National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0522 China : vol.2
China : vol.2 / Page 522 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

 

4,4

X. CAPITEL. UBERSICIIT DER PROVINZ SIIANSI.

~

yucu fu und Hsin-tslthu fand , auch wo1 colonisirend und städtegründend nach den nördlicheren Becken , den Districten der östlichen Anthracit-Terrassc , besonders

Lit-n au fu, und einzelnen Stellen im westlichen Gebirge eindrang , der gesammte Norden aber unter seinen Bewohnern die Niederschläge wiederholter Einbrüche der Nomaden bewahrte , daher aus grösserer Mischung verschiedener Elemente hervorgegangen sein wird.

Es kann dem beobachtenden Reisenden nicht entgehen , dass im äusseren Charakter ein Unterschied der Bevölkerung nach dieser dreifachen Gruppirung

stattfindet , und dass derselbe sein Widerspiel in der geistigen Veranlagung hat. In dem Landvolk des Bezirkes von Ta-tung fu glaubte ich eine nicht erhebliche Abänderung des mongolischen Typus zu erkennen. Es sind harmlose Leute, welche sich in keiner Weise durch Begabung auszeichnen. In dem Sandstein-plateau des Tsin-Flusses im Südosten der Provinz lebt ein ganz verschiedener Schlag, dessen Indolenz unangenehm berührt. Es dürften in ihm die Nachkommen der alten Ti-Barbaren zu suchen sein. Dahin gehören wol auch zum Theil die Bewohner der östlichen Anthracit-Terrasse ; hier aber haben sie durch die Schulung von Jahrtausenden gelernt , die Metallschätze ihres Landes in industrieller Weise zu verwerthen. Die Bevölkerung des Westens ist mir nicht bekannt. Am meisten interessirt uns diejenige, welche die grossen Becken von Hsin-tshóu im Norden bis Kiai-tshóu im Süden inne hat. Sie hat ihre etwas modificirte Fortsetzung im WéiThal in Shensi. Unter allen Chinesen erreicht der diesem Volk eigenthiimliche Sinn für Maass , Zahl und Gewicht , und die daraus hervorgehende Richtung des Geistes auf finanzielle Unternehmungen bei den Bewohnern der breiten Thäler in Shansi und Shensi seine höchste Entwickelung. Es wiederholt sich hier die im südwestlichen Asien so deutlich hervortretende Erscheinung, dass diejenigen Stämme, welche als die Träger der ältesten Cultur früh eine geistige Ascendenz über ihre Nachbarn, oder über die Völker , in deren Mitte sie wohnten , gewannen und sich dieselbe zu wahren wussten, später , auch wenn sie ihre politische Macht verloren, ihre geistige Ueberlegenheit durch entwickelten Zahlensinn und finanzielles Geschick bethätigten. Wie die Juden, Perser, Armenier und Araber sich dadurch auszeichnen ; wie clic geringe Zahl der Parsi als Händler im südöstlichen Asien keine Rivalen haben , und die Tadjiks in Turkestan , als die Träger einer uralten Cultur und der durch das Geld verliehenen Macht , ihre überlegene Stellung durch alle politischen Wechsel hindurch behauptet haben . so ist auch bei den Chinesen der

durch hohes Talent unterstützte Handelsgeist der wichtigste Hebel geworden , um ihnen die Ausbreitung in anderen Ländern , die Monopolisirung des Handels in

ihnen und eine für das Wohlbefinden der einheimischen Bevölkerung gefahr-

bringende Stellung zu geben. Mongolen , Mantschu , Japaner , Siamesen, Malaien, Birmanen , Tibeter sind ihnen als Händlern dienstbar geworden und unterliegen in

dem Kampf um die Aneignung von Gewinn und Besitz. Selbst die Angehörigen semitischer Stämme und europäischer Nationen haben in diesem Kampf keinen Erfolg gehabt.