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0252 China : vol.2
China : vol.2 / Page 252 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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2Ió

V. CAPITEL. DAS GEBIRGSLAND VON SHANTUNG.

Mannigfaltigkeit ist aber damit nicht erschöpft. Denn nordwestlich von Töng-tshóu-fu lagert noch eine eigenthümliche Formation. Sie beginnt an einem Vorsprung in . das

Fig. So.

Ansicht der Schichtenfolge am Bluff volt Töng-tshóu fu.

I. Gneiss mit Streichrichtung NW—SO ; — z. Massiger Quarz ; — 3. Breccie von eckigen Quarzstücken;

— 4. Grüner Sandstein; — S. Rother Sandstein mit Narbenflecken;   6. Basalt.

Meer mit d erb en r ö t h 1 i c h en Quarz en , die wenigstens 460 Fuss mächtig und zu furchtbar wilden und schroffen Klippen zerrissen sind. Darauf lagern rothe derbe C o n glomerate, fast nur aus scharfkantigen Quarzstücken bestehend, ungefähr 200 Fuss ; dann grünlichgefleckte rothe Sandsteine i oo Fuss, und endlich dunkelrothe, mürbe thonige Quarzsandsteine , voll von dunklen Flecken. Die ganze Formation , ungefähr in z 000 Fuss Mächtigkeit entblösst , ist wohlgeschichtet und deutlich entwickelt. Sie ist analog den Gebilden , mit welchen die rothen Sandsteine und Quarzite im Süden des Baches von Fu-tshOu in Liautung (s. oben S. 7 5) beginnen , und welche dort ein sehr tiefes Glied der S i n i s c h en Reihe bilden .

Das Vorkommen dieser Gebilde bei Töng-tshóu-fu ist für die Beurtheilung der Formationsfolge von grossem Werth. Wären sie nicht vorhanden, so könnte man in den Gesteinen der eben beschriebenen Mulde von Wu-shi-li pu einen metamorphosirten Theil der Sinischen Schichtenreihe, insbesondere ihrer höheren Glieder, vermuthen, so unwahrscheinlich dies auch an sich bei den fast ungestörten Lagerungsverhältnissen derselben in den westlich und östlich angrenzenden Gebieten sein würde. Indem nun unveränderte und horizontal geschichtete Gesteine eines sehr tiefen Theils der Sinischen Reihe dicht neben jener Mulde auftreten , erweisen sich die Gebilde der letzteren mit Sicherheit als der Ueberrest einer beträchtlich älteren Formation , nach deren Ablagerung eine Faltung und bedeutende Denudation geschah, ehe die ersten Sinischen Sedimente gebildet wurden.

Auf dem Rückweg berührte ich wieder San-shi-li pu , wandte mich aber von dort südsüdöstlich nach einer kleinen Hügelgruppe, deren einer , King-sun-shan (Pagoda-hill der Seekarten) einen kleinen tempelartigen Aufbau trägt und ein auffallender Punkt in der Landschaft ist. Dort sollten reiche , aber von den unwissenden Chinesen nicht beachtete Bleiglanzlagerstätten sein , was schon an und für sich höchst unwahrscheinlich erscheinen musste. Unter dem Basalt kam ich, wie zu erwarten war, zu der Fortsetzung des auf dem Hinweg verquerten westlichen Muldenflügels mit NO—SW Streichen und SO Fallen der Schichten, so dass ich vom Aelteren nach dem Jüngeren aufstieg. Das Terrain ist wellig , mit tiefen Einschnitten , in denen die Dörfer unter Baumgruppen liegen. Die Verhältnisse der Lagerung werden undeutlich und gewinnen erst wieder Klarheit , wenn man den Kalksteinberg King-sun-shan erreicht. Die ganze Hügelgruppe besteht aus körnigem Kalk von bläulicher Farbe , mit eingesprengten Erztheilchen, meist von Eisenspath und Brauneisenstein. Ueberhaupt ist der Eisengehalt sehr bemerkbar ; ganze Schichten sind dadurch gelbbraun gefärbt. Vom Gipfel bietet sich eine schöne Rundsicht. An der Südseite ist am Eingang einer Grotte ein buddhistischer Tempel gebaut. Dies sollte die Stelle alter Bleigruben sein. Doch war keine Spur von früherem Bergbau zu sehen. Eisenerz von der beschriebenen Art findet sich allerdings gerade hier in bedeutenden Massen zwischen dem Kalkstein , und die Höhle ist mit dicken Tropfsteinen eines sinterigen Eisenerzes erfüllt. Bleiglanz mag wol in Nestern vorkommen, aber ich sah keine Spur davon.

Vom Gipfel in südöstlicher Richtung gehend, verquerte ich ein sehr deutliches Profil der Schichten von Wu-shi-li-pu , indem ich nun von dem Hangenden wieder nach dem Liegenden hinabstieg. Das höchste Glied ist:

7) Der Kalkstein des King-sun-span ; blau, körnig, dickschichtig, mit Höhlungen und Ablagerungen von stalaktitischen Eisenerzen. Darunter folgen :

O Tempel von Töng-tshóu fu (Wasserstadt)

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