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0436 China : vol.2
China : vol.2 / Page 436 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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VIII. CAPITEL. DIE NÖRDLICHEN THEILE DER PROVINZEN TSHILI UND SHASI.

Existenz fristeten, indem sie ihre Heerden auf der spontanen Vegetation weideten. fand eine chinesische Bevölkerung. die sich auf mehr als tausend Köpfe belaufen mochte , durch den Anbau einer gewinnbringenderen Vegetation die Mittel um Wohlstand zu sammeln, und verkaufte den Ertrag ihres Fleisses nicht nur an die Nachbardistricte von Shansi, sondern an die Mongolen selbst. Man kann kein redenderes Beispiel von dem Gegensatz der Existenz des Nomaden und des Ackerbauers haben, und so günstig das Vorurtheil ist, welches man bei einem flüchtigen Besuch des »7sau-ti« für den gastfreien und ritterlichen Mongolen, im Gegensatz zu dem kaufmännischen und raffinirten Chinesen gewinnen mag, genügt doch ein solcher Anblick, um die Ueberlegenheit des hart arbeitenden Ackerbauers über den jeder geordneten Thätigkeit abholden Sohn der Steppe in ein helles Licht zu stellen. Der Unterschied der Beschäftigung, welcher in so scharfer Weise mit dem Unterschied in den Verhältnissen des Wasserabflusses zusammenhängt, bedeutet aber in diesem Fall auch Unterschied der Race. Selten stehen sich Nachbarvölker so schroff. und der Vermischung so abhold, einander gegenüber. Während die Chinesen ihre gegenwärtigen Beherrscher, die ebenfalls sesshaften Mantschu, durch dieses Mittel beinahe absorbirt haben, steht ihnen der Mongole durch Sitte und Gewohnheit, durch seine Lust am ungebundenen Leben, fremd gegenüber. Der Bodencharakter, welchen die atmosphärischen Niederschläge in abflusslosem Land hervorbringen. schafft ihnen einen gefährlichen Nachbar. der ein furchtbarer Feind werden kann, wenn die schlummernde Kraft in den Dienst einer kräftigen Führung kommt, gleichviel ob dieselbe von einem Mann ihres eigenen Stammes. oder von einer ihnen überlegenen Nation ausgeübt werde.