hsiën gewonnen wird. Und doch ist in diesem Gebiet der Gebirgsbau durch Verwerfungen und Ausbrüche von Eruptiv-

z) S. oben S. 388, Anna.