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0686 China : vol.2
China : vol.2 / Page 686 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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XII. CAPITEL. DIE PROVINZ SHENSI.

Meridians von Ya-tshóu-fu , und das zugleich stattfindende südliche Anwachsen eines anderen Faltungssystems, welches durch seine beinahe meridionale Streichrichtung eine ungeheure Verbreiterung der gewaltigen Gebirgswelt in der Richtung von Nord nach Süd herbeiführt.

3. Die dem östlichen Kwenlun im Norden vorgelagerten Länder.

Es dürfte aus unsrer Darstellung einleuchten , dass die klare Einsicht in den inneren Bau und die Geschichte des grossen Scheidegebirges zwischen dem nördlichen und südlichen China für das Verständniss nicht allein dieses Landes, sondern des ganzen östlichen Asien von fundamentaler Bedeutung ist. Im Hinblick darauf habe ich schon an einer anderen Stelle die Contraste im Bau der dem östlichsten Theil desselben sich zu beiden Seiten anschliessenden Landschaften und die besonderen Eigenthümlichkeiten der im Norden gelegenen zu zeichnen gesucht 1) . Die Bemerkungen bezogen sich auf alles Land im Osten des Ta-Hwa-span. Dort liessen sich für die mir besser bekannte Nordseite einige Grundzüge der Tektonik feststellen. In Betreff der westlich von jenem Berg gelegenen Gebiete konnten wir der Südseite eine eingehende Betrachtung widmen. Ein vollkommeneres Verständniss aber würden

  • wir erst durch die Bekanntschaft mit den nördlich von diesem Theil des Gebirges gelegenen Landschaften gewinnen können. Einige die Oberflächengestalt betreffende Thatsachen sollen am Anfang des nächsten Capitels zusammengestellt werden.

Die Linie, mit welcher der schroffe Nordabfall des Tsin-ling-shan endet, bezeiçhnet einen ungemein scharfen Gegensatz. Dem breiten und hohen, massigen Gebirge lagert unmittelbar die ungefähr i 500 Fuss Meereshöhe erreichende weite Thalebene des Wéi vor. Wenn man auf der Karte, wie ich es versucht habe , dasjenige einträgt, was sich durch Erkundigung erfahren lässt, so prägt sich ein ähnlicher Gegensatz in Hinsicht auf den Charakter weiter Landstriche aus. Zum Theil ist er dadurch veranlasst , dass , wie wir früher hervorhoben , der alle Unebenheiten ausgleichende Löss die nordwärts gelegenen Länder bedeckt , während er südwärts vollständig verschwindet. Aber der Contrast beruht nicht minder im Gebirgsbau. Denn gegen Süden folgen dem hochgradig zusammengefalteten Tsin-ling-shan weite Faltungsgebiete mit zonaler Anordnung. Im Norden hingegen finden wir Tafelländer. Die Schichtgesteine, von denen des Sinischen Zeitalters bis zur Steinkohlenformation, lagern im Wesentlichen horizontal. Es kommen in ihnen Brüche , auch wohl monokline Falten vor. Aber grösseres gefaltetes Gebirge scheint ganz zu fehlen, wenn wir von Kämmen archaischen Alters absehen , welche, wie wir es in Shansi mehrfach gefunden haben , inselartig aus den Tafelländern aufragen. Die

beinahe horizontale Lagerung des Kohlenkalkes und der Steinkohlenformation am Ki-shan 2) und die steilen Abbrüche der dadurch gebildeten Tafel scheinen typisch

für das nördliche Shensi und die Provinz Kansu zu sein. Es ist derselbe Charakter, den wir in Shansi kennen lernten. Wohl mögen, wie dort, einzelne ältere Gebirge

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I) S. oben SS. 516-5zo.   z) S. oben S. 554•