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0234 China : vol.2
China : vol.2 / Page 234 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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200

V. CAPITEL. DAS GEBIRGSLAND VON SHANTUNG.

Kohlenfeld von Tshang-kiu (i 2 ten April) .

Aus derselben Quelle erfuhr ich von der Existenz von Kohlengruben an einem Ort

Pu-tsiién 1) , 4o li von Lung-shan und so li von Tshang-kiu-lisiën entfernt, und ich unternahm einen Ausflug dorthin. Der Weg von ersterem Ort führt ganz und gar auf Löss, meist in i o bis 25 Fuss tief eingeschnittenen Hohlwegen. Das Kohlenfeld beginnt dort, wo die Sedimente mit kaum merkbarer Neigung aus dem Löss aufsteigen. Eine Gruppe verlassener Gruben liegt bei Hwang-hai , 8 li südöstlich von Pu-tsiién. Dort hat die katholische Mission von Tsi-nan-fu einen Besitz. Nach Angabe der Missionare hätte das Flöz eine Mächtigkeit von 6 Fuss. Der Wasserandrang zwang zum Einstellen der Arbeit. Eine zweite Gruppe erstreckt sich nordwestlich von Pu-tsiién bis zur Entfernung von 8 li von diesem Ort. Der lebhafteste Bergbau war zur Zeit meiner Anwesenheit 3 li vom Dorf. Von geologischen Verhältnissen vermag ich nur zu sagen , dass ein grauer Sandstein ansteht, ein an Pflanzenabdrücken reicher Schiefer die Halden bedeckt, die Mächtigkeit des Flözes 4 Fuss betragen und seine Lagerung ungestört , nur ein wenig geneigt , sein soll , sowie dass das Wasser nicht gestattet hat , nach der Existenz eines zweiten Flözes zu suchen. Der unübersehbare, uns dicht umdrängende und zu Thätlichkeiten geneigte Menschenknäuel , in dem wir uns langsam und nicht ohne Gefahr nach dem Dorf zurückzogen , machte jede weitere Beobachtung , sowie das Sammeln auch nur

  • eines einzigen Stückes, unmöglich.

Die Förderungsmethode ist hier verhältnissmässig vervollkommnet. Der Schacht,

welchen ich besuchte , wagt kreisrund , mit einem Durchmesser von 15 Fuss, und in seinem oberen Theil mit Backsteinen ausgemauert. Das Mundloch war mit einem festen Gerüst versehen und überdacht. Daneben dehnte sich ein niederes Dach ungefähr 8o Schritt weit aus. Der Mechanismus der Förderung bestand in zwei horizontalen Wellen, welche Tiber dem Schacht befestigt waren. Ueber dieselben hingen • die beiden Enden eines Seiles mit daran befestigten Eimern herab. Von der ersten Welle lief das Seil unter dem langen Dach bis an's Ende fort , war dort um eine senkrecht gestellte Welle geschlungen , und ging von dieser nach der zweiten Welle am Schacht zurück. An das

.Seil waren acht Pferde gespannt-, welche , im Trab hin und zuriicklaufend , abwechselnd

den einen und den anderen Eimer hoben. Es wurden, nach Angabe des Eigenthiimers, 32 Pferde für den Dienst in je 24 Stunden verwendet , so dass man sich an die mexicanischen Silberbergwerke erinnert findet. 1)ie Eimer waren aus Rindshaut gearbeitet und von beträchtlicher Grösse. Die .Tiefe des Schachtes betrug nur i 20 Fuss. Ueber Förderquantum und Wasserhebung konnte ich keine richtigen Angaben erhalten. I)er Preis der Kohle auf der Grube ist 21/2 tsien das kin (' 3.12 oder M. 14. o5 die Tonne ; der Tagelohn beträgt i 5o tsien insgesammt, oder 75 tsien und Kost.

Auf dem Rückweg nach Tshang-kiu kam ich noch einmal kurz vor diesem Ort über horizontal gelagerte graue Sandsteine, welche denjenigen des Kohlenfeldes gleichen. Das letztere scheint mithin eine nicht unbedeutende Ausdehnung zu haben. Da auch die Lage eine günstige ist, das Flöz wegen seiner fast horizontalen Lagerung und nicht unbeträchtlichen Mächtigkeit einen leichten Abbau zulässt, und die Analogie mit Po-shan es nicht unwahrscheinlich macht, dass mehrere Flöze vorhanden sind, so dürfte dieses Kohlenfeld, sobald europäischer Unternehmungsgeist dem chinesischen Bergbau zugewendet werden wird , einige Beachtung verdienen. I)ie Verhältnisse müssten zunächst durch ein nicht zu weit südlich angelegtes Bohrloch aufgeschlossen werden.

Von Tshang-kiu-hsiën nach Po-shan-hsiën (den i3ten und 4ten April).

Entfernungen in li:

Tshang -kiu-hsiën — Tsóu-ping -hsiën 6o;Tshang -shan-lisiën 25 ; — Tshóu-tsun-tshönn 18; — Tshi-tshwan-hsiën 4S; — Po-shan-hsiën 45. — Zusammen 193 li oder 48 g. M.

Der Strasse nach Tshifu stellt sich nun ein kleines, aber durch seine starren Formen imposantes Gebirge in den Weg, das sie nördlich umgehen muss. Aus dem verzweigten

Ich schreibe diese Namen nach dem Gehör nieder. Die Charaktere blieben mir unbekannt.