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0485 China : vol.2
China : vol.2 / Page 485 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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DER SALZSEE `'ON LU-TSUN.

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bezeichnet. Man gewinnt eine schwarze bituminöse Glanzkohle von vortrefflicher Beschaffenheit , und in grossen Stucken , was auf eine regelmässige Lagerung hinweist. Die Kohle geht auf dem Fönn-hó und Hu.lang--hó hinab , und wird auf dem ebenfalls schiffbaren LÌ%éi durch einen grossen Theil des Thales dieses Flusses , bis jenseits Hsr- ngan far, verkauft.

Ueber das Vorkommen von Kohle nördlich von Ki-tshóu ist nichts bekannt ; denn diese Gegenden sind ganz abgelegen. Ich sprach nur einige katholische Missionare, die dort gewesen waren.. Sollte , wie es wahrscheinlich ist , dort Kohle in allgemeinerer Verbreitung vorkommen , so wurde sie nur für den örtlichen Bedarf zu verwenden sein und daher die Aufmerksamkeit nicht auf sich gezogen haben. Erst in den zu Fönn-tshóu-fu gelegenen Kreisen Niug-hsiang-hsiën und Lin-hsiën wurde mir das Auftreten von Kohle durch die genannten Quellen bekannt. Ausserdem wussten die Missionare nur zu berichten, dass in den Gegenden nach dem Gelben Fluss hin allenthalben viel Kohle vorhanden sei.

Von Ho-naa-tshönn bis Ngan-yi-hsiëu. — Wenn man bei Ho-Ina-tshönn den Kwéi-h? überschritten hat , führt der Weg sofort wieder aus dem Thalalluvium auf Löss. Der Anstieg ist gering. In Ermangelung anstehenden Gesteins gestatten nur die zahlreich° vorhandenen eckigen Bruchstücke einen Schluss auf den Bau der Umgebungen. Schon bei früheren Gelegenheiten fanden wir , dass dort , wo der Löss sich an felsige Gebirgsgehänge lehnt, Schuttmassen , die von letzteren stammen , sich in flach geneigten Lagen weithin in ihm ausbreiten und seine Continuität unterbrechen. Hier sind sie besonders häufig und zeigen mit Sicherheit die Nähe des Gebirges an, welches der trüben Atmosphäre wegen nicht zu sehen war. Hornblendegneiss und schwarze S in i s c h e Kalke herrschen weitaus vor , und es unterliegt keinem Zweifel , dass diese alten Formationen den Rand des grossen Kohlenbeckens bilden. In langen Serpentinen führt der Weg um die schroffen Einschnitte in Löss herum und erreicht die grösste Höhe schon 2 20 Fuss über dem Thal des Kwéi bei dem Dorf Li-wan-tshönn. Der Pass scheint eine breite und tiefe Einsenkung in höherem Gebirge zu sein ; denn im Osten erhebt sich der Yö-shöng-span oder das Gnomengebirge , dessen zerrissene, die krystallinischen Schiefer verrathende Nordgehänge ich früher vom Pass Hsi-wu-ling (S. 417) gesehen hatte ; und die wenigen Fernblicke, welche ich am folgenden Tag auf das Land im Westen des Passes hatte , zeigten dort die Existenz von Gebirgen , deren relative Höhe ich auf ungefähr 25 0o Fuss schätzte.

Unmerklich steigt man von dem Pass in südwestlicher Richtung 16o Fuss hinab nach der Stadt Wönn-hsi-hsiën an dem Fluss Sö-shui. An dem anscheinend reichen Ort gibt es viele monumentale Bauwerke, insbesondere Tempel und Ehrenpforten ; auch fuhrt eine grosse Steinbrücke über den Fluss. Das dazu verwendete Material ist fast ausschliesslich schwarzer globulitischer Sinischer Kalkstein, welcher von den nahen Bergen im Norden kommt. Der Fluss aber bringt von Osten her Gerölle von Hornblendegneiss herab. Von eigentlichem Alluvium ist wenig zu sehen. Die Gehänge bestehen aus Landlöss, der flachere Thalboden aus Seelöss.

Bei dem Marktflecken K7c'o-tiën-tshönn verliess ich die grosse Strasse , welche von hier gegen Par-tshóu fu weiter führt , und wandte mich südwärts , nach 11gan yi-hsiën, um die in Shansi weit berühmten Salzwerke von Lu-tsun zu besuchen. Bei Shui-tutshönn überschritt ich den Sö-shui. Aus dem ebenen salzigen Thalboden führt der Weg auf eine nur 5o Fuss hohe , sehr flache, aber doch terrassirte und durchfurchte Welle von Landlöss , die erst weiter östlich zu grösseren Höhen allmälig ansteigt. Jenseits geht es unmerklich abwärts ; aber doch befand ich mich in der volkreichen Stadt A pinvi-hsiën bereits 200 Fuss tiefer als in Shui-tu-tshönn. Die breite Welle trägt Felder und vereinzelte Dörfer ; es wird Baumwolle , Weizen und Tabak gebaut ; aber nur so weit als der Landlöss reicht. Mit dem ebenen Boden der tieferen Stufe erreichen wir wieder den weisslich gefärbten unfruchtbaren See-Löss , welcher geschichtet und von Kalk und alkalischen Salzen erfüllt ist.

Salzwerke von L u - t s u n. — Als ich in Ngan-yi-hsiën ankam, wurde die Atmosphäre klarer. Es zeigte sich , dass der Löss gegen Osten , nach dem hohen Zug des Tshu yu-slaan allmälig ansteigt. Im Westen ist anscheinend Ebene. In imposanten Formen steigt in geringer Entfernung gegen Süden der Steilabfall eines langen mauerförmigen Gebirges, des Feng tiau-shan (hier auch Nan-shan genannt) , an. Es schien, als ob auch dorthin die Ebene fortsetze und scharf an dem Fuss des Gebirges abschneide. Ich