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0572 China : vol.2
China : vol.2 / Page 572 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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XI. CAPITEL. DIE PROVINZ HÓNAN.

verhüllt, im westlichen Shantung, bei dessen Beschreibung wir bereits (S. 242) auf die Eigenartigkeit dieser Schollengebirge hinwiesen.

Ganz vermag auch der Löss diese Formen nicht zu verschleiern. Aber er tritt als mächtiges Oberflächengebilde so in den Vordergrund , dass er leicht den Blick für den Bau des Grundgerüstes hemmen kann 1) . Die wichtigste Lössmulde ist diejenige, welche sich über den Hwang-116 hinweg spannt, indem die alte Steppenfläche die südlichen Kämme mit den nördlichen in sanfter Curve verbindet. Der Strom hat sich bei seiner Wiederentstehung von unten nach oben 2) in dem tiefsten Theil der Mulde eingegraben , und hier ist er daher zu beiden Seiten von Lösswänden begleitet, die mehrere hundert Fuss Höhe erreichen , während die von links und rechts herabkommenden , ebenfalls in den alten Betten von unten nach oben wiederhergestellten Zuflüsse die wildesten und verzweigtesten Schluchtensysteme bis hoch hinauf zu den Gebirgsabhängen bilden. Desshalb ist eine Wanderung entlang den Ufern des Stromes , trotz der hier und da vorhandenen Weitungen, unmöglich. Die Strasse muss von einer Querschlucht zur anderen den trennenden,

stehen gebliebenen Theil der Steppenausfüllung überschreiten und durch die Risse im Löss oft tausend Fuss hinansteigen , um die nächste Höhe , d. h. das Niveau der ursprünglichen Steppenmulde , zu erreichen. Wollte man die Ursprünge der Querschluchten ganz umgehen , so müsste man dies auf der Höhe, oder in der Nähe der südlichen oder der nördlichen Wasserscheide thun. Da aber dieselbe auf keiner Seite continuirlich , sondern selbst wieder durch tief geschnittene Thäler unterbrochen ist , und da die Gebirge einen wilden Charakter haben , so ist dies unausführbar. So kommt es , dass die Strasse im höchsten Grad beschwerlich ist und aus einer Reihe natürlich befestigter und leicht zu vertheidigender Plätze besteht. Die Schlüssel zu dieser Kette schwer zu nehmender Positionen sind : Tang-k waìa im Westen und das Becken von H6-nan frr im Osten. Vermöge ihrer grossen strategischen Bedeutung haben diese Orte eine hervorragende Rolle in der Geschichte von China gespielt. Waren die Steppenvölker des Nordens oder die Tanguten des Westens in ihren Einfällen nach der Provinz Shensi und dem Thal des Wéi erfolgreich, so zog sich , wie wir früher erörterten ") , der Kaiser nach Ló-

yang zurück. Von dort galt es vor Allem , Tungkwan zu halten. Aber selbst wenn dieser Platz verloren ging , vermochte doch schon eine geringe Macht das

Vordringen nach Lò-yang erfolgreich abzuwehren. Nach Norden und Osten ist die Ebene von Lö-yang durch Wall und Graben geschützt , indem der fortlaufende, mit Lössengen dicht besetzte Höhenrücken des Ti-Wrang-span bis östlich über Kung-

hsii n hinaus ein erstes Bollwerk bildet, dem sich dann unmittelbar der Gelbe Fluss anschliesst. Die Schwierigkeit der Fahrt über letzteren und der Umstand , dass continuirliche hohe Lösswände das Landen an der Südseite nur an sehr wenigen

i) Dies ist z. B. in dem öfter genannten Bericht von ROUSSET ersichtlich , welcher bei. seiner Wanderung durch Hónan , von Ju-tshóu an , (lie Lösslandschaften mit ihren Schluchten und sonstigen Eigenthümlichkeiten lebhaft schildert.

2) S. Bd. I, S. 83 und 112-113.   3) S. Bd. I, S. 381.