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0578 China : vol.2
China : vol.2 / Page 578 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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XI. CA1'I'l'EL. DIE PROVINZ HÓNAN.

zwischen Shanghai und Tiën—tsin. Die letztere Richtung bedeutet das nordwestliche China und Central—Asien. Für die Versorgung dieser weiten Länderstrecken von Osten und Südosten her treten nur noch zwei andere Linien in Concurrenz, nämlich die bereits betrachtete, welche von Hwó-lu-hsiën durch das mittlere und südliche Shansi führt und Shensi bei der Festung Tung-kwan betritt 1) ; und diejenige, welche, die Flussschiffahrt auf dem Han und, von Lau-hó-kóu aus, auf seinem linken Zufluss, dem Tan-kiang , benutzend , die billigste Verbindung zwischen Hankóu und Hsingan fu herstellt 2) . Nachdem sie; wahrscheinlich wegen Erhebung hoher Abgaben, eine Zeit lang wenig benutzt worden war , hat sie jetzt der Verbindung über Hönan-fu wieder den Rang abgelaufen.

Was die Bedeutung von Hö—nan—fu als Exportplatz betrifft, so wurde mir von verschiedenen Seiten gleichlautend versichert, dass der Umsatz von Baumwolle sich im Mittel täglich auf io,000 Taels 6o,000 Mark) beziffere. Die Ausfuhr derselben findet theils nach Shansi und der Mongolei, theils nach Shensi, und selbst südwärts nach den Häfen des Han statt , von wo sie auf diesem Fluss aufwärts nach dem nördlichen Sz'-tshwan gebracht wird. Das einheimische Opium wird grossentheils exportirt, weil man an seiner Stelle das billigere Product von Sz'-tshwan consumirt ;) .

Das von Ho-nan—fu beherrschte Gebiet ist wegen dieses erheblichen Exportes im Stande, bedeutende Mengen eingeführter Producte zu consumiren. Zucker, Reis, Thee, Tabak, Papier scheinen die wichtigsten zu sein. Dazu kommen europäische Güter in steigender Menge. Der Import in die Provinz geschieht wesentlich von den drei genannten Haupthafenplätzen. Shö-ki-tshönn , welches die Producte von Canton, Hunan, Hupéi und die in Hankóu zusammenströmenden einheimischen und fremden Waaren bringt , ist von Hö—nan—fu 54o li entfernt. Nach Tslaóu-kia-kón, welches von Sleang-hai und Tslaönn-kiang fu versorgt wird , rechnet man 63o li, nach Tau-kóu , dem Stapelplatz der über Tiën-tsin eingeführten Waaren , 500 ii. Durch die geringe Differenz der Längen dieser nach den Endpunkten von drei ganz verschiedenen Schiffahrtsgebieten gezogenen Radien wird die Eigenthümlichkeit der Stellung vermehrt , welche Ho—nan—fu als der Schlüssel zum nordwestlichen China und zu Central—Asien von der Seite der Grossen Ebene aus einnimmt.

I) S. oben S. 488.   2) S. oben S. 495.

3) Zur Zeit meiner Anwesenheit (187o) wurde mir berichtet, dass der Genuss von Opium 25 Jahre, der Mohnbau zur Bereitung des Opiums i z Jahre zurück datire. Dennoch war der Genuss sehr verbreitet , und als landwirthschaftliches Product fand ich den Mohn allenthalben auf den von Löss eingefassten Alluvialflächen. Der Güte nach stellte man das Indische Opium (stets als Kwang-tung-yen, cl. i. Opium von Canton, bezeichnet, da es von dort zuerst verbreitet wurde) am höchsten ; dann folgten in abwärts gehender Stufenfolge das Opium von z) Kansu, 3) Shensi, 4) Hónan und Shansi, 5) Sz'-tshwan und Kwéi-tshóu. Die Preise waren diesen Abstufungen entsprechend. Von dem aus den beiden letztgenannten Provinzen stammenden wurde die chinesische Unze (hang) des präparirten Stoffes für 400500 tsiën, von »Hupéi«, »Milan« und »Shansi« für 600-700, von »Shensi« für 800, von »Kansu« für 900-1000, von »Canton« (Indien) für 800-1600 tsiën verkauft. Diese Abstufungen entsprechen der Güte, d. i. insbesondere der Stärke , des Opiums. Der indische wirkt am meisten nervenaufregend und nervenzerrüttend, während derjenige von Sz'-tshwan , selbst bei mehrmaliger täglicher Wiederholung des Genusses, die angenehmen Wirkungen in abgeschwächter Form ausüben soll , einen schädlichen Einfluss auf die Gesundheit aber nicht zu haben scheint.