National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0650 China : vol.2
China : vol.2 / Page 650 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

 

6o8

XII. CAPITEL. DIE PROVINZ SHENSI'.

brauchbare Benennungen' für Gebirgszüge finden , und es entstehen dort betreffs der Nomenclatur nicht geringe Schwierigkeiten. Ich werde mich für die auf dem Weg von Miën-hsiën bis Kwang yuén-hsiën durchwanderte und weiter westlich fortsetzende Gruppe von Gebirgszügen der sehr unvollkommenen Bezeichnung: »Gebirgsland von T s h a u - t i ë n « bedienen, da diese wichtige Station der grossen

Strasse einen Mittelpunkt bildet.

Auszeichnend für dieses Gebirgsland sind die angegebenen langgezogenen Rücken, welche in der Regel nach einer Seite steiler, nach der anderen mit geringer Neigung abfallen. Die meisten zeigen auf der Höhe eine einfache wellige Linie, während das Querprofil oft zackig ist. Nur sehr feste Kalksteine ragen in Reihen von schroffen , riffartigenw Kuppen auf , weil sie bei der mechanischen Erosion ausgespart blieben, aber entlang gewisser Kluftlinien der Lösung durch die atmosphärischen Gewässer unterliegen. Dies gilt vom Lung-znönn-shan im Nordwesten von Ning-kiang-tshóu.

Betrachten wir die einzelnen Höhenzüge, so erscheint alles Gebirge im Norden der Längsfurche von Miën zu sehr mit dem Tsin-ling-shan verwachsen , um es davon unter besonderer Benennung zu trennen. Die bekannteste Gipfelgruppe ist dort der Po-tshung-shan.

Für die Zone zwischen den Längsthälern von Miën und Ning-l'iang lässt sich der Name des Passes Wu-ting-kwan als eines wichtigen und historisch berühmten Punktes t) verallgemeinern. Ich bediene mich daher für dieselbe des Namens I I'u - ting-shan oder Wuting-Gebirge2).

Der Name des scharfgezeichneten langen Rückens im Süden von Ning-kiangtshóu ist mir nicht bekannt geworden. Dagegen haben wir bereits oben (S. 597) den ihm südlich entgegenstehenden , nicht minder charakteristischen Rücken als Ishau pi-shan kennen gelernt. Beide bilden jedoch nur untergeordnete Glieder eines grösseren Complexes , für welchen die auch im Lande selbst gebräuchliche Collectivbenennung Ki at - ti a u s h a n :}) (»die neun Gebirgszüge«) zweckmässig angewendet werden kann.

Der Plateau-Absturz im Süden des Längsthales von Kwang yuén-hsiën (S. 6o4) ist in seinem einheitlichen Charakter erkannt und passend als Tshöng-tsiang-yai (»Mauerklippe«) bezeichnet worden.

Das gesammte Gebirgsland von Tshau-tiën scheint wenig bewohnt und selbst den Chinesen der umliegenden Gegend ausserhalb der Strasse wenig bekannt zu

I) S. oben S. 594. — Die Ausdehnung eines Passnamens auf ein angrenzendes Gebirge ist nicht ungewöhnlich. Es braucht nur an das nach dem darin eingesenkten Pass genannte St. Gotthard-Gebirge erinnert zu werden.

z) Der Name Lung-mann-shan , mit dem der bei Wu-li-pu von uns verquerte, aus Kalkstein bestehende Klippenzug (s. oben S. 595 , Gruppe o , und 598) bezeichnet wird , kommt zu häufig vor, als dass er sich hier zweckmässig verallgemeinern liesse.

3) S. oben S. 600. — Eigentlich wird damit die Gebirgswelt im Südosten von Tshau-h n bezeichnet. Doch können wir den Namen auf den ganzen Complex von Ketten im Süden von Ning-kiang bis zur letzten südlichen Kalkkette ausdehnen.