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0684 China : vol.2
China : vol.2 / Page 684 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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642   XII. CAPITEL. DIE PROVINZ SHENSI.

der Rückweg ; seinen Berichterstatter erfüllte die Erinnerung an die furchtbaren Gebirgsübergänge mit Grausen.

Betrachten wir diese Thatsachen in Verbindung mit GILL's Beobachtung sehr

steiler Einfallswinkel der Schichtgesteine , so scheint es , dass hier im Westen , im grössten Gegensatz zu einer Auflockerung des Gebirges , ein viel mächtigeres Zusammendrängen der Faltungen stattfindet , als es im Osten im Allgemeinen der Fall ist , oder vielmehr , dass derjenige Charakter , welchen wir an der TsinlingStrasse, in unmittelbarem Anschluss an die in der Richtung des Kwenlun streichenden

Theile des Gebirges, zwischen Wu-kwan und Pau-tshöng-lesiën fanden 1) , im Westen über sehr breite Zonen herrschend wird. Es ist bemerkenswerth , dass das Aufthürmen der Sinischen Faltungen zu Riesenhöhe dort geschieht , wo diese sich an denjenigen Theil des Kwenlun anschliessen, in welchem zuerst dessen ausserordentliche, oben angedeutete Breitenentwickelung beginnt 2) .

Gehen wir noch weiter westlich, so nimmt die Breitenentwickelung des Kwenlun noch beträchtlich zu , und wahrscheinlich auch dessen Höhe. Dadurch wächst die Ausdehnung des Gebirgslandes gegen Norden. Zugleich erweitert es sich gegen Süden , indem der Kiu-tilg-slean südwestlich fortstreicht. Getreu dem früheren Charakter , scheint damit nicht nur die Gesammterhebung , sondern auch die Höhe der Hauptgipfelketten noch immer zu wachsen. Der nördliche Theil wird indessen zugänglicher, indem der Löss mit seinen weiten, theils abfliessenden, theils abflusslosen Ausfüllungen die Kwenlun-Ketten von einander scheidet und über tief unter ihm verborgenen Schluchten , welche ohne ihn unzugänglich sein würden , dem Verkehr leichte Brücken baut. Aber je weiter gegen Süden , desto mehr hört die Lössbedeckung auf, desto wilder und durchrissener wird das Gebirge, welches wahrscheinlich die grossartigsten Meere von Hochgipfeln und scharf geschnittenen Rücken in der Welt bildet. Noch waltet die Richtung NO—SW, wie sie sich in den langen wasserscheidenden Ketten des Ta-Hsiié-slean und des Liën-to-slzaie 3) , die vom i oaten Meridian durchschnitten werden, zu erkennen gibt. Westlich von ihnen und ungefähr unter 3o" 45' nördlicher Breite bezeichnet der Morto-span , den die Chinesen auf ihren Karten mit himmelaufragender Gestalt zeichnen , noch einen gewaltigen Knotenpunkt. Es gibt kein Land , welches dem Geologen grossartigere Beobachtungen verspricht , als diese Gebirgsländer der Sifan , deren grösster Stamm , die Somo, von einer Königin regiert , in den Wildnissen im Nordwesten des Ta-Hsücslean wohnen 4) .

Während hier die Richtung NO—SW , die wir westlich bis zum Tang-la verfolgen können , rein zu herrschen scheint, tritt jetzt gegen Süden und Südwesten eine a n d e r e S t r e i c h r i c h t u n g auf, welche den Gebirgsbau ungemein verwickelt

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I) S. oben SS. 573-576.   2) S. oben SS. 624-625.

  1. Das lange Fortstreichen dieser Ketten entlang den Wasserscheiden lässt sich an der mehrfachen Wiederholung der Namen auf den chinesischen Karten ersehen.

  2. GILL hörte , dass die Zahl der Somo oder Sunzze 31/2 Millionen betrage. Dies scheint kaum glaublich.