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0704 China : vol.2
China : vol.2 / Page 704 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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662   XIII. CAPITEL. NORD-SHENSI UND KANSU.

erreichen. Nach dieser Beschreibung ist es kaum zu bezweifeln , dass wir auf ein durchschnittenes Tafelland gelangt sind, welches mit dem südöstlichen Shansi Aehn-

lichkeit bieten dürfte. Der Abstieg nach Westen beträgt 200 Meter weniger als

der östliche Aufstieg. Das Becken des Ku-shui-tslzwan, in welchem Long-tIzsiën und Tslzöng-ning-tshóu liegen, ist von Löss erfüllt. Fast ohne merkbaren Höhen-

unterschied gelangt man von diesen Orten über die nächste Wasserscheide hinüber nach Hwéi-ning-hsiën am Tsóu-li-Izó, welcher nach Nordwesten unmittelbar dem Hwang-hò zuströmt. Aus der Beschreibung möchte man folgern, dass die drei zuletzt genannten Orte in einem grossen Lössbecken liegen, dessen Gewässer, wie wir es so häufig gesehen haben, nach verschiedenen Richtungen auseinanderfliessen. Die Strasse geht nicht an dem Fluss von Wéi-ning-hsiën hin, sondern führt westlich hinan nach lössbedeckten Höhen, deren Rücken sie auf der Strecke einer ganzen Tagereise folgt, daher wir es wol mit einem zwischen Erosionsthälern stehen gebliebenen Stück Tafelland zu thun haben. Es geht dann hinab nach Ngan-tinghsiën im grossen Thal des Min-tslzwan, abermals steil hinauf nach einem langen Rücken, dem 7S/1/5-tau-ling, und von diesem hinab nach dem gut angebauten Thal des Tslzing-shui, mit dem man an den Gelben Fluss gelangt. Die Strasse zieht südlich vorn Fluss nach Lan-tslzóu fu. Sie ist in dieser Strecke in Löss eingeschnitten, der auf röthlichweissem , geadertem Marmor lagert. — Auf der ganzen Strecke von Hwéi-ning-hsiën an erblickt man, wenn man sich auf den Plateauhöhen befindet, ho h es Gebirge im S ii d e n. Es sind der Wan-tsiian-slian (»Gebirge der heissen Quellen«) , der Schwang-yii-shan und der Hu-ma-ling. Das kurze Thal des Tshing-shui ist von hohen Bergen umringt, und noch höher ist das Amphitheater, welches die Ebene von Lan-tshóu fit im Süden begrenzt.

Lässt sich auch aus dieser Beschreibung die Plastik des Bodens nur unvollkommen ersehen, so können wir doch einige Thatsachen daraus entnehmen. Zunächst tritt die Rolle des Löss hervor, denn er bildet den stets wiederkehrenden Gegenstand der Beobachtung. Nur an wenigen Stellen wird erwähnt, dass die Flüsse durch ihn bis in das liegende Gestein eingeschnitten sind, und nur einmal, nämlich bei dem Anstieg nach dem IT rzt-shan, bilden Felsen eine länger anhaltende und auffällige Einfassung des Weges _ Sie bestehen aus Kalkstein, der wahrscheinlich Kohlenkalk ist, und da östlich davon rothe Sandsteine die Sohle des Thales unter dem Löss bilden, so dürften wir es hier mit einer Verwerfung in der Art derjenigen von San-tiau-hö zu thun haben. Fast scheint es, als ob mit der Ersteigung dieser Staffel schon die Hochstufe erreicht wäre, auf welcher Lan-tshóu fu liegt. Die ebenen Rücken, welche noch zu überschreiten sind, entsprechen wahrscheinlich dem zweiten Plateau der Ueberkohlensandsteine im südlichen Shansi. Dies scheint

ebensowohl aus ihrer Form hervorzugehen, als aus der Thatsache des Vorkommens von Steinkohle bei Lan-tshóu fu. Indessen dürften von Hsi-ngan-fu aus noch

einige niedere, durch Verwerfungen gebildete Stufen erstiegen werden, ehe man an jene Hauptstaffel kommt. Insbesondere scheint der Punkt, wo die Strasse von der Provinzgrenze durchschnitten wird, eine solche Stufe zu bezeichnen. Darauf

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