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0175 China : vol.2
China : vol.2 / Page 175 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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ABFLUSSLOSES GEBIET IN I)ER MANTSCHUREI.

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der Khorloss- und Khortschin-Mongolen aufsteigende Luftstrom das herüberziehende Gewölk zerstreut. Erst am Abfall des Khingan findet wahrscheinlich noch einmal eine Verdichtung statt. Die zweite (nördlichere) Hälfte des nördlichen Theilstroms berührt zwar auch einen unebenen Boden , aber kein hoch aufsteigendes Gebirge stellt sich ihm in den Weg , und die Condensation in dem Hügelland im Osten und Norden des Tshang-pai-shan äussert sich in beinahe continuirlichem Regen während der Monate Juli und August , sowie in geringeren Niederschlägen vorher und nachher. Ihrer Feuchtigkeit beraubt, betritt die Luft die Regionen der Steppen jenseits Mcrgczz. Aehnlich scheint es sich mit dem zweiten , mittleren , Theil des Luftstroms zu verhalten , welcher, über hizishizf und die Halbinsel von Korra streichend, schon in früher Jahreszeit , und wahrscheinlich auf der ganzen Strecke, Regen bringt , dadurch aber ebenso viel Feuchtigkeit verliert , wie die südliche Hälfte des ersten Theils bei ihrer Berührung mit dem Tshang-pai-shan , und als trockener Strom über die südliche Fortsetzung der von jenem berührten , beinahe regenlosen Steppen streicht. Der dritte, südliche , Theil der pacifischen Luftströmung endlich trifft das erste Land in Shantung und Liautung, wo man im Mai auf Regen rechnet, während dieser im Thal des Liau und in Liau-hsi erst im Juni, wenn der Südostmonsun zu voller Geltung kommt, beginnt. Wie die zahlreichen Quellarme des Sira-muren und des Lokhan-bira , im Gegensatz zu den einfachen, von keinen Zuflüssen gespeisten Unterläufen derselben Flüsse , zu beweisen scheinen , wird das Gebiet der Niederschläge im Nordosten ungefähr von einer Linie begrenzt , welche von Mukden westnordwestlich zum Khingan zieht. Nordöstlich von dieser Linie zeigen die zahlreichen abflusslosen Seen an, dass die Verdunstung den Niederschlag übertrifft , und , da erstere nicht bedeutend sein kann , dass der Niederschlag sehr gering ist.

Diese Auseinandersetzungen dürften eine Erklärung für die eigenthümliche Erscheinung abgeben, dass sich ein grosses Gebiet mit abflusslosen Seen, trocknen Steppen und Wüsten in rectangulärer Form von Central-Asien aus nach Südosten zwischen solche Gebiete , die einen reichlichen Abfluss haben , hinein erstreckt. Dies Rechteck liegt in Lee der wasserverdichtenden hohen Anschwellung des Tshang-pai-shan und der ebenso wirkenden niedrigeren aber langgestreckten Hügel-

i   landschaften von Korea. Die Winde, welche von OSO kommen, haben sich daher

ihrer Feuchtigkeit entledigt, ehe sie dorthin gelangen, während sie rechts und links

N      id. i. nördlich und südlich von dieser Zone) viel weiter landeinwärts ihren Wasser-
gehalt beibehalten können. Eigentlich müsste man , wenn die Erklärungen richtig sind , erwarten , dass auch Tshili mit reichen Regengüssen überschüttet werden sollte. Dies geschieht auch in einzelnen Jahren, welche, wie die Chinesen meinen, nach gewissen Perioden wiederkehren sollen. Aber in der Regel ist der Niederschlag nicht so erheblich , als er der Theorie nach sein sollte. Der Grund dürfte darin liegen, dass die Monsune durch lange Zeit nach OSO herumgehen , und Tshili dann einen Luftstrom erhält , der sich bereits in Korea und Liautung eines grossen Theiles seines Wassergehaltes entledigt hat.