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0095 China : vol.2
China : vol.2 / Page 95 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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UEBERSICHT VON SIIÖNG-KING.

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4o g. M. der Küste parallel. Dann behält er seine nordöstliche Richtung , der er im Ganzen für ungefähr 275 g. M. (in gerader Linie folgt , während die Küste sich östlich und südlich wendet. Beide Linien entfernen sich daher von einander und schliessen ein Gebiet von wachsender Breite ein. Nachdem die Palisaden-grenze den Sira-nzurēn oder Oberlauf des Liaut überschritten hat, sendet sie in ostsüdöstlicher Richtung einen Zweig aus , welcher Shöng-king von Kirin scheidet und sich der ähnlich bezeichneten Demarcationslinie gegen Korea anschliesst. Diese nimmt eine südsüdwestliche Richtung an und zieht zum Meer.

Im Osten an Korea grenzend, im Nordosten an Kirin, im Nordwesten an das mit gleichem Recht zur inneren Mongolei und zu China gehörige Zwitterland; und im Süden an das Meer, umfasst die Provinz Shöng-king einen Flächenraum von ungefähr 200 Quadratmeilen , dessen Bevölkerung höchstens 6,000,000 Seelen betragen dürftet) . Der Liazt mit seinen Zuflüssen bewässert den grösseren Theil des Landes. Er erhält seinen Namen erst , wo er unweit des wichtigen Palisadenthores Fa-kurruönuz die Provinz Shöng-king betritt. Vorher hat er einen langen zuflusslosen Lauf unter dem mongolischen Namen Sira-n uerēuz. Aber noch höher hinauf wurzelt er in zwei weit verzweigten Stromsystemen. Eines von ihnen entwässert die östlichen Gehänge des hhingan. Die Zweige des anderen sammeln sich von Süden her aus den unerforschten Gebirgsländern an den Wasserscheiden gegen den Iwan-hó und Ta-Liuzg lzó. Der Hauptfluss des ersteren behält den Namen Sira-murēn; ~derjenige des zweiten hat als Loklzan-bira einen alten historischen Klang , und die noch immer gebräuchliche Anwendung des Wortes bira (Fluss) ist einer der Umstände, welche darauf hindeuten, dass die tungusischen Stämme, welche von hier aus den Ursprung zu dem Reich der Khitan gaben, nicht spurlos verschwunden sind.

Der Liau scheidet Shöngking in zwei Theile, welche Liau-lesi und Liaue-tung2) , d. i. das Land westlich und östlich des Liau , genannt werden. Die Eintheilung ist alt und scheint sich von den Reichen herzuschreiben , welche einst hier bestanden haben. Sie ist jetzt ohne jede praktische Bedeutung, erhält sich aber im Sprachgebrauch fort.

Von jener Stelle , wo die gegen Kirin errichtete Palisadenlinie mit derjenigen an der Grenze des mongolischen Gebietes zusammenstösst , zieht die letztere noch weiter nordöstlich , ist aber hier nur eine historische Reliquie und hat ihre Bedeutung verloren. Denn die mantschurische Provinz Kirin, welche gegen Korea eine natürliche Grenze im Tshang pai-slzan hat , dehnt sich nach Westen über die Pali-

1' WENYUKOal (Russisch-asiatische Grenzlande p. 166) nimmt 8 bis 9 Millionen, oder gegen 3000 Seelen auf die deutsche Quadratmeile an, was zu hoch scheint. Ich habe zwar den wahrscheinlich am dichtesten bevölkerten Landstrich , von Niu-tshwang über Mukden nach Kai-yuén, fast gar nicht kennen gelernt ; doch müsste er übermässig bevölkert sein , um den Durchschnitt der sonst dünn gesäeten Bewohner auf 3000 zu bringen. — Das oben angegebene Areal ist eine vorläufige Schätzung. Genauere Zahlen werden sich für das Areal aller Provinzen erst nach Vollendung der Karte geben lassen.

z) Es ist daher falsch , wenn in geographischen Büchern ' die ganze Provinz Shöngking unter dem Namen Liau-tung angegeben wird.