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0284 China : vol.2
China : vol.2 / Page 284 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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VI. CAPITEL. DAS GEBIRGSLAND VON SHANTUNG.

und Westen viel gebaut. Es ist nicht möglich, die Menge der gewonnenen Seide zu schätzen. Im Export spielt sie eine geringe Rolle; denn da s-ic nicht den Glanz der Seide von Tshëkiang besitzt , wird sie von den europäischen Händlern wenig geschätzt. Eine Ausbreitung der Cultur ist nicht zu erwarten ; denn sie ist sehr alt 1) . und da sie hier ihre einzige Stätte im ganzen nördlichen China hat, so ist der Gewinn , welchen sie abwirft , zu gross . als dass man nicht den Anbau auf jedem dafür fähigen Boden hätte versuchen sollen. Wenn die mit Maulbeerbäumen bestandenen Flächen im Ganzen ein geringes Areal einnehmen, so kann daher der Grund davon nicht in der Indolenz der Bevölkerung gesucht werden , sondern er liegt vielmehr in der Beschaffenheit des Bodens und des Klima's.

An Producten häuslicher"Industrie leistet Shantung nichts Hervorragendes. Die Seide wird gewebt , es werden einzelne Stickereien gemacht , man führt Geflechte von Weizenstroh aus ; aber etwas Besonderes wird nach keiner Richtung geliefert.

Mineralische Producte.

Steinkohle. — Wir haben im Vorhergehenden vier grössere Kohlenfelder besprochen, nämlich (nach der oben berührten Reihenfolge) diejenigen von I-tshóu fu

(S.

184 ff.) , Tshang-k 211-hsi îz (S. I 99) , Po-span-hsiën ((S. 20I ff.) Lind l V ei-hsiën S. 2 I O) . Ausser ihnen scheinen nur noch zwei vòn Bedeutung vorhanden zu sein , nämlich I-hsiën (S. 186) und Lai-wu-hsiën. Das kleine, oben beschriebene Kohlenvorkommen im Thal von Hsintai (S. 19 2) werden wir weiterhin seiner geringen Wichtigkeit wegen unberücksichtigt lassen. Fraglich ist das von WILLIAMSON erwähnte Vorkommen bei Kwansai gis. oben S. 242' , und dasselbe gilt von einigen Orten im Westen und Südwesten von Tsi-nan fu, wogegen die Angaben über Lin-tshi-hsiën (S. 209) sicherer und sehr beachtenswerth sind. Eines Rufes in der Provinz erfreuen sich nur die erstgenannten vier Localitäten nebst I-hsiën.

Bei weitem den ersten Rang in Beziehung auf Quantität der Förderung, Güte der Kohle und technische Benutzung derselben nimmt Po-span-hsiën ein. In einer tiefen Einbuchtung des nördlichen. Gebirgsrandes gelegen , die durch eine Versenkung zwischen den Schollen des Sinischen Gebirges entstanden ist , zerfällt es in zwei, durch eine Verwerfung geschiedene Theile, einen inneren und einen äusseren. Dort erhebt sich ein Berg von Kohlenformation (der Héi-slzaiz) , dessen Gehänge die beinahe söhlig gelagerten Schichten durchschneiden, daher die ausgezeichneten Mineralschätze durch den einfachsten Bergbau gewonnen werden konnten. Im äusseren Gebiet waren nur die dem Ausgehenden nahe gelegenen Theile der Flöze eben so leicht zugänglich : das nordwestliche Fallen machte die grösseren Teufen schwerer erreichbar. Daher ist hier der Bergbau längst herabgegangen , und der Ertrag ist bei weitem nicht dem des inneren Kohlenfeldes zu vergleichen. Noch liegt im Héi-span unzweifelhaft eine nicht unbeträchtliche Menge Kohle, selbst wenn ein tieferes Flöz, als das durch die jetzigen Hauptgruben abgebaute, nicht vorhanden

1) S. Bd. I, S. 356, 357.

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