National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0063 China : vol.2
China : vol.2 / Page 63 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

KÜSTENLINIE.

3i

rakter an. Sie ist ein flacher, theils schlammiger, theils sandiger Strand. Das Meer in ihrer Nähe hat eine gelbliche Färbung und erhält daher seinen Namen. An den meisten Stellen selbst für kleine Boote unnahbar , gewährt sie grösseren Schiffen nur dort Zugang , wo grosse Ströme münden , und auch hier nicht ohne Ueberwindung von Schwierigkeiten. Ehemals war der wichtigste Hafenplatz unweit Hang-tshóu-fu in der breiten Mündung des Tsiën-tang- Flusses gelegen 1) . Jetzt gewährt allein die Mündung des Yang-tszé-kiang Zugang für Seeschiffe aller Grössen. Die an einem kleinen , aber tiefen Seitencanal gelegene Stadt Shanghai ist hier zum grössten Handelsemporium von China gediehen. Gehen wir von ihr aus an dem fast unnahbaren Strand weiter nördlich , so finden wir ihn noch einmal von einer eingebuchteten Küste unterbrochen. Es ist dort, wo das Gebirgsland von Shantung sich in Form einer grossen Halbinsel in das Meer vorschiebt. Die Gliederung ist geringer als im Süden ; aber es finden sich doch eine Anzahl grosser , wenngleich meist seichter und schlechter Häfen. Gegenwärtig ist nur Tsltifu von Wichtigkeit. Dieser Halbinsel liegt im Nordosten diejenige von Liautung gegenüber , welche jener in Gestalt , Grösse und Charakter ähnlich ist. Die Inselgruppe Miau-tau bildet eine Brücke von einer zur anderen und gestattet die Durchfahrt nach dem Inneren Gelben Meer. Letzteres ist eine grosse seichte Bucht , im Südosten von den beiden gebirgigen Halbinseln begrenzt , im Westen und zum Theil im Nordwesten von einem ausserordentlich flachen Strand. Nur der Pai-laó gestattet Schiffen von mittlerem Tiefgang die Einfahrt auf grössere Entfernung. Die andere Hälfte der Nordwestseite ist wiederum hügelig, aber einförmig und ohne brauchbaren Hafen. Ihr schliesst sich, als nordöstliche Begrenzung, der flache Strand des Alluvialgebietes des Liau an, welches gewissermaasserr eine Fortsetzung der Grossen Ebene ist und in ferner Zukunft , nach der gänzlichen Ausfüllung des abgeschlossenen Meerestheiles , mit jener in unmittelbarem Zusammenhang stehen wird.

Klimatischer Ueberblick.

Es ist in neuerer Zeit eine solche Fülle von meteorologischem Beobachtungsmaterial in Ost-Asien angesammelt worden , dass sich, trotz der immer noch sehr erheblichen Lückenhaftigkeit und dem ungünstigen Umstand der Lage der meisten Stationen an Meeresküsten , die allgemeinen klimatischen Verhältnisse überblicken lassen. Schon vor einigen Jahren brachte BuCHAN Einiges davon auf seinen berühmten isobarischen Tafeln zur Anschauung, und in neuester Zeit hat Dr. FRITSCHE in Peking alles zugängliche Material in einer classischen Abhandlung zusammengestellt und verarbeitet 2) . Eine ausführliche Behandlung des Gegenstandes in dem vorliegenden Werk wird dadurch überflüssig gemacht. Indem ich mich auf das berufe , was ich an einer anderen Stelle über das Klima von Central-Asien gesagt

I) S. über das Khanfu der Araber in Bd. I, S. 569 ff.

2) H. FRITSCHE, Ueber das Klima Ost-Asiens, insbesondere des Amurlandes, China's und 7apan's, St. Petersburg 1877. Die Abhandlung bildet die zweite Abtheilung des IV. Bandes des Werkes von L. V. SCHRENCK : Reisen und Forschungen im Amurlande.