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0198 China : vol.2
China : vol.2 / Page 198 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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IV. CAPITEL. LAND UND BEWOHNER DER SÜDLICHEN MANTSCHUREI.

   

selbst dem japanischen voransteht. Eine sehr starke Sorte in Bogen von 510 Fuss Länge und 41/, Fuss Breite ist am gangbarsten. Man sieht sie häufig in den Läden von Peking. Die wichtigste Verwendung findet das Papier in geöltem Zustand. Es werden daraus Regenmäntel, wasserdichte Decken für Wagen und Gepäck, Regenschirme und andere Gegenstände verfertigt , und der Reisende in China thut gut, sich mit einem Vorrath dieses nützlichen , vollkommen wasserdichten Stoffes zu

versehen.

Von Metallen fand ich nur B 1 e i. Das Land soll Silber und Gold besitzen, deren Werthverhältniss mir als i zu i o angegeben wurde : doch soll das Gold von niederem Grad der Feinheit sein. Kupfer fehlt nach Angabe meiner Gewährsmänner vollständig. Dasselbe behaupteten sie von der Steinkohle. Doch galten ihre Aussagen wol nur für ihre beschränkte Heimathsgegend . welche der Norden war. Ich fand nicht das geringste Anzeichen , was jenen Nimbus des Goldreichthums , in welchem Korea noch immer bei den Fremden strahlt , zu rechtfertigen vermocht hätte. Derselbe hat sich stets an diejenigen Länder geheftet, welche unmittelbar jenseits der fernsten Grenzen des Verkehrs lagen, und wurde im Lauf natürlicher Wanderung auf Korea übertragen. Für PTOLEMAEUS lag das Inselland ChrysÈ in Indonesien. MARCO POLO fand es in dem unerreichbaren Zipango , und durch Jahrhunderte erzählte man in Europa von den goldenen Dächern der Paläste und Tempel des mystischen Insellandes. Wenn dann auch , als Portugiesen und Holländer durch fast ein Jahrhundert frei mit Japan verkehrten , der Nimbus bei den unmittelbar Betheiligten schwand, so trat er doch wieder hervor, als das Land den Europäern beinahe ganz verschlossen wurde. Bei seiner endlich erreichten Eröffnung fand man in der That das Gold von Jahrtausenden angehäuft , da sein Export verboten gewesen war ; und in dem niedrigen Werthverhältniss zum Silber

4 : i , welcher sich durch die Armuth des Landes an letzterem Metall erklärt, glaubte man den sichersten Beweis für die Ueberfülle des Goldes zu erkennen. Allein schnell waren die angesammelten Schätze entfernt, und es zeigte sich, dass Japan die gesuchte Citryse nicht sei. Ein Land nur blieb übrig , das man noch nicht betreten durfte. Dies war Korea . und auf dieses übertrug sich die uralte Sage. Allein der Irrthum ist hier noch grösser , als in dem Fall von Japan , da das Gold von Korea stets einen Abfluss gehabt hat, also nicht einmal sich anhäufen konnte , während kein Symptom eines bemerkenswerthen Gehaltes der Gebirge an diesem Edelmetall bekannt ist.

Seide nimmt unter den Exportartikeln eine geringe Stelle ein. Diejenige des Eichenspinners ist in Korea häufig, und sie soll weit feiner sein als die in Liautung gewonnene. Doch wird auch die echte Seide bereitet. Sie wird nur in rohem Zustand nach China verkauft. Dagegen werden sehr geschätzte weisse Gewebe von fester , stark glänzender Faser exportirt , welche wahrscheinlich von einer

BoelimeYia stammt.

Die schon oben S. 147 erwähnte medicinische Wurzel Ginseng ist in den Wäldern des nördlichen Korea hä'ifig und bildet eine Stapelartikel des Handels,