National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0525 China : vol.2
China : vol.2 / Page 525 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

 

VERKEHR.

487

t

und Fenster enthalten, einige Gleichmässigkeit zu bewahren ; nur in den Zierrathen des oberen Simses folgt man dem individuellen Geschmack. Wenn diese Gruppen-Wohnungen sich an solchen Stellen befinden , wo dem natürlichen Streben des Löss nach Terrassenbildung durch Kunst leicht nachgeholfen werden konnte, sieht man oft mehrere Etagen der langen Mauerfronten übereinander, so zwar, dass jede höhere weiter zurück liegt als die untere, und ihr Fuss durch eine Terrasse von dem Sims der letzteren getrennt wird. Dadurch entsteht das palastartige Ansehen, von dem wir früher eine Abbildung gaben.

Es ist dies eine Art Katakomben-Architektur mit frei heraustretender und stilisirter Front. Der Einfluss auf den Stil ganz freistehender Bauwerke macht sich nun dadurch geltend , dass man das Kreuzgewölbe gewissermaassen aus dem Löss herausschält und für sich allein hinstellt. Man kann nichts Plumperes und Geschmackloseres sehen , als diese hier ziemlich häufigen Structuren. Ein einfaches Kreuz , aus zwei sich schneidenden spitzbogigen Langgewölben zusammengesetzt, steht gewöhnlich an einem Kreuzweg in solcher Weise, dass beide Wege hindurchführen. Nichts zeigt besser den mangelnden Kunstsinn der Bewohner von Shansi, als dass sie diesen monströsen Stil für dieselben Bauwerke anwenden, welche sonst die zierlichsten Repräsentanten der typisch chinesischen Architektur zu sein pflegen.

Die Bevölkerungszahl von Shansi wird auf i 7 Millionen angegeben 1) . Eine Karte ihrer Vertheilung nach der relativen Dichtigkeit würde ein Gegenbild der orographischen Karte sein. Denn die Bewohner drängen sich in den grossen Becken bei Weitem am engsten zusammen. Diesen zunächst würde die östliche AnthracitTerrasse kommen : in die folgende Stufe würden vermuthlich einige westliche Districte, wie z. B. Ki-tshólu, gehören. Eine sehr tiefe Stufe würden die Plateau's des oberen Sandsteins einnehmen, und die geringste Bevölkerung scheint in einigen Hochgebirgen , wie dem i í-tai-sIean und Man-tóu-sllan im Norden , und dem Yc-slio,m-span im Süden, zu leben.

~

Verkehr und Handel. -

Die Eigenthümlichkeiten der Bodenplastik und des geologischen Baues von Shansi spiegeln sich , mehr als es in anderen Provinzen der Fall ist , in den Verhältnissen des Verkehrs. Als Gesammtheit betrachtet ist Shansi eine Barrière, welche zwischen die Grosse Ebene und die flacheren Theile der Provinz Shensi gesetzt ist. Will man von ersterer eindringen, so muss man entweder die Staffeln des Plateau-Abfalls erklimmen , oder , wenn man es nördlich von Tshönn-ting-fu versucht, hohe Bergketten übersteigen. Leichte Eingänge gibt es nur von Norden und Nordosten her. Ist man im Inneren , so bieten sich neue Hindernisse in den lössbedeckten Barrièren , welche die einzelnen Becken von einander trennen , oder in. den Plateau-Sandsteinen, welche, ebenso wie die Bruchspalten-Gebirge, nur auf

i) Diese Zahl bezieht sich auf den Census von 184z. Derjenige von 1812 ergab 14 Millionen. Die vorhergehenden Zahlungen zeigen in dieser Provinz geringere Schwankungen als in irgend einer anderen.