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0632 China : vol.2
China : vol.2 / Page 632 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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XII. CAPITEL. DIE PROVINZ SHENSI.

Von Pau-tshöng-hsiën nach Ning-kiang-tslióu (den 29sten Januar bis i sten Februar 187 2) .

Entfernungen in li:

P a u -tshöng -hsiën — Hsin-kiai-tszé zs ; — Hwang-sha-tshönn i s ; — NI i ë n -hsiën 32; — Hsin pu-wan 4o; — Tsing yang yi 15; — Tai-ngan yi 15; — Lié -kóu pa 7; — h wan-tshwan pu 15; — Hsüén-kia ping 5; — Pass Wu-ting-kwan 8;Ti-sliui pu 15; — Ni ng - k i a ng - t s h6 u 23. — Zusammen zis li oder 641/2 g. Meilen.

Die grosse Verkehrsstrasse berührt, wie schon erwähnt, Han-tshung fu nicht, sondern hält sich im westlichen Theil der abgelegenen Thallandschaft und folgt der in der Bucht von Miën-hsiën sich allmalig verengenden Ebene. Bei dem Marktflecken Hsin-kiai-tszé vereinigt sie sich mit einer von der Hauptstadt des Bezirkes kommenden Strasse. An ersterem Ort war eben Markttag ; das rege Leben und die wogende Menschenmenge gewährten nach der Reise durch das schwach bevölkerte Gebirge einen fast ungewohnten Anblick. Von hier führt die Strasse am Fluss bis Hwangsha-tshönn, dann in nördlichem Bogen weiter nach Miën-hsiën.

Die Bucht von Mi e n - /i s i ë n . — In dem Thal ist der Unterschied zwischen ebenem Alluvialboden und breit abgedachten Gehängen sehr bemerkbar. Der Han-Fluss zieht seine Windungen in einem ungefähr i coo Meter breiten sandigen Bett , von dem er jetzt nur einen kleinen Theil einnahm. Nur selten soll er es ganz ausfüllen. Ihm schliesst sich der ebene , fruchtbare Alluvialboden an , auf welchem Reis , Weizen, Baumwolle, Opium, Tabak und Ingwer neben Hülsenfrüchten und Oelsaaten gewonnen werden. Darüber steigt auf der Nordseite eine lehmbedeckte S c h o t t e r t e r r a s s e an , welche aus alten fluviatilen Absätzen besteht , und von ihr aus zieht eine Lehmabdachung alimälig zu einer Höhe von 500 bis 600 Fuss Tiber dem Thalboden gegen den Gebirgsrand hinan. Es ist ein dunkelbrauner Lehm von geringer Fruchtbarkeit ; er gleicht demjenigen, welcher im nördlichen China häufig an Gebirgsgehängen den Löss unterlagert. Hier war von der Structur und den Terrassenabfällen des Löss nichts zu bemerken. Thalabwärts sieht man allenthalben diese Abdachung dem Gebirgsrand vorgelagert. Es ist der durch Regen und Rinnsale herabgeführte Gebirgsschutt , daher eine structurlose Anhäufung. Am südlichen Gehänge scheinen analoge Gebilde in weit geringerer Bedeutung aufzutreten.

Die Bevölkerung lebt hauptsächlich auf dem Alluvialboden. Zwar war das Thal von den Taiping-Rebellen drei Jahre in Besitz gehalten worden ; aber die Bewohner hatten in den Gebirgen Schutz finden können, und trotz ihrer Decimirung durch Mangel an Behausung und Nahrung waren nach Wiederherstellung der Ruhe Viele wieder zurückgekehrt. Dazu hatten sich noch Einwanderer von Sz'-tshwan gesellt. So traf ich die zahlreichen grossen Dörfer wieder stark bevölkert. Auf der Landstrasse fand ein fortdauerndes Strömen von Menschen statt , besonders in der Nähe des 8 li vor Miën-hsiën gelegenen Dorfes Tsai yuén-tsz , welches eine einzige, 3 li lange, wimmelnde Marktstrasse war. Das herannahende chinesische Neujahr veranlasste eben eine Art Weihnachtsmarkt. Mien-hsiën hingegen war jetzt eine Umfassungsmauer ohne Häuser. Die Taipings hatten hier Alles dem Boden gleich gemacht. Zwar war am östlichen Thor eine neue Stadt entstanden, welche nicht die Unbequemlichkeit des nächtlichen Thorschlusses hatte ; doch stand sie an Bedeutung den vorhergenannten Marktflecken nach.

Die Thalausbuchtung , in welcher wir gegen Westen aufwärts gegangen sind , ist im Norden von hohem, im Süden von niederem Gebirge begrenzt. Dort erhebt sich unmittelbar am Rand ein stumpfgeformter Gipfel, der Wu-tsüén-span, zu 5000 Fuss über dem Thalboden. Dahinter ragt der Yin-wu-shan noch höher auf, und durch die schroff und tief eingeschnittene Oeffnung, in welcher ein kleiner, von der Strasse bei dem Dorf Kiutshóu pu überschrittener Fluss , der Kin yang-hó, den Gebirgsrand verlässt, erblickt man auch in der Ferne noch hohe Gipfel. Dagegen walten im Süden flachgerundete Formen. Die Berge erreichen dort nur 2000 bis 2500 Fuss relative Höhe. Bei klarem Wetter wurde man wahrscheinlich in weiterer Ferne viel höhere Gipfel sehen.

Im äussersten Westen der Bucht schiebt sich zwischen dem nördlichen Steilrand und dem Lehmgehänge ein röthlich gefärbtes Hügelland ein , das sich in Bogen nach Miënhsiën zieht. Diese Stadt liegt ganz am Ende des Alluvialthales und schmiegt sich dem nördlichen Berggehänge an.

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