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0460 China : vol.2
China : vol.2 / Page 460 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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IX. CAPITEL. DAS SÜDLICHE SHANSI.

ist Anthracit nirgends vorhanden. Die Kohle hat allenthalben eine nahezu gleiche Beschaffenheit. Sie ist von ganz schwarzer Farbe, schieferiger Textur, spröde, theils lebhaft glänzend, theils matt, von geringem specifischem Gewicht, sehr frei von Verunreinigungen, und leicht entzündbar. Sie brennt mit lebhafter Flamme, russt mässig, backt und cokt.

In den Kohlenschichten findet sich vielfach abgesetzte und übergreifende Lagerung. Daher wechselt die Schichtenfolge , wenn man sie an verschiedenen Stellen notirt ; doch setzen einige Lagen, wie 9, 12, 20, 26, überall gleichmässig fort und sind leicht wieder zu erkennen. Wenn es noch eines Beweises für die Identität der Kohlenschichten , die in so sehr verschiedenen Niveau's zu beiden Seiten der Verwerfungsspalte des Ngo-shan auftreten, bedurfte, so würde er durch das Vorkommen von Gesteinen , die diesen Gliedern entsprechen, an der Ostseite der Spalte gegeben sein.

I)er merkwürdige District von San-tiau-hó ist so abgeschlossen gelegen , dass die Kohle , trotz ihres ausserordentlich billigen Preises , die Concurrenz mit derjenigen von den Gruben an der Ostseite des Ngo-shan nicht aushalten könnte , wenn nicht die chinesische Regierung die Anordnung getroffen hätte, dass jede Grube der Gegend bestimmte Orte zu versorgen hat.

Da der Versuch eines weiteren Vordringens nach Nordwesten an dem ernsthaften Widerstand meiner Leute scheiterte, und in der That dort grosse Schwierigkeiten für die Verpflegung von Packthieren vorhanden zu sein scheinen , so kehrte ich von San-tiau-ho durch die enge Schlucht nach dem Westrand des Beckens von Ping-yang-fu zurück , um von Tsiën fu aus östlich nach dem Fönn-hö zu gehen. Aus dem durch den Loss in die Kohlenschichten eingeschnittenen Thal steigt man ziemlich hoch hinauf nach Fan-tsun, dann tief hinab in ein ganz in Löss eingesenktes Thal , und abermals hinauf auf die Lössterrasse nach den Dörfern Niën-méi und Hö-tsun, wo ein bedeutender Kohlenhandel getrieben wird. Die Kohle kommt von Nordwesten her , von der Vorstufe des Löyünshan, welcher die Fortsetzung des Ngo-shan ist.

1

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f~

Von dem Nordende des Beckens von Ping-yang-fu nach dem Südende des Beckens von Tai-yuen fu

(den i 'ten bis i 3 ten Mai 1870 und 2osten bis 2 3 sten Dezember 187 I) .

Entfernungen in /i:

Von Hó-tsun nach Kang-h6 35; — Hd - t s h ó u 3o; — .7özn yi-tshönn 6o; — L i ng -shi - h s i ë n 40; — Liang-tu 3o; — Yi - t a ng-tshönn 3o: — Zusammen 225 li oder 671/2 g. M.

(Im Jahr 1871 umgekehrt, von Yi-tang-tshönn nach Hd -tslzóu 16o; — (am linken Ufer des Fönn-h6 weiter nach) Yau-tsze-tshönn 45; — Shau-tshöng-hsiën 5; — Hung-tung-Izsiën 35; — Pi ng- ya ng- f u 6o. — Zusammen 305 li oder 9112 g. M )

Dies ist eine in vieler Hinsicht merkwürdige Wegstrecke. Der Fönn-hö windet sich in trägem Lauf durch das weite Becken von Tai yuén fu. Bei dem Marktflecken Yi-tang treten dessen Wände zusammen ; es führt hier eine steinerne Brücke über den Fluss. In einem engen Thal , in welchem aber doch zwischen den Seiten und dem Fluss noch Raum für Dörfer ist , strömt der Fönn-hó weiter bis zu der Stadt Ling-shi-hsiën. Bis hierher folgt ihm die Strasse. Dann aber betritt der Fluss einen langen , gewundenen Engpass , der in seinem Grund wahrscheinlich ganz und gar , wenigstens aber stellenweise, in die Kohlenkalke eingeschnitten ist , während senkrecht absttirzende Lössmassen den grössten Theil der Wände bilden. Die Engen sind ganz unzugänglich. Erst dicht vor der • Stadt Hö-tshóu sind sie zu Ende. I)ie geradlinige Entfernung dieses Ortes von Ling-shi beträgt nur 16 g. Meilen ; der Fluss hat in dieser Strecke ein Gefäll von 450 Fuss. Als ein frischer Bergstrom mit klarem grünem Wasser kommt er heraus und eilt mit steilem Gefäll weiter nach dem Becken von Ping yang fu, dessen Anfang man bei Shautshöng-hsiën und dem gegenüberliegenden Dorf Hó-tsun annehmen kann. Allerdings ist diese" Begrenzung willkürlich und rechtfertigt sich nur dadurch , dass der Löss nördlich von den genannten Orten zu grosser Mächtigkeit ansteigt und vom Fluss tief durchschnitten wird.

Um die Strecke zwischen Shau-tshöng und Ling-shi zu verstehen , müssen wir sie erst , so viel als möglich , ihrer Lössdecke entkleiden. Das gewaltigste Gebirgsglied,