National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0649 China : vol.2
China : vol.2 / Page 649 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

 

PLASTIK DES GEBIRGSLANDES VON TSIIAU-TIEN.   607

des Weges der Graf SzÉcIIENYI'schen Expedition zwischen den beiden genannten

Orten hervorzugehen. Sind auch nur der Hauptstrom mit seinen Zuflüssen und der Reiseweg darauf angegeben, so ist es doch auffallend , wie in dem hochgebirgigen Land der Weg dem Strom nicht folgt , sondern in grösserem Abstand von ihm über die Bergketten führt und nur einmal , bei Yang-ping-kwan , den Fluss berührt. Der Grund einer so unbequemen Strassenführung kann nur in der Enge der von dem Fluss durchströmten Schluchten liegen.

Ebenso unzugänglich ist die ungefähr i 2 g. M. lange Querschlucht, in welcher

der Pai yciz-1e , nachdem er das Längsthal von Ning-kiang-tshóit verlassen hat, dem Haar zuströmt. Die Strasse konnte diese Schlucht nicht benutzen, sondern musste über den hohen und unbequemen Pass Wu-ting-kwan (s. oben S. 593 ff.) gebaut werden, von dem kleine Bäche nach Norden und Süden durch Querschluchten hinabströmen, welche in Anbetracht ihrer geringen Länge den Zonenbau der Schichten in auffälliger Continuität durchbrechen.

Im Gegensatz zum südlichen Tsin-ling-shan , der mit diesen Gebirgen die Streichrichtung theilt, haben wir hier ausgesprochene tektonische Längsthäler ; aber gemeinsam mit ihm ist die Eigenschaft der Querschluchten , den Zonenbau in grösserer Breite quer oder etwas diagonal zu durchsetzen. Dort waren die Abflussfurchen dieser Art fast gerade Linien ; hier sind sie ein wenig , aber nach einem bestimmten Gesetz, gebrochen. Andererseits stehen diese Regionen im Gegensatz

zu solchen Gebieten zonaler Faltungen , wo ein aus rechtwinkelig abgesetzten Strecken bestehender und dadurch sehr mannigfach gegliederter Lauf der Flüsse die Regel ist. Das südöstliche China, Hinterindien und der Südwestrand von Erân geben dafür ausgezeichnete Beispiele. Im nördlichen Sz'-tshwan scheinen , trotz eines weithin fortsetzenden zonalen Faltenbaues , die durch eine Reihe von Zonen continuirlich fortsetzenden Querthäler das Grundgesetz im Wasserabfluss zu bilden.

Eine Folge dieser Stromvertheilung ist der Mangel an einheitlichen Namen für

die Gebirge. Wo ein Strom in breitem Thal einem Gebirge parallel fliesst , oder wo ein Plateaurand langgedehnt über eine Ebene ansteigt , da bilden sich leicht zusammenfassende Benennungen. Dort aber, wo quergerichtete Flüsse jede einzelne Bergkette zerschneiden und den Zusammenhang der Theile unkenntlich machen, findet man fast nur Einzelnamen für die getrennten Theile. So ist es in dieser Gegend. Wenn einst eine Landkarte ein richtiges Bild ihres Reliefs wiedergeben wird , werden sich langgezogene , hier und da von Flüssen schroff durchschnittene Rücken mit einfachen Höhenlinien, ohne auffallende Gipfel, leicht erkennen lassen.

Sie werden die Karte in viel regelmässigerer und vollkommenerer Gestalt durchziehen , als ich es durch Verallgemeinerung der geologischen Beobachtungen schematisch darzustellen versucht habe. Allein das Auge des Anwohners erkennt diese Züge nur, wo sie auf eine lange Strecke ohne Unterbrechung fortstreichen, wie im Fall des Tshöng-tsiang yai im Süden von Kwang-yuen-hsiën. Es bemerkt sie nicht , wo sie zerschnitten sind , und gewahrt dann nur Berge , nicht Gebirge. In dem ganzen südlichen China werden wir aus demselben Grund nur äusserst wenige