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0574 China : vol.2
China : vol.2 / Page 574 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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XI. CAPITEL. DIE PROVINZ HÓNAN.

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sich in nachtheiliger Weise geltend, insofern er der gleichmässig vertheilten Abgabe des von den Gebirgen erhaltenen Wassers nach dem ebenen Land Eintrag thut. Das Regenwasser fliesst schnell ab , füllt die Flüsse , bringt Ueberschwemmungen hervor , die in den Unterläufen der Lössflüsse , wie z. B. in dem Fall des Ló-N, segensreich wirken können, bei Gebirgsflüssen , wie dem Slza-hó , aber eine übermässige Ausbreitung von Kies und Sand verursachen. Es wäre von Interesse, gerade hier, wo die klimatischen Verhältnisse des nördlichen und des südlichen China sich berühren und ineinandergreifen , die Vertheilung der Regen genauer festzusetzen. Doch fehlt es noch an Material dazu.

Typische Lössländer tragen keinen Wald. Wo diese Bodenart mächtig entwickelt ist , werden daher auch in früherer Zeit Wälder nicht gestanden haben. Aber dass die Gebirge , insbesondere der Fu-niu-shan , damit bedeckt gewesen sind, darf vorausgesetzt werden. Längst sind die Wälder vernichtet. Die Gebirge sind kahl , wenn auch Graswuchs dem Verwitterungsboden nirgends fehlt. Eine grössere Ausnahme dürften nur die umfangreichen Tempelgründe im Centrum der Sung-slzan-Gruppe machen. Die Bäume, welche die Bevölkerung für das Holzwerk an den Häusern und sonstige Zwecke bedarf, sind in der Ebene bei den Dörfern gepflanzt.

Der Ackerbau findet die verschiedensten Bedingungen. Im Fu-lziu-span ist jede kleinste Verebnung im Boden der Thäler und Mulden sorgsam cultivirt , jede weniger geneigte Stelle an den Gehängen terrassirt , jede Verflächung auf den Jöchern, die von Steinen gereinigt werden konnte, bepflanzt, allerdings oft nur mit Eichen. Die Erträgnisse des Feldbaues sind aber selbst auf ebenerem Grund, wenn er nicht künstlich bewässert werden kann, unsicher, da manche Abweichungen von der Regelmässigkeit in der Vertheilung der Jahreszeiten vorkommen. Weiter nördlich findet sich Ackerbau nur an denjenigen Gebirgsgehängen, welche mit Löss bekleidet sind.

Der Berglöss gewährt auch in Hönan die oft hervorgehobenen Bedingungen, nämlich alle Elemente grosser Ertragsfähigkeit, wenn hinreichender Regen in gleichmässiger Vertheilung fällt. Bei plötzlichen und starken Gossen sinkt das Wasser schnell in die Tiefe , und die Oberfläche ist schnell wieder trocken. Nur bei andauerndem Regen wird der Boden feucht erhalten. Daher wechseln, wie überall im Bereich des Berglöss , sehr fruchtbare Jahre mit solchen , in denen die Ernte völlig missräth.

Ein Ausgleich wird aber in Hönan dadurch herbeigeführt , dass die Alluvien, ebenso wie die dünnen Lössdecken der umfangreichen Niederungen , von diesen Bedingungen weniger beeinflusst werden. Daher ist eine allgemeine Hungersnoth hier viel seltener als z. B. in Shansi, wo das bewässerungsfähige ebene Land einen verhältnissmässig so kleinen Raum einnimmt.

In dem Gebiet des in den Han mündenden Pai-1ió sind Weizen und Baumwolle die Hauptfrüchte. Der Gesammtwerth muss sehr beträchtlich sein. Denn der Tagelohn beträgt trotz der sehr dichten Bevölkerung 7o tsiën neben der Kost, was 20 tsiëyz mehr ist als in Hupéi und 20 bis 3o mehr als in Hunan. Auf Alluvialboden wird auch Opium gewonnen. Ein Theil desselben wird exportirt. da er

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