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0070 China : vol.2
China : vol.2 / Page 70 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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I. CAPITEL. DAS LAND DER ACHTZEHN PROVINZEN.

Südosten fliessende Hung-kiang (der rothe Fluss) , ebenso wie einige nach Norden gerichtete Zuflüsse des Kin-slza-kiang oder Goldsandflusses, ihre Quellgebiete haben, während dieser Strom selbst , mit zwei anderen , die ihm parallel gerichtet sind, dem Lan-tsang-kiang und dem Lu-kialzg, die Provinz im Nordwesten betritt, dann aber sich von ihnen abwendet und, in weitem südlichem Bogen Yünnan durchströmend, sich nördlich nach Sz'-tshwan wendet , von wo er seinen Lauf als Takiang oder Yang-tsz-kiang fortsetzt. Jene beiden aber , der Lan-tsang-kiang und der Lu-kiang , durchströmen die Provinz in tiefen, von NzVV nach SzO gerichteten Einschnitten und divergiren erst in ihr, um sich zu dem Mekong und dem Salwein zu entwickeln. Das Land dieser merkwürdigen Wasservertheilung erscheint uns im Wesentlichen als ein 5000 bis 6000 Fuss hohes , vielfach und tief durchfurchtes Plateau , das stellenweise, besonders im Nordwesten , von hoch aufragenden Ausläufern des tibetischen Hochlandes durchzogen wird. Auf dem zusammenhängenderen Theil des Plateau's liegen Seen. Hier, und in den weniger tief eingeschnittenen Thälern, sind die ackerbaufähigen Landstrecken und die Sitze städtischer Ansiedelungen. Ein ungewöhnlicher Metallreichthum, ineben bedeutenden Steinkohlen-Lagerstätten , sichert dem Land eine Bedeutung , welche es gegenwärtig noch nicht hat. Obgleich seine Lage es anscheinend zu einer der wichtigsten Gegenden des Durchgangsverkehrs in Asien machen sollte, stellen sich doch demselben durch die tief eingeschnittenen Thalfurchen grosse Schwierigkeiten entgegen. Die Bevölkerung besteht einerseits aus Urstämmen, welche unter vielen verschiedenen Namen auftreten und sich zum Theil unabhängig erhalten haben, zum Theil aus Colonisten, welche aus mehreren Provinzen von China stammen und sich in den anbaufähigen Theilen niedergelassen haben.(' Augenblicklich ist dieses Element durch die mohamedanische Rebellion an Zahl stark reducirt.

Nördlich von den beiden zuletzt genannten Provinzen liegt Kwéi-tslzózz, ein dünnbevölkertes Gebirgsland, noch grossentheils im Besitz unabhängiger Stämme der Miazz-tsz, wenig cultivirt, arm an ebenen Thalböden, aber auch, wie es scheint, nur sparsam von hoch aufragenden Gebirgsketten durchzogen. Es ist aus den Gebieten der Oberläufe von Strömen, die nach allen Himmelsrichtungen abfliessen, ohne ein erkennbares natürliches Gesetz heraus geschnitten. Allerdings verbindet die Nordgrenze diejenigen Stellen, wo die dorthin gerichteten , in Kwéi-tshóu entspringenden Flüsse schiffbar werden , und es scheint eine bedeutende Bodenanschwellung dieser Thatsache zu Grunde zu liegen. Aehnlich scheint es sich mit der Südgrenze zu verhalten. Ein durch eine Reihe von Städten bezeichneter, viel benützter Landweg führt von Hunan durch Kwéi-tshóu nach Yünnan. Die Bodenproducte sind gering. Metalle scheinen das wichtigste unter ihnen zu sein bemerkenswerth ist insbesondere der Reichthum an Quecksilber. Obgleich seit zwei Jahrtausenden Colonisationsversuche gemacht worden sind , hat doch keine Provinz von China so wenig wie diese vermocht , Ansiedler heranzuziehen und zu

behalten.

Ein zum grössten Theil durch Wasserscheiden begrenztes Gebiet umfasst die