National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0214 China : vol.2
China : vol.2 / Page 214 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

 

.18o

V. CAPITEL. DAS GEBIRGSLAND VON SHANTUNG.

diesem Hafenort, leider jedoch, ohne meinen Wunsch nach einer nochmaligen und eingehenderen Bereisung des ebenso interessanten als angenehm zu besuchenden Gebirgslandes von Shantung erfüllen zu können. Fortdauernd habe ich den Mangel der Bekanntschaft mit dem östlichen und südöstlichen Theil der Provinz als eine

grosse Lücke empfunden.

Ich folge auch hier zunächst meinem Reiséweg , um mich dann einer zusammenfassenden Betrachtung zuzuwenden. Die Reise begann von Shanghai; doch übergehe ich vorläufig den Theil , welcher durch die Grosse Ebene führte , um sogleich bei dem Markt Wang-kia-ying, am Nordufer des alten Laufes des Gelben Flusses und i 2 g. M. WNW von der Stadt Hwai-ngan fu in der Provinz Kiangsu zu beginnen. Der erste Theil des zu beschreibenden Hügellandes gehört zwar politisch zu dieser Provinz , bildet aber in geographischer Hinsicht nur die letzten

Ausläufer der Gebirge von Shantung.

Von Wang-kia-ying in Kiangsu bis I-tshóu-fu in Shantung (vom 2 5 sten bis aasten März 1869).

Entfernungen in li (240 auf I Grad) t) :

Wang-kia-ying — Yü-kóu-tsi 3o — Lai-ngan-tsi 25 — Tshung-hsing-tsi 25 — Yang-hwa-tsi 4o S u - t s i ë n - h s i ë n 5o — Tshang-shan pu 35 — Sz'-wu-sz 35 — Liu-ma-tshwang 5o -- .T n t s h ö n g- h s i ë n 6o — Li-kia-tshwang 6o — I- t s h6 u- f u 5o li. — Zusammen 46o li oder I I s g. M.

Wenn man von Tshönn-kiang fu nördlich reist , pflegt man dem Grossen Canal bis dicht an den alten Lauf des Gelben Flusses zu folgen und dann den Landweg einzuschlagen , da man auf diesem viel Zeit erspart. Auch ich benutzte erst das Boot , um möglichst bequem durch die Alluvialebene zu kommen , und verliess dasselbe bei dem grossen Handelsplatz Tsing-kiang-pu, welcher belebter und wichtiger ist, als die benachbarte Stadt H7vai-ngan fu. Er verdankt dies zum 'Theil dem Umstand , dass von hier aus die Handelsgüter verschiedene Wege einschlagen , theils der Nothwendigkeit , diejenigen , welche auf dem Grossen Canal weiter gehen sollen , auf andere Fahrzeuge zu verladen , welche durch ihre Bauart geeignet sind , über die vielen , von nun an begin-

nenden sogenannten Schleusen gezogen zu werden..   .

Ein kurzer Weg führt von hier nach dem a 1 t en B et t, das der Hwang-11'6 durch sechs Jahrhunderte inne hatte und von 1851 bis 1853 allmälig 2) verlassen hat, um sich einen viel weiter nördlich gelegenen Lauf zu wählen. Dasselbe ist hier ungefähr i 300 Meter breit und besteht grösstentheils aus einem flachen Boden , welcher mit der Ebene ausserhalb ungefähr in gleichem Niveau , wahrscheinlich aber etwas höher liegt. Es bezeichnet die Breite, welche der Strom bei Hochwasser hatte, und ist beiderseits von starken Dämmen eingefasst. In diesem ebenen Bett ist ein gegen 2 00 Meter breiter und 4 Meter tiefer Canal eingeschnitten , welchen der Fluss bei niedrigem Wasserstand , also während des Winters , füllte. Auf seinem Boden sind noch zwei kleine Gräben erkennbar , die jetzt

trocken waren , im Sommer aber als Rinnsale für das sich ansammelnde Regenwasser dienen mögen. Die Alluvien im Flussbett sind feinsandig und unterscheiden sich sehr

von denen des Yang-tszé-kiang. Am reinsten ist der Sand in dem tieferen Flussbett. Mit Lehm vermengt bedeckt er die Ebene südlich vom Fluss bis gegen Kau yu am Grossen Canal.

I) Die Länge der li ist in Shantung geringer als in Liautung. Die volksthümliche Ansicht, dass sie sich wie 12 : Io verhalten, scheint ziemlich genau richtig zu sein.

2) Dieses a l 1 m ä l i g e Verlassen des alten Stromlaufes erkundete NEY ELIAS (7ourn. R. Geogr. Soc. 1870, p. 2). Die unbestimmten Antworten, welche ich auf meine Fragen über den Gegenstand erhielt, schienen das Resultat zu bestätigen.