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0787 China : vol.2
China : vol.2 / Page 787 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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,   -er

DIE LETZTEN KLIMATISCHEN PERIODEN.

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halten, dass die Erosion in eine längstvergangene Zeit fällt. Solche Fälle , wie wir sie im mittleren Shansi 1) und bei Kalgan 2) dargestellt haben, sind hinreichend, um dies klar zu beweisen. An den Pässen Han-lesin-ling und Hsi yazi-ling, ebenso wie bei den Flüssen, welche das Tsin-Plateau in Engschluchten durchschneiden 3) , war es deutlich zu ersehen, dass diejenige Gestalt, welche uns das Land nach Abhebung des Löss bieten würde, bis in seine letzten Ciselirungen hinein fertig gebildet war, als der Löss sich abzulagern begann. Die Flüsse waren ausgetrocknet; ihre Rinnsale, gleichviel ob Thalweitungen oder Engschluchten, wurden mit Steppenboden ausgefüllt, bis derselbe nichts mehr von ihnen erkennen liess, und seine Oberfläche sich in Gestalt grosser flacher Mulden zwischen den höher aufragenden Bergketten hinzog. Die spätere erodirende Thätigkeit war fast nur darauf gerichtet, den Löss aus diesen alten Betten zu entfernen. Dann erst konnte ein tieferes Aus-nagen im festen Gestein eintreten.

Die drei letzten klimatischen Perioden. — Versuchen wir, von dem zuletzt ausgeführten Gesichtspunkt die einzelnen der Gegenwart zunächst vorangegangenen Perioden an einander zu reihen, so können wir nur drei von ihnen scharf unterscheiden :

i) Die E r o s i o n s p è r i o de, in welcher die feste Oberfläche des Landes durch Erosion und Denudation im Wesentlichen diejenige Gestalt erhielt, welche sie jetzt unter der Lössdecke besitzt;

  1. Die Steppen-Periode, in welcher die centralasiatischen Salzsteppen sich über das nördliche China ausbreiteten ;

  2. Die Löss-Periode, d. h. die Zeit des gegenwärtigen Klima's und der durch die Feuchtigkeit desselben veranlassten Verwandlung des Steppenlandes in

Lössland.

Wir bewegen uns damit allerdings nur innerhalb der jüngsten Zeitalter der Erde , da weiter zurück die Wirkungen verschiedenartiger klimatischer Zustände sich nicht mehr von einander sondern lassen. Doch erhalten wir einen Einblick in die beiden wesentlichsten Kategorien von Veränderungen , und wahrscheinlich würde ihr periodischer Wechsel auch den Charakter früherer Zeitalter bilden, wenn wir diesen zu entziffern vermöchten. Wir werden daher ein Verständniss für die

physischen Bedingungen der Festlandsperiode gewinnen , wenn wir die Ursachen der verschiedenen klimatischen Zustände und des Ueberganges von dem einen zum

anderen zu erkennen suchen.

Um zunächst den Ursachen der Existenz der Steppenperiode und ihrer Umwandlung in die Lössperiode nachzuforschen, müssen wir in Betracht ziehen, dass der Löss sich über die Grosse Ebene und das ganze westliche Shantung ausdehnt, und dass er bis in die Gegend von Nanking und Tshönn-kiang am unteren Yangtszé hinab noch ziemlich mächtig gelagert ist ; sowie andererseits, dass Ost-Shantung, Liautung und der gebirgige Küstenstrich von Liau-hsi frei davon sind.

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I) S. oben SS. 423, 424-

2) S. oben S. 349.   3) S. oben S. 415 und Fig. 87 auf S. 416.