National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
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China : vol.2 |
SINISCHE FORMATION AM RAND DER EBENE. | 443 |
denn die Kohlenschichten bilden nur örtliche Auflagerungen, und die Ueberkohlenschichten kommen nicht vor. Bemerkenswerth war es mir, dass ich einige li östlich von Tsing-hsing-hsiën einen isolirten Durchbruch eines d o l e r i t a r t i g en z e l l i g e n Gesteins sah. Dies war d a"s erste und einzige Eruptivgestein, das ich im Jahr 1870 auf meinem ganzen Weg von iiber Ping yazzg fn und Ping-fing-ishózz bis Tshöim-tzng fzz gesehen Endlich, 54 li von Tsing-hsing-hsiën, ist bei einem kleinen Dorf die östliche Grenze des flachhiigeligen Landes erreicht. Hier steht man am Abhang jener merkwürdigen Ostkette , welche wir bereits aus der Ferne gesehen hatten. Sie führt hier den Namen Hsiping span, weiter südlich Föng-lung shazz. Einst versperrte sie den von Westen kommenden Gewässern den Weg und gab zur Bildung eines Sees Anlass ; denn an ihrer Westseite sind Schotter schichten hoch angehäuft und von Löss bedeckt. Sie verhüllen auch auf eine Strecke die Kohlenkalke. I)ie Kette ist in viele schroffe Gipfel aufgelöst , die aber in ihrer Gestalt den Kohlenkalkschichten nicht entsprechen , sondern an die Sinischen Gesteine der nördlicheren Gegenden erinnern. Und in der That zeigten diese sich unverkennbar. Die Schichten fallen ungefähr 45 Grad in westlicher bis nord- westlicher Richtung. Die Streichrichtung wechselt von N--S durch NNO—SSW his NO—SW. Ich vermochte folgende Schichtenglieder von oben nach unten festzustellen : Fester Sandstein, weiss und grau ; Krystallinischer Kalkstein ; (Unterbrechung ; Grünlichgraue, hellfarbene, klingende, dünnschichtige Kieselkalke ; (Zwischenschichten verschiedener Art) ; Globulitische Kalke und Wurmkalk ; Lamellenkalk, grüne und rothe Färbungen wechselnd; Rothe Schiefer ; (Unterbrechung) ; Krystallinischer Kalk mit Knauern und Zwischenblättern von Hornstein; (Unterbrechung) ; Wechsel von krystallinischem , von dünnen Hornsteinschichten durchzogenem La- mellenkalk, Quarzit, Epidotgestein, rothem Sandstein etc.; (Unterbrechung) ; Grauer krystallinischer Kalk. An dieser lückenhaften Schichtenfolge ist zu ersehen dass hier ein Theil jener überaus mächtigen Sinischen F o r m a t i o n s r ei h e entwickelt ist, deren ebenso mannigfaltige als charakteristische Zusammensetzung wir vielfach kennen gelernt haben. Und zwar ist es der obere Theil. Doch kommen in einer Entblössung bei H7c'o-lu-hsiën auch rothe Schiefer und Sandsteine eines tieferen Gliedes zu Tage. Der Plateaubau von Shansi erreicht hiermit einen überraschenden und vollkommenen Abschluss. Die Kette steigt von Westen ziemlich sanft an ; aber nach Osten kehrt sie ihre Schichtenabbrüche. Dort fällt sie steil unmittelbar in die Ebene ab ; mit ihrem langen Grat schroff aufstarrender Gipfel bildete sie ein in hohem Grade decoratives Element , als die Sonne hinter ihr unterging. Wie eine gewaltige Felsküste begrenzt sie das Meer der Anschwemmungen der Grossen Ebene , und man macht sich leicht ein Bild ihres Hinabtauchens in dieselben bis zu grosser Tiefe. An einer Stelle ist eine Lucke in der Kette. Dort liegt die Stadt H7c'ó-lu-hsiën, die daher im eigentlichen Sinn an das Thor des südlichen Shansi gestellt ist. Dieser Lage entspricht ihre Bedeutung ; denn, wie Tsirzg-hwa im Süden (s. oben S. 399), ist sie der Brennpunkt für den Handel mit Shansi von Osten her. Es ging , als ich hindurch kam, ungemein lebhaft zu. Auf dem ebenen Grund vor dem Westthor stand eine unübersehbare Schaar von Eseln , welche Anthracit und Eisenwaaren von Yü-hsiën, Shi pa-tsui und Ping-ting--tshóu herabführten. Einschliesslich der Schaaren dieser Thiere, welche ich unterwegs von Tsing-hsing-hsien her getroffen hatte, schützte ich ihre Zahl auf mindestens zehn tausend. I)ie meisten Esel gehen leer zurück , da der grosse Waarenverkehr nach Shansi grösstentheils durch Maulthiere besorgt wird und auch nur für einen Theil jener Transportkraft ausreichen würde. Bis Hwó-lu werden die Waaren in der Ebene auf Wagen gebracht. Hier geschieht ihre Verladung auf Lastthiere. Baumwolle, Baumwoll- | |
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