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0359 China : vol.2
China : vol.2 / Page 359 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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TEKTONIK : i . DAS NANKÓU-GEBIRGE.   32 3

Gebirgshülle herausgeschält werden. Hat es aber von diesem Gesichtspunkt aus Gestalt angenommen, so stellt sich auch sofort seine wichtige Rolle dar.

Das Nankóu-Gebirge kann in geologischem Sinn als ein durch einfache Schichtenumbiegung entstandener Terrassenabfall bezeichnet werden. In dem ganzen Bezirk von Hsüén-hwa fu lagert südlich von dem krystallinischen Gebirge die Sinische Formation in der Mächtigkeit von mehreren tausec l Fuss beinahe söhlig. Es haben wol Dislocationen stattgefunden ; aber Zusammenfaltungen der Schichten sind nur in ganz geringem Maass vorhanden. Die Höhen der Gebirgsrücken betragen ungefähr 5000 bis 6000 Fuss. Zwischen ihnen sind tiefe Muldenthäler eingesenkt, welche theils den Verschiebungen, theils der Erosion ihre Entstehung verdanken und später in einer Steppenperiode hoch mit Löss ausgefüllt worden sind. Daher ist die Gegend kein Plateau in orographischem Sinn ; nur das horizontale Fortstreichen der Schichten gibt ihnen diesen Charakter von geologischem Standpunkt. Gegen Südosten ziehen die Schichten ruhig hin und steigen allmälig etwas an. Plötzlich biegt das ganze System in einer von SW nach NO gerichteten Linie um , und nun senkt sich der abfallende Theil unter Winkeln von 3o bis 6o Grad nach einem um mehrere tausend Fuss tieferen Niveau hinab. Die Linie der Umbiegung liegt im Nankóu-Gebirge; vor- den nach SO geneigten Schichten ist nur der oberste Theil sichtbar und erscheint als der Abfall von jenem ; der Rest ist durch ungeheure Ausfüllungen verdeckt, welche das Material für den Aufbau der Gebirge im Westen von Peking gegeben und, wo sie versenkt sind, den Gebilden der Ebene den Raum überlassen haben.

Von Norden gesehen gewährt daher das Nankóu-Gebirge , mit Ausnahme der Stellen, wo die höheren Gipfelgruppen darauf gesetzt sind, einen wenig grossartigen Anblick. Es würde in grossen Strecken überhaupt nur als eine alltnälige Anschwellung bemerkbar sein, wenn ihm nicht die vorerwähnten Bodeneinsenkungen , von denen wir diejenige von Fan-slaan pu kennen lernten , etwas Relief verliehen. Dagegen erhält. der Beschauer , welcher auf der Südseite steht , an einzelnen Orten das Bild eines hohen Gebirges. Aus der Ebene von Peking steigen die Gehänge bis zu 6000 Fuss auf, und ich erwähnte des imposanten Charakters , welchen die hohe Kalksteinmauer zeigt, wenn man sie von dem gegenüberliegenden Miau-nganling (S. 295) aus jenseits des Beckens von Tshai-tang sieht.

Wir werden einseitige Gebirge von ähnlicher Bauart noch mehrfach in China kennen lernen. Doch wird uns kaum ein so grossartiges Beispiel begegnen, welches die so überaus mächtige älteste Sedimentformation betrifft. Es wäre daher von Interesse, die Art der Umbiegung des Schichtensystems an verschiedenen Stellen zu beobachten. Am vortheilhaftesten zu einem eingehenden Studium würde die enge Furche sein , in welcher der Hun-hö das Gebirge durchbricht; dort müsste man den innersten Bau erschlossen finden. Meine Beobachtungen auf dem Weg über Pai yü , wie sie auf Tafel III dargestellt sind , zeigen , dass zum Theil eine wirkliche , wahrscheinlich mit Streckung verbundene Biegung der Schichten stattgefunden hat, während die höheren Kalksteine geborsten sind. Die obersten steigen in Form ebenflächiger Platten an und enden in Zacken , so dass ein Profil unter.

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