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0196 China : vol.2
China : vol.2 / Page 196 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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IV. CAPITEL. LAND UND BEWOHNER DER SÜDLICHEN MANTSCHUREI.

Berggehänge. Ein Saumpfad zieht sich hindurch und windet sich am Ende des Thales nach der Wasserscheide hinauf. Zu beiden Seiten des Thores sieht man einen kleinen , verwachsenen Graben , welcher quer gegen das Thal gerichtet ist und an beiden Berggehängen aufsteigt. Er ist der einzige Repräsentant des sogenannten Palisadenzauns, der auf den Karten wie eine grosse Befestigungslinie gezeichnet ist, und trennt zwei ganz verschiedene Gebiete : Anbau und Bevölkerung im Westen , unbewohnte Wildniss im Osten. Denn wir befinden uns hier nicht an der Grenze gegen Korea , sondern an der Grenze gegen das neutrale Gebiet, welches vor langer Zeit zur Schlichtung der langwierigen Grenzstreitigkeiten zwischen beiden Reichen festgesetzt wurde. Der Streif hat eine Breite von i oo la , oder einer guten Tagereise, 'und läuft dem I alu-kianb entlang , so zwar , dass dessen rechtes Ufer neutrales Gebiet ist , der Fluss selbst aber schon zu Korea gehört. Einst war die Zone cultivirt , und am Yalu standen viele blühende koreanische Ortschaften. Sie mussten in Folge des Vertrages sämmtlich vernichtet werden denn auf dem neutralen Boden sollte fortan bei Todesstrafe kein Mensch sich ansiedeln. Nur eine Nacht dort zuzubringen, zieht dieselbe Strafe nach sich. Das einzige Betretungsrecht haben die Bewohner der angrenzenden Ortschaften, welche ihr Vieh am Tage über die Grenze hinaus weiden und bis zur Entfernung von zo li das Holz schlagen dürfen , aber ohne dort jemals eine Nacht zuzubringen. In Folge dessen ist das ganze Gebiet eine pfadlose und gänzlich menschenleere Wildniss. Hirsche und anderes Wild sollen schaarenweise vorkommen , vor Allem aber der Tiger sich heimisch gemacht haben. An der Grenze gegen Shöngking ist ein Verkehr mit Korea nur am Kau-li-mönn gestattet . von wo ein Saumpfad nach dem

hau-li-mwn , oder das Thor von Korea.