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0489 China : vol.2
China : vol.2 / Page 489 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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TUNG—KWAN.

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hier ohne Windungen von Norden herab und drängt sich an die westliche Thalwand, um sich dann in spitzeln Winkel zu wenden und nach Osten zu fliessen. Sein rechtes Ufer ist steile Lössmauer, welche gegenüber von Pu-tshóu-fu niedrig beginnt und stromaufwärts allmälig an Höhe zunimmt. Am linken Ufer ist Alluvialebene. Darin liegt die genannte Stadt, umgeben von Feldern, welche durch Brunnen bewässert werden, und dicht gesäeten Dörfern. Sie ist in einigem Abstand vorm Fluss erbaut ; denn an diesem selbst zieht sich ein breiter Strich wenig fruchtbaren und salzhaltigen Landes hin. Jenseits des Stromes, nach Westen , ist der Blick unbegrenzt. Wir sehen nur Ebene , die mit kaum bemerkbarer Neigung nach Norden ansteigt. Im Süden fesselt der Hwa-span den Blick durch seine ungemein bizarren Formen , die ihn schon in ältester Zeit zum heiligsten unter den Opferbergen machten. Im Südosten endlich senkt sich der Föng-tiau-shan herab nach denn Gelben Fluss. Wir sehen den Querschnitt seines Südabhanges , welcher in der ganzen Ausdehnung des Gebirges, ebenso wie hier, eine langgezogene Abdachung zu sein scheint.

U e b e r den Hin an - lt ó b e i Tu ng- kw an. Um nach Shensi zu gelangen, hatte ich Tiber den Hwang-hó zu setzen. Der nächste Weg führte über Pu-tshóu fu und die Fähre bei dem befestigten Lager Tai-king-kwan 1) . Doch lag jetzt hier wegen der in Shensi noch bestehenden mohamedanischen Rebellion eine Truppenmacht, welche das Reisen erschwert haben wurde. Ich wählte um so mehr den Weg über die Fähre bei Tung-k7.oan , als ich diesen berühmten Engpass , den ich mir nach der Beschreibung als ein gewaltiges Felsthor vorstellte , kennen zu lernen wünschte. Die Strasse führte auf ebenem Boden am Fuss steiler Lössabstürze , welche den Abbruch des Föng-tiau-shan begleiten , über Han-yang-tshönn nach Ngo-ho-tsliönn. Von diesem Ort hat man auf unbequemen Wegen den letzten Ausläufer des Löss zu überschreiten , um den Fluss an der seit Jahrtausenden gebräuchlichen Fähre zu erreichen. Hier war es klar , dass die Enge , welche in der chinesischen Geschichte eine so wichtige Rolle spielt , durch Lössmauern hervorgebracht wird. Im Norden fällt der Löss senkrecht zoo Fuss ab ; im Süden steigt er in Terrassen schnell zu 800 Fuss Höhe an. Der Fluss bespült die beiderseitigen Gehänge so unmittelbar, dass nicht einmal für eine Strasse Raum ist. Der Strom hat eine Breite von ungefähr 2 500 Fuss. Es war eben schwerer Grundeisgang , welcher die Ueberfahrt für mehrere Tage unmöglich gemacht hatte. Trotz der geringen Breite ist der Fluss mit Untiefen und Bänken besetzt. Die Ueberfahrt dauerte zwei Stunden. Tung-kwan-ting ist eine Festung , die sich an den Lössterrassen hinaufzieht. Die erste Stufe über dem Fluss ist 5o Fuss hoch. Auf ihr erstreckt sich der Wasserfront entlang eine vortrefflich gebaute mächtige Mauer von 3 li Länge hin. I)ie anderen Mauern waren nur zum Theil sichtbar. Die unterste Terrasse ist See-Löss. Alles, was darüber aufsteigt, hat die gewöhnlichen Charaktere des Land-Löss. Ich werde bei der Beschreibung des Wéi-Thales auf beide Ablagerungen zurückkommen.

ALTERSFOLGE DER FORMATIONEN IM SÜDLICHEN SHANSI.

Einfacher als in den bisher betrachteten Abschnitten des nordöstlichen China ist der Gebirgsbau im südlichen Shansi. Wenige Formationen betheiligen sich an der Zusammensetzung der plateauartigen Ausbreitungen, welche den Typus des Landes weitaus vorwaltend bilden ; nur die räumlich beschränkten Gegenden , in welchen dieser Charakter nicht herrscht , haben eine Anzahl anderer Formationen

aufzuweisen.

K r y s t a l l i n i s c h e S c h i e f e r setzen einige hervorragende Gebirge zusammen. Der meridionale Zug des Tai- Yó-shan oder 1b-slum besteht überwiegend aus G n e i s s , der von Gran i t begleitet wird ; ebenso seine isolirte südliche Fortsetzung, der Hsiau-Miën-shan , welcher auch den Namen Ho-shaìz-ku pi-shan führt.

i) Hier Tai-djing-kwan ausgesprochen ; daher vielleicht die Schreibart Tizaiginn bei MARCO POLO. S. YULE, Marco Polo, II, p. 20.

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