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China : vol.2 |
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XII. CAPITEL. DIE PROVINZ SHENSI.
bei Nan yang fu 1), ist von solcher Art, dass wir dem Gebirge eine ihrer Ablagerung vorangegangene sehr beträchtliche Umgestaltung zuschreiben müssen. Denn sie treten nicht als oberstes Glied der silurisch-devonischen Schichtenreihe auf, wie bei Tshautiën, auch lagern sie nicht concordant auf sinischen Gebilden, wie im nördlichen China, sondern man findet sie als unmittelbare Decke der archaischen Gesteine , in sporadischen Fetzen vertheilt. Diese Stellung lässt sich nur dadurch erklären , dass das Gebirge nach der Faltung des Silur , also nach den Ausbrüchen der Granite, einer Denudation , und zwar durch die abschleifende Brandungswelle , unterlegen war. Dadurch allein konnten die mächtigen silurischen Sedimente in so grosser
Ausdehnung entfernt werden , dass von ihnen nichts als die Antikline von Wukung-kwan, und zwar in Folge der eben betrachteten grossen Verwerfung, erhalten
blieb. Diese Bewegung war der Ablagerung der kohlenführenden Schichten vorangegangen ; denn die letzteren finden sich sporadisch auch innerhalb des Gebietes der Antikline. Das Gebirge war mithin im Wesentlichen fertig gebildet , als es die präcarbonische Abschleifung erfuhr. Auf der abgeschliffenen Fläche lagerten
sich, als das unmittelbare Resultat der Zerstörung durch die vorschreitende Bran- it
dungswelle, die groben Conglomerate ab , welche sich ebenso bei Nan yang fu , als
nördlich von Föng-hsiieu finden. Das weiter fortgeführte Denudationsmaterial dürften it
wir ebenso in den Ucbcrkohlensandsteinen von Shansi , als in gewissen Gebilden der Gegend von Han-tshung-fu zu suchen haben.
Wir dürfen uns somit vorstellen , dass die Brandung desselben Meeres , in
welchem der Kohlenkalk sich im Norden der Kwenlun-Linie und in grösserer Ent-
fernung südlich von ihr abgelagert hatte, grosse Theile des hoch aufragenden Gebirges abschliff und auf der Schlifffläche grobe klastische Gebilde der Steinkohlenformation zur
selben Zeit absetzte, als die weiter fortgeführten Zerstörungsproducte zur Bedeckung des Kohlenkalkes mit sehr mächtigen , zum Theil kohlenführenden , schieferigen und sandigen Ablagerungen verwendet wurden.
c. Tektonische Vorgänge am Schluss der Steinkohlenperiode.
Wir können dem Carbon die den Kohlenkalk und die productiven Steinkohlenschichten fast allenthalben concordant überlagernden thonigen Sandsteine zurechnen, wenn sie auch vielleicht bis in die Periode des Rothliegenden hinein reichen mögen. Am vollständigsten sind sie im südlichen und mittleren Shansi erhalten. Ihrem Absatz wurde ein Ende durch die grossen Continentalbewegungen gemacht, welche das Aufsteigen des grössten Theils von China aus dem Carbonischen Meer veranlassten. Auch jetzt waren die Vorgänge im Norden und Süden der Kwenlun-Linie verschieden. Denn während das nördliche China als starre Scholle dem Meer entstieg und fast nur von der Bildung weiterer Brüche und Verwerfungen betroffen wurde , fanden im Süden gleichzeitig innere Bewegungen statt. Schon auf dem
1) S. oben S. 797.
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