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0571 China : vol.2
China : vol.2 / Page 571 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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LÖSS 1)ES GEBIRGSLANDES.   53 I

wichtiges Element in der Zusammensetzung der Oberfläche der Grossen Ebene, und zwar besonders gegen deren Ränder im Süden , Osten , Westen und Norden hin, sowie auch in jenen etwas über das allgemeine Niveau erhöhten Landstrichen, welche den durch die periodischen Aenderungen im Lauf des Hwang-ho angezeigten

Bodenerhöhungen entsprechen.

Wenn hier die Bedeutung des Löss in der grossen horizontalen Ausbreitung einer verhältnissmässig dünnen Decke und deren Einfluss auf den Ackerbau beruht, so ist in anderen Theilen von Hönan seine Rolle durch die ausserordentlich mächtige Anhäufung , die tiefe Durchfurchung und den Einfluss auf alle Bedingungen des Lebens, der Production und des Verkehrs gekennzeichnet.

Mir selbst war bis zu der Reise durch Hönan diese Rolle noch unbekannt. Ich hatte den Löss in mässiger Anhäufung am unteren Yang-tsze, in Shantung und einigen andern Gegenden kennen gelernt. Erst als ich das Thal des Yu-/zó verliess, kam ich in die für das nördliche China so charakteristischen Landschaften von wahrem Lössgebirge. Der Uebergang nach H6-nau fu (S. 505), der Ausflug nach den Kohlengruben von Kung-hsiën (S. 506), die Fahrt von dieser Stadt nach Sz'shui-lzsicn führten mich zum ersten Mal vollständig in die wunderbaren Gebilde ein. Das Problem der Entstehung des Löss drängte sich mächtig auf ; die Beobachtungen mehrten sich, und ich gewann hier zum ersten Mal die feste , durch jede nachfolgende Beobachtung gekräftigte Ueberzeugung von seiner subaërischen Bildung. Später sah ich ihn noch an einer Stelle der Provinz Hönan, bei der Festung Tungkwan. Nun erst vermochte ich mir , in Verbindung mit den Untersuchungen bei Ho-nan-fu und in Shansi, sowie auf Grund der von anderen Reisenden gegebenen Beschreibungen, ein Bild seiner Bedeutung für die Provinz zu machen.

Wenn wir die Bucht von Lu-shan-hsiën und 7u-tshóu ausnehmen, wo die Lagerung noch mit derjenigen in der Grossen Ebene Aehnlichkeit hat , ist in der That der ganze bergige Theil der Provinz , nördlich vom Fu-niu-shalz , hoch mit Löss überschüttet , so dass nur die höheren Gebirge und die steilen Felsgehänge aus den leicht zu reconstruirenden ursprünglichen Steppenflächen aufragen , während später das Wasser die liegenden Gesteine an zahlreichen Stellen durch Auswaschung blossgelegt hat. Denken wir uns den Löss abgehoben, also jenen Zustand wieder herbeigeführt, in welchem das Land sich befand, ehe das Trocknerwerden des Klima's

die Flüsse versiegen machte , und die Steppen sich zu bilden und allmälig zu wachsen begannen, so haben wir uns ein Gebirgsland vorzustellen, in welchem der durch die Tektonik und die Erosion verursachte Formenwechsel zur vollen Geltung kommen würde ; also einerseits die Gestalten der flach nördlich fallenden Schollen von Sinischem, zum Theil mit Kohlengebilden bedecktem Tafelland, mit ihren steilen Südabfällen ; dann die hoch darüber hinaus ragenden krystallinischen Ketten, Granitmassive und Kuppen von Eruptivgesteinen ; andererseits breite, mit Alluvien erfüllte Thäler. Selbst der Hwang-ho, von Tung-kwan abwärts. würde, wenn auch vielleicht stellenweise durch Gebirge etwas eingeschnürt, von flachen Thalböden begleitet sein. Den Prototyp dieser Landschaftsformen finden wir , nur unbedeutend durch Löss

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