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0520 China : vol.2
China : vol.2 / Page 520 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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X. CAVITEI,. ÜBERSICHT DER PROVINZ SHANSI.

Schon in ältester Zeit finden wir im südwestlichen Shansi einen Sitz derjenigen Race , welche , nach unsrer früher entwickelten Annahme 1) , von Westen her die

ersten Keime der Civilisation nach China brachte und zunächst in Shensi herrschend

wurde. Von hier musste die Ausbreitung naturgemäss durch das offene Thor nach dem Becken von Kiai-tshóu, und von dort aus nordwärts, stattfinden. Kaiser

YAU regierte , nach alter Tradition , in Pingyng fu , welches der Centralpunkt

seines väterlichen Erbtheils , des Staates Ki, war. Der letztere wird in dem Buch Yii-l.'?vag unter dem Namen Ki-tshóu als kaiserliche Domaine beschrieben ; er umfasste, ausser dem um die genannte Stadt sich ausbreitenden weiten Lössbecken,

die südlich davon gelegenen fruchtbaren Gegenden , und von den nördlicheren Gegenden stand wahrscheinlich das Thal von Tai yui'?z in einem Botmässigkeitsverhältniss. Der Hó , d. i. der Gelbe Fluss , begrenzte die Provinz im Westen, Süden und Osten. Indess war bei Weitem der grösste Theil des Landes von Urstämmen bewohnt , welche noch lange einen hohen Grad von Selbstständigkeit wahrten. Gänzlich unabhängige Stämme, über die wir erst in weit späterer Zeit etwas erfahren, lebten jenseits der nördlichen Grenzen, d. i. jenseits Tai yucn. Der Boden der Provinz wird als »weisslich und mürbe« bezeichnet , welches in der That die augenfälligsten Merkmale des See-Löss in den grossen Thalebenen sind. Die Thatsache , dass die Abgaben an die Centralregierung grösser waren als in irgend einer anderen Provinz , suchten wir aus dem Umstand zu erklären , dass sie hier ausschliesslich in den kaiserlichen Schatz flossen, während anderwärts ein Theil an die Lehnsfürsten gezahlt wurde.

Als über ein Jahrtausend später die TSHÓU-Dynastie zur Regierung kam , finden wir bei der Eintheilung des Landes abermals die Provinz Ki erwähnt , welche alles Land innerhalb der grossen Biegung des Gelben Flusses bis zu seinem im Osten des Tai-hang-span nach Norden gerichteten Lauf umfasste. Während aber früher der Fluss bis zu seiner im Osten von Tiën-tsin gelegenen Mündung die Grenze von Ki gebildet hatte, bespülte er jetzt in seinem Unterlauf die neue Provinz Pi??g, welche das von dem heiligen Berg .Hòug-slia?z beherrschte (jetzt zur Provinz Tshili gehörige) Flachland und einen nicht mehr bestimmbaren Theil des im Westen daran grenzenden Gebirgslandes umfasste. Kaiser WU-WANG hatte bei seiner Thronbesteigung ( 1122 v. Chr.) die Provinz Ki unter dem Namen des Fürstenthums Tshi?z seinem Schwiegersohn gegeben. Nach wenigen Jahrhunderten verschwand das verwandtschaftliche Band, und die Fürsten von TsIIIN gehörten zu den grössten Feinden der kaiserlichen Macht. Unter den uransässigen Stämmen, mit welchen sie einen Kampf durch Jahrhunderte unterhielten, gelangten zu besonderer Macht und Stärke die Ti-Barbaren , welche sich in die Rothen Ti und die Weissen Ti schieden und ihre Wohnsitze in den Engen des Sandsteinplateau's am Tsin-Fluss und in den fruchtbaren Gegenden der östlichen Anthracit-Terrasse, insbesondere des Bezirkes Lu-ngau fu, hatten. Sie machten Einfälle östlich hinab

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I) S. Bd. I, S. 48 Anm , 3 i 7, 422-425, 428.