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0097 China : vol.2
China : vol.2 / Page 97 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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REISEN IN DER MANTSCHUREI.

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Idles 4,

ih,

Petuna und Tshang-tshun, getheilt; unteç#;dem Commandanten von Kirin-ula stehen acht Garnisonbezirke, unter denen sich Saning, Ninguta und Hun-tshung befinden. Tsitsikhar oder Héi-lung-kiang, das Land der Verbannung der Chinesen für Verbrechen und politische Vergehen , war früher in acht Garnisonbezirke getheilt , ist aber in neuerer Zeit durch das Vordringen der russischen Macht in seiner Ausdehnung sehr beschränkt worden.

Literatur über die südliche Mantschurei.

Die Kenntniss der Mantschurei hat sich langsam entwickelt, obgleich anderthalb Jahrhunderte daran gearbeitet worden ist. Die erste bekannt gewordene Reise eines Europäers in dieselbe ist diejenige des vlämischen Jesuitenpaters VERBIEST, welcher im Jahr 1682, als Hof-Astronom, den Kaiser KANG-HSI auf einem Zug nach dessen Heimathland über Mukden nach Kirin und zurück begleitete , wobei auch die wal-

digen Gebirgsgegenden vielfach zu Zwecken der Jagd besucht wurden. Der Bericht,

i

welchen der verdiente Missionar über die weiten, damals ganz unbekannten Länderstrecken gabt), ist nicht geeignet , seine Beobachtungsgabe in ein helles Licht zu setzen. Mit Ausnahme der ersten Breitenbestimmung `der beiden Hauptstädte enthält

derselbe fast nur eine sehr dürftige Erzählung des Herganges der Expedition. Schon •

kurze Zeit dai uf`: tilgten zwei andere , ungleich wichtigere Reisen , deren Wege

  • jedoch nur die nordwestlichen Theile der Mantschurei streiften und ausserhalb des hier in näheren Betracht kommenden Gebietes liegen. Es wurde bereits auseinandergesetzt 2) , wie Grenzstreitigkeiten im Jahr 1692 die Aussendung einer russischen Gesandtschaft unter dem Lübecker EBERHARD YSBRAND IDES veranlassten, welche den Weg von Nertschinsk über Argunskoi, Tsitsikhar, das Land der Kortshin-Mongolen und durch das Mauerthor Hsi föng-kóu nach China nahm. Diese Strasse, welche jetzt von gar keiner Bedeutung zu sein scheint, muss damals eine nicht geringe Wichtigkeit gehabt haben. Denn sie war , wie die Hauptstrassen in China selbst, in Stationen abgetheilt, auf denen stets eine grössere Anzahl von Pferden für die Zwecke der chinesischen Regierung bereit gehalten wurden. Noch zweimal ist sie nachher eingeschlagen worden , nämlich von LORENZ LANGE auf seiner ersten und vierten Reise nach Peking , in den Jahren 1715 und 1736. Da seitdem diese Gegenden, mit Ausnahme des nördlichen Theils, nicht wieder durch Augenzeugen beschrieben worden sind, so behalten die alten Berichte noch immer grossen Werth 3) . Auf den Karten brachten sie einen vollständigen Umschwung

I) Mitgetheilt bei Du HALDE vol. IV p. 74-80.

  1. S. Bd. I, S. 69z.

  2. Der kurze Bericht über LANGE'S erste Reise findet sich in : NIÜLLER's jetziger Staat von Russland, vol. II, p. 21 ff. Von grösserem Interesse und eingehender ist derjenige über die vierte Reise, welchen PALLAS in den Neuen Nordischen Beiträgen (Bd. II [1781] p. 160-203) veröffentlicht hat. Die Reise ging über Tsurukhaitu, Khailar und Tsitsikhar. Zwischen den beiden letzteren Orten wurde das Gebirge Khingan am 19ten August 1836 überschritten , nachdem die Karawane am izten von A7iailar aufgebrochen war. Die Entfernung wird (p. 203) auf 121 Werst angegeben. Die Westseite des Gebirges ist sanft, mit Graswuchs und, nahe den Flüssen, mit Wäldern bedeckt , auch reich an Quellen. Der

v. Richthofen. China. II.   5